Deutsche Fußball Liga Investor-Kandidat Blackstone zieht sich zurück
Die Investmentfirma Blackstone aus den USA hat sich aus den Verhandlungen über einen möglichen Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) zurückgezogen. Damit bleibt die luxemburgische Gesellschaft CVC vorerst einziger Bieter.
Die DFL bestätigte, dass "Blackstone nach guten Gesprächen aus verschiedenen Gründen nicht mehr als strategischer Vermarktungspartner der Bundesliga und 2. Bundesliga infrage kommt". Die DFL sprach in ihrer Mitteilung von "hohen Anforderungen", die sie an mögliche Partner gestellt habe. Auf Details wollte die DFL nicht eingehen. Der weitere Prozess werde aber "im vorgesehenen Zeitplan mit CVC fortgeführt".
Blackstone wollte mit einer Milliarde Euro einsteigen
Die DFL hatte im Januar die Zahl auf zwei Kandidaten reduziert. Die Finanzinvestoren wollen Anteile einer DFL-Tochtergesellschaft, in welche die kompletten Medienrechte ausgelagert werden, für 20 Jahre erwerben. Angedacht ist eine Minderheitsbeteiligung eines Partners in Höhe von maximal acht Prozent. Blackstone hatte rund eine Milliarde Euro für die Rechtebeteiligung geboten.
Die weiter unklare Rolle von Martin Kind
24 der 36 Profiklubs hatten im vergangenen Dezember bei der Abstimmung über den Einstieg eines Investors mit Ja abgestimmt. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit war somit knapp erreicht worden. Mit nur einer Stimme weniger wäre das Vorhaben gescheitert. Deshalb wird von vielen Fans Martin Kind eine zentrale Rolle in diesem Prozess zugeschrieben. Der Geschäftsführer der Profiabteilung von Hannover 96 soll entgegen der Anweisung seines Vereins gehandelt und für den Deal, statt dagegen gestimmt haben. Er selbst äußert sich nicht zu seinem Abstimmungsverhalten, weil die Wahl geheim abgehalten worden war. Viele Fans fordern trotzdem, dass die Abstimmung wiederholt wird.
DFL lehnt erneute Abstimmung ab
DFL-Präsidiumsmitglied Axel Hellmann hatte den Forderungen der aktiven Fanszene nach einer Neuabstimmung eine Abfuhr erteilt. Die Fan-Proteste sind massiv. Am Samstag stand die Begegnung zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg (1:0) vor dem Abbruch.