![Der Freiburger-Kapitän Christian Günter verfolgt von Hauke Wahl | IMAGO/Arne Amberg Der Freiburger-Kapitän Christian Günter verfolgt von Hauke Wahl](https://images.sportschau.de/image/50c2e80e-b6ae-4b2d-96df-858700c25c15/AAABlQpu2fA/AAABkZLrr6A/original/bundesliga-freiburg-guenter-104.jpg)
Nach "Panenka"-Fehlschuss Später Treffer erlöst Freiburg auf St. Pauli
Der SC Freiburg hat am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim FC. St. Pauli dank eines späten Tores knapp gewonnen - es ist bereits der dritte 1:0-Erfolg der Breisgauer in Folge.
Das Tor des Tages fiel in der 88. Spielminute, als der ehemalige Freiburger Philipp Treu einen Schuss von Christian Günter unglücklich ins eigene Netz abfälschte. Für die Freiburger ist der nächste 1:0-Sieg im Kampf um die europäischen Plätze ein enorm wichtiger Erfolg.
"Es war eine sehr reife Leistung", sagte Freiburgs Trainer Julian Schuster der Sportschau. St. Pauli hingegen bleibt nach der bitteren Niederlage im hinteren Tabellen-Mittelfeld.
"Das ist sehr, sehr ärgerlich", sagte Alexander Blessin, Trainer des FC St. Pauli, der Sportschau. Er meinte die Entstehung des Siegtreffers und das Ergebnis. In Richtung seiner Mannschaft sagte er: "Mund abputzen, dann geht es weiter."
Freiburgs Matchplan: Lange Bälle hinter die Kette
Beim letzten Freiburger Besuch auf St. Pauli im Oktober 2015 (0:1-Niederlage) hatte der heutige Trainer Julian Schuster noch als Spieler für den SC auf dem Platz gestanden. Nun, bei seinem Trainer-Debüt am Millerntor, sah Schuster, wie seine Mannschaft von Beginn an einen konsequenten Plan verfolgte: tiefe Bälle hinter die Abwehrkette der Hamburger.
Aus einem solchen langen Pass von Matthias Ginter resultierte die erste Großchance der Partie. Ritsu Doan nahm den langen Pass stark mit, schoss aber genau auf St. Paulis Torwart Nikola Vasilj (13.). Die Gastgeber, bei denen Elias Saad nach langer Verletzungspause sein Startelf-Comeback feierte, fanden gegen die aufmerksame Freiburger Defensive kaum eine Lücke. Einzig Saad prüfte Noah Atubolu im Freiburger Tor in der Anfangsphase (6.).
Freiburger Elfmeter-Misere dauert an
Kurz vor der Pause nahm die bis dahin zähe Partie richtig Fahrt auf. Nach Jackson Irvines Ellenbogeneinsatz gegen Doan gab Schiedsrichter Benjamin Brand Foulelfmeter. Grifo nahm sich der Sache an und versuchte es mit dem "Panenka"-Heber. Vasilj ahnte die Finte, blieb stehen und fing den Ball mühelos.
Für Grifo war es bereits der dritte vergebene Elfmeter in der Saison, für Freiburg gar der sechste verschossene Bundesliga-Strafstoß in Folge - Vereins-Negativrekord. Schon im Hinspiel war der Italiener mit einem Strafstoß an Vasilj gescheitert.
![Findet erneut seinen Meister in St. Paulis Vasilj: Freiburgs Grifo | IMAGO / Steinsiek.ch Der Freiburger Grifo enttäuscht über den Elfmeter der von St. Pauli-Torwart Vasilj gehalten wurde](https://images.sportschau.de/image/d088a2af-fa04-490c-bd49-7a207a211d1c/AAABlQpjROc/AAABkZLlUbs/16x9-960/bundesliga-freiburg-st-pauli-grifo-100.jpg)
Findet erneut seinen Meister in St. Paulis Vasilj: Freiburgs Grifo
Zweite Halbzeit: St. Paulis Vasilj wieder stark
Grifo, nach seinem schwachen Elfmeter in der Bringschuld, blieb auch im zweiten Durchgang eine prägende Figur. Nachdem beide Mannschaften zunächst an ihre guten Defensivleistungen in der ersten Halbzeit anknüpften und wenig zuließen, war es erneut der Italiener, der Vasilj prüfte. Grifo zirkelte einen Freistoß mit Zug in die Mauerecke, St. Paulis Schlussmann flog und parierte sehenswert (57.).
Es war der Auftakt in eine Phase der Partie, in der beide Mannschaften etwas mehr riskierten. Merlin Röhl (64.) schoss aus der Distanz über das Tor, die Freiburger setzten sich an St. Paulis Strafraum fest. Die Hamburger versuchten zu kontern, eine Torchance gab es aber erst in der 85. Minute, als Irvine nach einem Eckstoß am Tor vorbeiköpfte.
Und plötzlich kam der große Auftritt von Freiburg-Kapitän Günter. Sein von Treu abgefälschter Schuss kurz vor Schluss landete unhaltbar im langen Eck und brachte die späte Entscheidung. Das Tor wurde letztlich als Eigentor gewertet. Es war kein unverdienter Sieg für die Freiburger, aber im Zustandekommen extrem bitter für die Hausherren, die zumindest defensiv überzeugten.
Hymne "Herz von St. Pauli" ausgesetzt
Ein Thema rund um die Partie war die Kult-Hymne der Gastgeber, die vor der Partie diesmal nicht ertönte. Wie der Verein mitteilte, wird man den Song "Herz von St. Pauli" am Millerntor bis auf Weiteres nicht mehr spielen. Grund dafür ist die mutmaßliche NS-Vergangenheit des Texters.
Für St. Pauli geht es am nächsten Wochenende nach Mainz (22.02., 15.30 Uhr). Am Tag zuvor hat Freiburg Werder Bremen zu Gast (20.30 Uhr).