Remis gegen Frankfurt Gladbach rettet sich mit Kölner Hilfe
Borussia Mönchengladbach hat dank der Hilfe des Erzrivalen Köln am 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga den Klassenerhalt gesichert. Eintracht Frankfurt hingegen ist nach dem 1:1 (1:1) am Samstag (11.05.2024) sicher in Europa dabei.
Im ausverkauften Borussia-Park hatte Robin Hack in der 9. Minute für die Führung der Gastgeber gesorgt. In der 35. Minute besorgte Éric Dina-Ebimbe den Ausgleich für die Frankfurter, die anschließend aber aus ihrem Übergewicht nichts Zählbares mehr machten. Weil Köln in der Schlussphase das Spiel gegen Union Berlin noch zum 3:2-Sieg drehte, kann Gladbach nun nicht mehr absteigen.
"Wir waren immer zuversichtlich und sind jetzt froh, dass es so weit ist", sagte Gladbachs Trainer Gerardo Seona nach der Partie am Sportschau-Mikrofon: "Wir beglückwünschen uns jetzt aber nicht, dass wir in der Bundesliga geblieben sind, weil wir natürlich viel mehr Ambition und Ehrgeiz haben."
Omlin und Scally bereiten Gladbacher Führung vor
Vom Anpfiff weg übernahm die Eintracht die Vorherrschaft im Mittelfeld, der ins Tor zurückgekehrte Jonas Omlin im Gladbacher Tor musste aber zunächst nichts Außerordentliches zeigen. In der 9. Minute sicherte sich der Schweizer Goalie dann einen "second assist": Sein präziser langer Ball landete perfekt auf der linken Seite bei Joe Scally, der sofort Tempo aufnahm und in die Tiefe durchstartete. Kurz vor der Grundlinie passte der Amerikaner dann in den Rückraum zu Hack, der in diesem Jahr bereits sein zehntes Saisontor erzielte.
Frankfurt zeigte sich davon aber nicht geschockt und verschärfte den Offensivdrang. Robin Koch (17.) mit einem knapp verzogenen Kopfball, Dina Ebimbe (19.) und Hugo Ekitiké (21.) mit einem Lupfer ans Außennetz scheiterten nur knapp am Ausgleich.
Hack übersieht Reitz - das rächt sich
Nach einer guten halben Stunde präsentierten sich dann die Gladbacher auch mal wieder in der Offensive. Bei einem Konter über die linke Außenbahn zog Hack am Ende in die Mitte, schloss dann aber viel zu eigensinnig ab und scheiterte an Kevin Trapp, statt auf der rechten Seite den völlig freien Rocco Reitz einzubeziehen.
Diese große Chance so fahrlässig liegenzulassen, rächte sich in der 35. Minute. Dina-Ebimbe trieb den Ball in den Gladbacher Strafraum, bediente Ekitiké, der herausragend mit der Hacke den Doppelpass zelebrierte. Nico Elvedi und Julian Weigl versuchten noch zu retten, waren aber beide zu langsam und schlecht positiert - Dina-Ebimbe schob die Kugel am chancenlosen Omlin vorbei zum 1:1 ins Tor.
Chaibi vergibt die Führung für Frankfurt
Bei den Borussen merkte man sofort, dass sie in bekannte Muster verfielen. Schon unglaubliche 29 Punkte hat die Mannschaft von Gerardo Seoane in dieser Saison nach Führungen verspielt - auch diesmal wurden sie wieder passiv und zogen sich weit zurück. Die Eintracht nutzte das entschlossen, hatte aber beim Seitfallzieher von Fares Chaibiin der 52. Minute Pech, dass der Ball noch leicht von Ko Itakura abgefälscht wurde und Zentimeter über die Latte flog.
Vor allem der Spielaufbau der Gladbacher hakte in dieser Phase, die Ballverluste häuften sich, doch auch die Eintracht war nicht fehlerfrei: Nach einer Stunde nutzte der gerade erst eingewechselte Tomas Cvancara einen Patzer im Aufbau zu einem guten Umschaltmoment, schlenzte den Ball aber knapp am rechten Eck vorbei.
Gladbach befreit sich - Fans feiern Jantschke
In den 25 Minuten merkte man den Frankfurtern etwas den Kräfteverschleiß an, sie schafften es nur punktuell, den Druck hochzuhalten. Gladbach befreite sich zunehmend aus der Umklammerung, ohne allerdings jedwede Torgefahr auszustrahlen. Emotional wurde es aus Sicht der Gastgeber nur noch einmal: Sieben Minuten vor Schluss kam Tony Jantschke zu seinem letzten Einsatz vor hemischem Publikum, der von den VfL-Fans als "Fußballgott" verehrte Innenverteidiger hat sein Karriereende angekündigt. Auch Patrick Herrmann wurde noch eingewechselt, auch er spielte zum letzten Mal vor seinen Heim-Fans.
Die Eintracht machte mit dem Remis am Ende die Teilnahme am internationalen Geschäft klar. Wofür der sechste Tabellenplatz am Ende reichen wird, ist aber noch nicht ganz geklärt. Theoretisch kann die TSG Hoffenheim zwar noch mit zwei Siegen aufschließen, hat aber aktuell eine um neun Tore schlechtere Tordifferenz.
Über die Qualifikation für den internationalen Fußball freute sich SGE-Trainer Dino Toppmöller nach der Partie am Sportschau-Mikrofon: "Wir hatten in dieser Umbruchssaison viele Widrigkeiten, die wir überwinden mussten. Wir haben heute den finalen Schritt gemacht, wir wissen aber auch, dass der Fokus auf dem Spiel in der nächsten Woche liegen sollte."
Gladbach in Stuttgart, Frankfurt gegen Leipzig
Am Saisonende muss Gladbach in Stuttgart ran (Samstag, 18.05.2024, 15:30 Uhr), gleichzeitig spielt Frankfurt zu Hause gegen Leipzig.