Verdienter Heimsieg Hoffenheim zeigt erhoffte Reaktion gegen den VfL Bochum
Die TSG 1899 Hoffenheim stand in der Fußball-Bundesliga daheim gegen den VfL Bochum schwer unter Druck. Das Team von Pellegrino Matarazzo war der Sache gewachsen. Und zeigte beim 3:1(1:0)-Sieg endlich mal eine ansehnliche Leistung. Allerdings verschenkte der VfL kurz vor Schluss den möglichen Ausgleich.
Goalgetter Andrej Kramaric hatte die Gastgeber in Sinsheim in der 11. Minute mit 1:0 in Führung geschossen. Weitere klare Möglichkeiten der dominierenden Kraichgauer blieben zunächst ungenutzt.
Nachdem Marius Bülters Treffer zum vermeintlichen 2:0 kurz nach dem Seitenwechsel noch vom VAR kassiert worden war, legte der Stürmer in der 65. Minute korrekt nach und erzielte den zweiten Hoffenheimer Treffer. Spannung kam erst in der Schlussphase auf, als Cristian Gamboa zum 2:1 für den VfL verkürzte (77.).
Bochums Daschner scheitert mit Foulelfmeter
Zum Punktgewinn reichte es für Bochum aber nicht mehr. Weil Lukas Daschner drei Minuten vor Schluss mit einem Foulelfmeter an Nationaltorhüter Oliver Baumann scheiterte. Haris Tabakovic erhöhte in der Nachspielzeit dann auf 3:1.
Entsprechend erleichtert äußerte sich Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo: "Das war heute ein sehr wichtiger Sieg." Er habe Kampfgeist und Entschlossenheit gesehen: "Und ich freue mich sehr für Haris, dass er mit seinem ersten Bundesliga-Tor den Deckel drauf macht." Unverständnis äußerte er allerdings über das nicht gegebene Abseits-Tor von Bülter: "Verstehe nicht, warum es nicht zählt."
Enttäuschung hingegen auf Bochumer Seiten. "Ein Punktgewinn wäre mehr als möglich gewesen. In der letzten Minute ein Elfmeter, den man normalerweise reinhaut, ist eben ein 2:2", sagte Bochums Trainer Peter Zeidler, der mit der Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte durchaus zufrieden war. Aber: "Es geht um Ergebnisse, da will ich nicht drumherum reden. Die müssen wir jetzt schleunigst holen."
Bochum viel zu harmlos
Die 19.281 Zuschauer in der Sinsheimer Arena sahen zu Beginn starke Gastgeber. Gleich mehrfach wurde es in den ersten zehn Minuten vor dem Bochumer Tor gefährlich. Kramaric brachte die Hoffenheimer Überlegenheit auf die Anzeigetafel. Es war das fünfte Saisontor des Kroaten. Die Bochumer, bei denen Bernardo und Matus Bero fehlten, waren auch im Anschluss kein ernsthafter Gegner für die Kraichgauer. Die Partie spielte sich fast ausschließlich am oder im VfL-Strafraum ab. Kramaric hätte in der 16. Minute aus kurzer Distanz eigentlich erhöhen müssen. Acht Minuten später traf der 33-Jährige die Latte.
Die Mannschaft Zeidlers, der von 2008 bis 2011 bei der TSG als Assistent von Ralf Rangnick gearbeitet hat, war mit dem knappen Rückstand nach 25 Minuten gut bedient. "Wir wollen euch kämpfen sehen", hallte es aus dem Bochumer Fanblock. Die Aufforderung half nicht. Die Hoffenheimer, die ohne Grischa Prömel, Ihlas Bebou, Ozan Kabak, David Jurasek, Pavel Kaderabek und den gesperrten Stanley Nsoki auskommen mussten, diktierten weiter das Geschehen. In der 39. Minute konnte Kramaric aber erneut ein Großchance nicht verwerten.
Hoffenheims Chancenwucher fast bestraft
Die vergebenen Möglichkeiten hätten sich kurz vor der Pause fast gerächt. Koji Miyoshi konnte Baumann aber nicht überwinden (43.). Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Zeidler in Moritz Kwarteng, Ibrahima Sissoko und Lukas Daschner gleich drei neue Spieler. Sekunden später verpasste Daschner nur knapp den Ausgleich (47.).
Auf der anderen Seite wurde ein Treffer von Bülter wegen einer knappen Abseitsstellung nicht anerkannt (49.). Eine Viertelstunde später gab es keine Zweifel am Tor des Ex-Schalkers. Gamboa machte das Spiel noch einmal unerwartet spannend. Nach einem Foul des Hoffenheimers Kevin Akpoguma war Baumann beim fälligen Strafstoß allerdings zur Stelle.
Hoffenheim in Heidenheim, Bochum gegen die Bayern
Am nächsten Spieltag reist die Mannschaft aus Hoffenheim am Sonntag nach Heidenheim (27.10.2024, 19.30 Uhr). Für den VfL Bochum heißt der nächste Gegner wenige Stunden zuvor FC Bayern München (15.30 Uhr).