Passlack-Rot spielentscheidend Leverkusen weiter unaufhaltsam, Bochum-Rettung vertagt
Bayer Leverkusen hat auch den VfL Bochum deutlich besiegt und damit den vorzeitigen Klassenerhalt der Bochumer in der Fußball-Bundesliga verhindert. Eine frühe Rote Karte für Felix Passlack beim 5:0 (2:0) am Sonntag (12.05.2024) ebnete den Weg.
Bochum bleibt damit in der Bundesliga auf Rang 14 mit einem Vorsprung von drei Punkten auf Union Berlin, das aktuell Relegationsplatz 16 belegt. Sollten die "Eisernen" am letzten Spieltag gegen den SC Freiburg gewinnen, bräuchte der VfL beim Saisonabschluss bei Werder Bremen noch einen Zähler - sollte zeitgleich auch Mainz 05 beim VfL Wolfsburg punkten.
"Erstmal muss ich die Jungs aufrichten, sie sind enttäuscht. Aber wir schaffen das und werden die Jungs dahin bringen, dass wir das, was wir in der Anfangsphase, als wir in Gleichzahl waren, auf den Platz gebracht haben, wieder bringen und dann bin ich überzeugt, dass wir die nötigen Punkte noch holen", sagte Bochum-Trainer Heiko Butscher im Sportschau-Interview.
Starker Bochumer Start - bis zum Passlack-Aussetzer
Wie in den vorigen Partien begannen die Bochumer extrem aggressiv, versuchten Leverkusen genauso zu überrennen, wie es gegen die TSG Hoffenheim (3:2) und bei Union Berlin (4:3) der Fall war, als der VfL jeweils die ersten drei Treffer erzielt hatte. Doch Meister Leverkusen hielt dem besser stand, musste lediglich einen knappen Moment überstehen, als Philipp Hofmann nach einem Eckball am gegnerischen Tor vorbei köpfte (11.).
Doch kurz darauf gab es dann die Szene, die vorentscheidend für den weiteren Spielverlauf war. Felix Passlack unterlief in der 15. Minute nach einem langen Ball ein Stellungsfehler, nachdem er sich als letzter Mann nur noch mit einem Foul gegen Nathan Tella behelfen konnte - Rote Karte, Bochum in Unterzahl. Und das für 75 Minuten.
Erst Schick, dann Boniface - Bayer-Stürmer eiskalt
Entsprechend übernahm die "Werkself" die Kontrolle, ließ Ball und Gegner laufen. Zunächst fehlten aber einige Zentimeter zur Führung, als Granit Xhaka aus 20 Metern die Latte traf (30.). Doch dann zeigte sich auch die Klasse der Leverkusener vor dem Tor. Eine Flanke von Arthur nahm Patrik Schick aus elf Metern volley mit seinem starken linken Fuß und schoss den Ball genau ins lange Eck zum 1:0 (41.).
Und nur wenig später jubelte auch Schicks Sturmpartner Victor Boniface. Nach einem Foul von Keven Schlotterbeck an Tella hatte es Elfmeter für die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso gegeben - und dessen Topangreifer erhöhte mit seinem 13. Saisontor zum 2:0 (45.+2). Nach seiner langwierigen Verletzung im Vorfeld des Afrika Cups war es Boniface' dritter Treffer, zum dritten Mal war es per Strafstoß.
Leverkusens Adli trifft nach vielen vergebenen Chancen
Es war erwartbar, dass es Leverkusen nicht beim 2:0 belassen würde, vergab aber zunächst einige Großchancen. Die erste entschärfte Manuel Riemann gegen Schick - vor allem weil der auf den Querpass auf Boniface, der nur noch ins leere Tor hätte einschieben müssen, verzichtet hatte (50.). Der Nigerianer selbst verpasste ebenfalls den dritten Bayer-Treffer, als er aus 16 Metern den Außenpfosten traf (59.). Den nächsten Hochkaräter ließ dann wieder Schick liegen (67.).
In der 70. Minute war Riemann dann auch gegen Xhaka zur Stelle, den Nachschuss von Tella blockte ein Bochumer Verteidiger vor der Linie, wenig später scheiterte auch Amine Adli aus kurzer Distanz am VfL-Keeper (75.). Adli war nach der folgenden Ecke allerdings per Kopf zur Stelle und ließ Riemann diesmal keine Chance (76.).
Leverkusen vor perfekter Saison in der Bundesliga
Dass Leverkusen erneut gewinnen und auch das 50. Pflichtspiel der Saison nicht verlieren würde, war längst klar - es stellte sich nur die Frage der Höhe des Ergebnisses. Riemann verhinderte zunächst mit einer erneuten Fußparade gegen Jonas Hofmann den vierten Einschlag in seinem Tor (83.). Josip Stanisic holte dies aber nur zwei Minuten später nach. In der Nachspielzeit legte die Bayern-Leihgabe noch das 5:0 von Alejandro Grimaldo vor (90.+3).
Nach dem 5:1 bei Eintracht Frankfurt feierte Leverkusen so den zweiten Auswärts-Kantersieg in Folge. Am letzten Spieltag will das Alonso-Team gegen den FC Augsburg seine bisher perfekte Bundesligasaison vollenden. "Das ist unser Ziel und dem sind wir ganz nah. Es ist sehr schwierig, das zu schaffen, aber ich denke, wir haben uns das verdient", sagte der Trainer im Sportschau-Interview.
Erst auch den 34. Spieltag schadlos überstehen und dann gibt es ja noch zwei Endspiele für Leverkusen. Vier Tage nach dem Saisonfinale trifft die Werkself im Finale der Europa League auf Atalanta Bergamo (22.05.2024, 21 Uhr), samstags geht es dann gegen den 1. FC Kaiserslautern in Berlin um den Titel im DFB-Pokal (25.05.2024, 20 Uhr).