Heimsieg gegen Hertha BSC Bochum köpft sich von den Abstiegsplätzen
Der VfL Bochum hat in der Fußball-Bundesliga erstmals nach fünf Monaten die Abstiegsränge verlassen. Zwei Kopfballtore legten den Grundstein zum 3:1 (2:0) gegen Hertha BSC, das auf Platz 17 abrutscht.
Philipp Hofmann (22./56.) und Keven Schlotterbeck (45.) waren die Torschützen am 16. Bundesliga-Spieltag - Suat Serdar (87.) gelang der einzige Hertha-Treffer - beim dritten Ligaerfolg der Bochumer in Folge und dem vierten Sieg im vierten Heimspiel unter Trainer Thomas Letsch.
Nur wenige Zentimeter hätten aber beinahe für einen anderen Spielverlauf gesorgt. Denn Jubel gab es in der Anfangsphase schon auf beiden Seiten - nur bei den Bochumern blieb die Freude jedoch auch.
Lucas Tousart zimmerte den Ball mit dem linken Fuß in den Winkel des Bochumer Tores, die anschließende VAR-Überprüfung ergab jedoch, dass die Kugel vor der Flanke von Jean-Paul Boetius bereits im Aus war (11.). Hertha also mit einem Traumtor, aber mit einem, das nicht zählte. Bochum im Glück.
Hofmann für Bochum zur Stelle
Und der VfL durfte sich weiter freuen. Denn zehn Minuten später führte dann der Gastgeber - und der Treffer hatte auch nach Ansicht der Videobilder Bestand. Philipp Förster flankte butterweich auf Hofmann, der erneut seine Kopfballstärke unter Beweis stellte und sein fünftes Saisontor erzielte.
Dann hatte aber auch Bochum mal Pech. Kevin Stöger nahm per Freistoß aus 18 Metern Maß und traf die Latte. Für den VfL war es schon der zehnte Aluminiumtreffer in dieser Saison. Und trotzdem deutete in diesem Moment vieles darauf hin, dass Thomas Letsch auch sein viertes Heimspiel als Bochum-Trainer erfolgreich bestreiten wird. Denn insgesamt wurde seine Mannschaft mit der Führung im Rücken immer besser.
Philipp Hofmann köpft zur 1:0-Führung
Schlotterbeck mit traumhaftem VfL-Debüt
Das untermauerte Keven Schlotterbeck. Dem Zugang vom SC Freiburg gelang der perfekte Einstand, der Verteidiger drückte einen Eckball von Förster am zweiten Pfosten völlig unbedrängt über die Linie zum 2:0. Der VfL damit auf dem besten Wege, zum ersten Mal nach seit fünf Monaten die Abstiegsränge zu verlassen - während Berlin eben auf einen solchen abzustürzen drohte.
Und sollte die Hertha mit großen Hoffnungen aus der Halbzeitpause gekommen sein, wurden diese bitter enttäuscht. Nach einem Berliner Eckball konterte Bochum über Christopher Antwi-Adjej, dessem Flanke bei Hofmann landete. Der Schütze des 1:0 zog ab und Maximilian Mittelstädt fälschte den Ball so unglücklich ab, dass er im hohen Bogen im eigenen Tor landete - 3:0.
Hertha BSC droht wieder Gang in die 2. Liga
Damit war klar, dass Berlin die vierte Niederlage in den vergangenen fünf Partien einstecken wird und die Abstiegsnöte für das Team von Trainer Sandro Schwarz wieder größer werden. Schon in der vergangenen Saison rettete sich Hertha erst in der Relegation gegen den Hamburger SV, der Auftritt in Bochum untermauerte, dass der Verbleib in der Bundesliga auch in dieser Spielzeit das einzige Ziel sein kann.
Denn in Anbetracht des hohen Rückstands blieb auch eine Schlussoffensive der Berliner aus. Es gab lediglich noch eine Möglichkeit für Jesse Ngankam, der auf die Latte köpfte (77.), und den Ehrentreffer von Serdar zum 1:3. Und weil sich Bochum vor allem auf die Verwaltung des eigenen Vorsprungs fokussierte, geschah in der Schlussphase nicht mehr allzu viel - zumindest auf dem Platz. Denn auf den Rängen feierten die VfL-Fans den Sprung aus der Abstiegszone und die noch größer gewordene Hoffnung auf die Rettung.
Hertha gegen Wolfsburg, Bochum in Leverkusen
Am 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga empfängt Hertha BSC den VfL Wolfsburg (Dienstag, 24.01.2023 um 20.30 Uhr). Einen Tag später ist Bochum zu Gast in Leverkusen (20.30 Uhr).