Bundesliga-Torspektakel VfL Wolfsburg zerlegt fehlerhaften SC Freiburg
Der SC Freiburg hat in der Fußball-Bundesliga eine herbe Klatsche beim VfL Wolfsburg kassiert. Besonders Patrick Wimmer und Jonas Wind wirbelten die SC-Abwehr kräftig durcheinander.
Am Samstag (21.01.2023) gewann Wolfsburg gegen schwache Freiburger 6:0 (3:0). Wolfsburgs Wimmer stach mit einem Tor (2.), einer Vorlage für Jonas Wind (28.) und vielen Offensivaktionen hervor. Wind traf später noch einmal (37.). Auch Yannick Gerhardt (56.), Ridle Baku (80.) und Luca Waldschmidt (90.+4/FE) jubelten für den VfL.
Durch den Sieg rückt Wolfsburg (26 Punkte) auf vier Zähler an den SC Freiburg (30), der von Platz zwei auf vier abrutscht, heran. Freiburg-Trainer Christian Streich sprach nachher am Sportschau-Mikro von "katastrophalem Zweikampfverhalten", der VfL sei "in allen Belangen überlegen" gewesen.
Wolfsburg-Trainer Niko Kovac lobte: "Die Mannschaft hat in den letzten Wochen und Monaten eine Entwicklung gezeigt. Und sie heute fortgesetzt." Ziel sei das internationale Geschäft. Spieler Gerhardt gab noch einen konkreteren Einblick: "Ich hatte schon mal die Ehre, in der Champions League zu spielen. Das ist natürlich ein Traum."
Freiburg fehlt defensive Stabilität gegen forschen VfL
Das Spiel begann rasant. Denn der VfL kombinierte sich direkt mit dem ersten Gegenstoß in Richtung Spitze. Gerhardt steckte geistesgegenwärtig durch auf Wimmer, der den Ball im Sprint mit der Pieke versenkte.
Wolfsburg bestimmte die Anfangsphase, hatte zu Beginn über 60 Prozent der Ballbesitzanteile. Es dauerte knapp 20 Minuten, bis Freiburg sich etwas fing. Nicolas Höfler hatte die erste gute Freiburg-Chance, VfL-Torwart Koen Casteels parierte (17.).
Wimmer auffällig: Wolfsburg bestechend effizient
Der VfL agierte mit zwei Viererketten und Mittelfeldpressing, Wolfsburg lauerte auf den nächsten goldenen Moment. Und der kam. Erst unterlief SC-Torhüter Mark Flekken ein Fehler im Aufbauspiel, dann reagierte Wimmer nach einer Flanke von Maximilian Arnold aus dem Halbfeld schneller als Christian Günter. Wimmer ließ prallen zu Wind – der dann eher zur Stelle war als Höfler und per Kopf Flekken bezwang.
Vorbei war die erste Hälfte aber noch nicht: Abwehrspieler Micky van de Ven vernaschte beim Dribbling Maximilian Eggestein, seine Hereingabe brachte Wind mit dem Knie im Tor unter. Die "Wölfe" waren enorm effizient: Sie benötigten nur sechs Abschlüsse für drei Tore. Wimmer war dabei an vier der sechs VfL-Torschüsse als Schütze oder Vorbereiter beteiligt.
SC Freiburg im zentralen Mittelfeld ohne Ideen
Auch nach Wiederanpfiff hatte Freiburg gegen den VfL, der Angriffe präzise ausspielte, unverändert Probleme. Schon in Hälfte eins hatte in den Zweikämpfen das Durchsetzungsvermögen gefehlt. Nur Höfler und Michael Gregoritsch hatten eine positive Bilanz in dieser Statistik.
Und erneut zeigten sich auch in der Freiburger Vorwärtsbewegung Mängel. Das nächste Missverständnis gegen im Mittelfeld dominante "Wölfe" ließ nicht lange auf sich warten. Wimmer leitete nach dem Ballverlust des SC die Situation ein. Über Wind und Felix Nmecha kam der Ball zu Gerhardt, der den ersten VfL-Torschuss in Hälfte zwei durch die Beine von Flekken zum 4:0 unterbrachte.
Wimmer von Svanberg ausgeknockt
Im Anschluss schien die Partie entschieden. Der umtriebige Wimmer wurde noch von Teamkollege Mattias Svanberg versehentlich ausgeknockt und musste benommen vom Platz geholt werden. Für ihn kam Waldschmidt noch zu Einsatzminuten (78.).
Und dann traf Baku nach einer Flanke des ebenfalls eingewechselten Kevin Paredes ohne jeglichen Gegnerdruck im Strafraum zum 5:0, bevor Waldschmidt mit einem verwandelten Foulelfmeter den Schlusspunkt setzte. Yannik Keitel hatte van den Ven zu Fall gebracht.
Wolfsburg muss in die Hauptstadt
Am 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist Wolfsburg zu Gast bei Hertha BSC (Dienstag, 20.30 Uhr). Derweil empfängt Freiburg den Europa-League-Sieger aus Frankfurt (Mittwoch, 20.30 Uhr).