Spannung in der Bundesliga Nur fünf Pünktchen zwischen Abstieg und Europapokal
In der Fußball-Bundesliga trennen den Siebten Hoffenheim und den 15. aus Bochum nur fünf Punkte. Ist das Abstiegskampf oder geht es um einen Platz im Europapokal?
Eigentlich müsste es Niko Kovac in diesen Tagen angst und bange sein. Mit seinem VfL Wolfsburg ist der Trainer in der Fußball-Bundesliga seit acht Spielen ohne Sieg. In diesem Kalenderjahr hat er also noch kein Spiel gewonnen. Den bisher letzten Erfolg feierten die "Wölfe" Mitte Dezember 2023 in Darmstadt. In der Tabelle stehen sie auf Platz 13.
Bundesliga-Quartett - alle mit 25 Punkten
Die Wolfsburger haben 25 Punkte geholt und damit genauso viele wie Union Berlin, Borussia Mönchengladbach und wie der VfL Bochum auf Platz 15. Das ist der Platz vor dem Relegationsrang. Und auch wenn das Quartett ein noch recht komfortabel anmutendes Acht-Punkte-Polster auf Rang 16 hat, riecht Platz 15 doch bedenklich nach Abstieg. Schließlich stehen in dieser Saison noch elf Spieltage an.
Dennoch ist, und das mag sich jetzt komisch anhören, der Blick nach oben durchaus erlaubt. Und Niko Kovac ist einer, der da auch ganz angriffslustig hinschaut. "Wir sind mittendrin. Es sind nur fünf Punkte bis zu einem internationalen Wettbewerb. Wir haben das mit Sicherheit noch nicht aus den Augen verloren", sagt der 52-Jährige vor der Partie gegen den VfB Stuttgart: "Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und der Glaube ist immer da."
Kovac hat recht. Der Tabellen-Siebte, das ist aktuell 1899 Hoffenheim, hat 30 Punkte gesammelt. Da ist es verständlich, dass manch ein Trainer oder Spieler gerade nicht weiß, wo er denn nun hinschauen soll. Mit Abstiegssorgen nach unten oder mit Europapokal-Phantasien nach oben? Kovac hat sich für oben entscheiden.
Platz acht könnte für Europa reichen
Dazu muss man wissen, dass in dieser Spielzeit vielleicht sogar Rang acht für das Erreichen der Conference League reichen könnte. Das liegt an der Aufstockung der Champions League zur Saison 2024/25. Die Bundesliga hat gute Chancen, dort künftig mit fünf Teams an den Start zu gehen.
Sollte es so kommen und sollte Bayer Leverkusen dann auch noch den DFB-Pokal gewinnen, aber in der Champions League antreten, dann wären die Klubs auf Rang sechs und sieben für die Europa League qualifiziert und der Achte würde in die Playoffs der Conference League rutschen.
Werder wurde damals nach unten durchgereicht
Eng ist es in der Liga. Wie Hoffenheim hat auch Werder Bremen 30 Punkte, Freiburg hat 29, Heidenheim 28 und Augsburg 26. Nimmt man die vier Teams mit 25 Zählern dazu, dann kommt man auf neun Mannschaften, die so ein wenig zwischen Abstieg und Europapokal schweben.
Doch wieso sollte sich der Tabellensiebte Hoffenheim mit seinen 30 Punkten denn jetzt noch mit dem Abstiegskampf beschäftigen? Nun ja, in der Saison 2020/21 hatte Werder Bremen nach 24 Spieltagen, und da genau sind wir in der aktuellen Saison ja gerade auch, ebenfalls 30 Punkte.
Gut, Werder lag damals nicht auf Rang sieben, sondern auf Rang zwölf. Fünf Punkte fehlten den Bremern damals auf den ersten Europapokalplatz, und das Polster auf Rang 17 war satte zwölf Punkte dick. Dennoch stieg Werder am Ende mit 31 Punkten ab.
Negatives Torverhältnis ab Platz sieben
Ein Fingerzeig dafür, dass sich also auch die Hoffenheimer zumindest im Hinterkopf noch sorgen sollten, ist das Torverhältnis, denn das ist - wie übrigens bei allen Teams ab Rang sieben - negativ. So wie auch das Verhältnis von Sieg und Niederlage.
So haben die Hoffenheimer acht Spiele gewonnen, aber schon neun verloren. Vor dem jüngsten Erfolg in Dortmund waren die Kraichgauer acht Spiele ohne Dreier - und das reicht immer noch fürs obere Tabellendrittel.
Köln, Mainz und Darmstadt hecheln hinterher
In Sachen Abstieg werden die neun betroffenen Teams deshalb darauf hoffen, dass am Ende dann eben doch der 1. FC Köln, der 1. FSV Mainz 05 und Darmstadt 98 den Abstieg unter sich ausmachen. Und was dann nach oben hin noch möglich ist, wird sich dann wohl zeigen.