Ducksch mit Doppelpack Stuttgart von aufopferungsvollen Bremern kalt erwischt
Im Rennen um die Vizemeisterschaft in der Fußball-Bundesliga ist der VfB Stuttgart gestolpert. Den Schwaben wurde vom aufopferungsvoll kämpfenden Werder Bremen der Stecker gezogen.
Am Sonntag (21.04.2024) siegte Werder mit 2:1 (1:0). Stürmer Marvin Ducksch (28. Minute/Foulelfmeter, 49.) schnürte seinen ersten Doppelpack in dieser Saison. Stuttgarts Deniz Undav (71.) machte es mit dem Anschlusstreffer nochmal spannend, Punkte gab es für den VfB aber keine.
Durch den Sieg rückt Bremen vor auf Platz elf (34 Punkte). Stuttgart (Rang drei) verbleibt bei 63 Zählern und rennt Bayern München (66) im Rennen um die Vizemeisterschaft hinterher, hat aber weiter sehr gute Chancen auf die Champions-League-Qualifikation.
Energische Bremer kaufen VfB den Schneid ab
Es war ein unterhaltsamer Beginn im Weserstadion. Dabei meldete sich der VfB mit der ersten Großchance an: Undav scheiterte nach Zuspiel von Hiroki Ito an Bremens Torhüter Michael Zetterer (5.), der den Fehlstart für die Hausherren verhinderte.
In dieser Szene hatte sich die hochstehende Werder-Abwehrkette viel zu einfach überspielen lassen, danach lief es im Bremer Pressing aber besser. Weder präsentierte sich läuferisch in bestechender Form und setzte in der Offensive auch eigene Akzente.
Die mutige Herangehensweise wurde belohnt. Geburtstagskind Mitchell Weiser (30 Jahre) spielte einen herausragenden Steilpass auf Felix Agu, der von Jamie Leweling im Strafraum zu Boden gecheckt wurde - Schiedsrichter Robert Schröder zeigte auf den Punkt. Ducksch verwandelte den Strafstoß sicher.
Parade von Bremens Zetterer leitet Ducksch-Tor ein
Vor der Pause drängte der VfB Stuttgart, der mittlerweile fast zwei Drittel der Ballbesitzanteile hatte, noch auf den Ausgleich. Doch die Schwaben kamen in Durchgang eins nur zu vier Torschüssen (Bremen fünf). Einer hätte kurz vor dem Halbzeitpfiff beinahe aber den Ausgleich gebracht: Undav köpfte den Ball an den Querbalken (45.).
Und auch nach dem Wiederanpfiff vergab Leweling eine gute Torchance, der an diesem Tag glänzend aufgelegte Bremer Torhüter Zetterer parierte - und im Gegenzug gab es den Konter. Weiser und Romano Schmid wurden auf der rechten Bahn nicht richtig unter Druck gesetzt, Schmid spielte dann einen perfekten Ball auf Ducksch - der per Direktabnahme traf.
Stuttgart von gut sortierten Bremern beeindruckt
Bremen war also gleich wieder auf Betriebstemperatur und zog Stuttgart mit dem 2:0 erstmal ein wenig den Stecker. In der Abwehr blieben die Grün-Weißen konzentriert, waren dem zunehmend statisch wirkenden VfB immer wieder einen Schritt voraus.
Vom großen Stuttgarter Selbstvertrauen der vergangenen Wochen und Monate war in dieser Phase wenig zu spüren. Der Champions-League-Anwärter hatte zwar viel Ballbesitz, aber erstmal kaum Ideen.
Bremen geht Puste aus: Führich wirbelt, Undav stochert
Das änderte sich in der Schlussphase. Bremen zollte dem hohen Tempo Tribut, Stuttgart drückte. Chris Führich, der zur zweiten Halbzeit Enzo Millot ersetzt hatte, tanzte auf dem Flügel zwei Bremer aus und flankte. Im anschließenden Chaos stocherte Undav den Ball über die Linie. Der Druck stieg weiter, Bremen hing in den Seilen und beschränkte sich auf die Defensivarbeit.
Heikel wurde es für Bremen nochmal kurz vor Schluss: Serhou Guirassy wurde von Anthony Jung im Strafraum niedergerissen und hätte gerne einen Elfmeter bekommen (87.). Aber das Schiedsrichterteam hatte eine Abseitsstellung Guirassys erkannt. Die Entscheidung hatte nach langer VAR-Überprüfung Bestand - und Bremen überstand auch die neunminütige Nachspielzeit.
Bremen gastiert in Augsburg, Stuttgart beim Meister
Werder Bremen gastiert am 31. Spieltag beim FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr). Für den VfB Stuttgart steht das Spitzenspiel beim neuen deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen an (Samstag, 18.30 Uhr).