13 gute Minuten reichen gegen Wolfsburg FC Bayern beschert Tuchel erfolgreichen München-Abschied
Erfolgreicher Abschluss für Thomas Tuchel: Der FC Bayern hat das letzte Heimspiel unter seinem Noch-Trainer gewonnen. Der 2:0 (2:0)-Sieg am Sonntag (12.05.2024) gegen den VfL Wolfsburg brachte München in der Fußball-Bundesliga zurück auf Rang zwei.
Kein Harry Kane, kein Jamal Musiala, kein Leroy Sané, stattdessen Bryan Zaragoza und Lovro Zvonarek, der sein Startelfdebüt feierte - der FC Bayern ging nach dem Champions-League-Ausscheiden in Madrid mit einer B-Elf in die Partie. Und mit einer überraschenden Maßnahme.
Anders als die Spieler Bouna Sarr und Eric Maxim Choupo-Moting wurde Thomas Tuchel nicht verabschiedet. Der Verein wolle noch unbedingt den zweiten Tabellenplatz verteidigen und dies noch gebührend nachholen, hieß es. Schon im Februar hatten die Bayern und der Trainer entschieden, im Sommer getrennte Wege zu gehen. Die Suche nach seinem Nachfolger ist seitdem zum (noch ungelösten) Dauerthema geworden.
Kein Abschied? Also schaltete auch Tuchel nach der Partie auf "normal". "Wir haben durchgehend dominiert. Nichts zugelassen und verdient gewonnen. Wir hatten ein paar junge Kerle auf dem Platz, die sich gut eingefügt haben", resümierte der Bayern-Coach.
"Es kann ganz schnell gehen, dass du zur Halbzeit vier, fünf Stück kriegst", sagte Wolfsburgs Trainer Ralf Hasenhüttl nach der Partie. "Wir sind es sehr, sehr mutig angegangen. Da haben wir erstmal Lehrgeld bezahlt." In der zweiten Hälfte habe seine Mannschaft aber eine gute Reaktion gezeigt.
Münchens Zvonarek sorgt für unvergessliches Debüt
Dass Tuchels letzter Auftritt in München erfolgreich verlaufen würde, deutete sich schon nach wenigen Minuten an. Nahezu mit dem ersten Angriff trafen die Bayern zum 1:0, das Zvonarek eine ganz besondere Premiere bescherte. Der 19-Jährige, der zuvor bei drei Kurzeinsätzen auf 16 Minuten Spielzeit für die Profis vorzuweisen hatte, nutzte in der vierten Minute eine Vorlage von Mathys Tel für seinen ersten Treffer in der Bundesliga.
Zwei Youngster hatten für die Führung gesorgt, dafür, dass der Vorsprung schnell noch komfortabler wurde, waren dann zwei Routiniers verantwortlich. Thomas Müller legte den Ball für Leon Goretzka auf, der den Ball aus etwa 15 Metern zum 2:0 ins Toreck schlenzte (13.). Kurz darauf bereitete Müller auch noch einen Treffer von Bryan Zaragoza vor, der allerdings nicht zählte. Müller hatte im Abseits gestanden.
Keine Highlights beim Neuer-Jubiläum
Die Bayern deutlich vorn, für Wolfsburg ging es nicht mehr um allzu viel - entsprechend entwickelte sich in der Folge ein eher zähes Spiel. Doch Hasenhüttl wollte die Saison offenbar nicht auf diese Weise austrudeln lassen und wechselte zur Halbzeitpause gleich viermal. Eine großartige Veränderung im Spiel bewirkte das zunächst nicht, die Teams neutralisierten sich, gefährlich wurde es lange auf beiden Seiten nicht.
Eine weitere Maßnahme Tuchels zeigte dann, wie wenig Brisanz noch in der Partie steckte. Nach 73 Minuten wechselte der Trainer Manuel Neuer, der sein 500. Bundesligaspiel für den FC Bayern bestritt, aus, gönnte dem Keeper einen Extra-Applaus der Fans und Ersatztorhüter Daniel Peretz noch einige Einsatzminuten. Neuer ist nach wie vor die Nummer 12 der Spieler mit den meisten Partien im Oberhaus, in der nächsten Saison dürfte er in die Top 10 - aktuell ist Uli Stein mit 512 Einsätzen Zehnter - vordringen.
Bayern gewinnen ein "0:0-Spiel"
Peretz bekam aber nicht mehr die Gelegenheit, um sich bei seiner Bundesligapremiere auszuzeichnen. Ein Beleg dafür, wie sehr die Partie dahin plätscherte, war die Statistik der "expected goals". Gemessen an den Torchancen hätte der FC Bayern 0,35 Tore erzielen müssen, Wolfsburg unterbot diesen schon sehr niedrigen Wert nochmals mit 0,22 Toren. Das Schussverhältnis aufs Tor betrug 5:5.
Das Endergebnis von 2:0 reichte den Münchnern allerdings, um den VfB Stuttgart wieder von Platz zwei zu verdrängen und das Vorhaben, die Vizemeisterschaft noch unter Dach und Fach zu bringen, zu untermauern. Wolfsburg vergab dagegen auch die letzte Minichance auf den Einzug ins internationale Geschäft und geht als Zwölfter in den letzten Spieltag.
München in Hoffenheim, Wolfsburg gegen Mainz
Die Münchener reisen zum Saisonabschluss nach Hoffenheim (Samstag, 18.05.24, 15:30 Uhr), gleichzeitig spielen die Wolfsburger gegen Mainz.