Erster Sieg unter Labbadia Stuttgart versaut dem 1. FC Köln das Karnevalsfest
Der 1. FC Köln musste ausgerechnet am Karnevalssamstag (18.02.2023) in der Fußball-Bundesliga die erste Niederlage in diesem Jahr hinnehmen. Für den Gegner VfB Stuttgart war das 3:0 (1:0) dagegen der erste Sieg unter Trainer Bruno Labbadia.
Der VfB Stuttgart war noch ohne Sieg unter Bruno Labbadia, der 1. FC Köln indes ohne Niederlage nach der Winterpause, doch die Schwaben schlugen direkt als erstes zu. Nach einem Doppelpass mit Genki Haraguchi kam Gil Dias, der im Winter von Benfica Lissabon nach Stuttgart gewechselt war, aus zwölf Metern zum Abschluss und setzte den Ball unhaltbar an den Innenpfosten (9. Minute).
Köln war danach die druckvollere Mannschaft, Stuttgart aber weiter die gefährlichere. Silas hatte die große Möglichkeit, das Ergebnis deutlicher zu gestalten. Nach einem Fehler von Ellyes Skhiri, der mit fünf Toren der erfolgreichste Torschütze der Bundesliga in diesem Jahr ist, kam der VfB-Stürmer aus 15 Metern zum Abschluss, verfehlte den FC-Kasten jedoch knapp (26.).
Baumgart warnte vergebens vor dem VfB
Kölns Trainer Steffen Baumgart konnte nicht zufrieden sein mit dem, was seine Mannschaft ihm anbot. Was ihn besonders gestört haben dürfte: Stuttgart sprintete in der ersten Halbzeit 15-mal häufiger als Köln. Dabei ist Intensität die Grundtugend der Spielweise von Baumgart - entsprechend dürftig verlief die erste Halbzeit.
Dabei hatte er vor der Partie noch vor dem Tabellenvorletzten gewarnt. "Sie sind in vielen Spielen unter Wert geschlagen worden. Was die individuelle und die Qualität des Trainerteams angeht, sind sie auf jeden Fall in der Lage, die Liga halten zu können", sagte Baumgart. "Sie haben viele 100-prozentige Torchancen. Ihr Kader ist unserem ähnlich. Da wird es vor allem darauf ankommen, was wir tun." Und das war im ersten Durchgang zu wenig.
Köln nur mit kurzem Aufschwung, Sosa trifft traumhaft
Baumgart reagierte deshalb, wechselte in der Pause bereits zweimal. Köln kam wieder ein wenig besser ins Spiel - und wurde nach ruhenden Bällen auch gefährlich. Hector flankte in den Strafraum, wo Skhiri aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, das Tor jedoch verfehlte (49.). Kurz darauf schoss Florian Kainz einen direkten Freistoß aus 20 Metern vorbei (52.).
Aus dem Spiel war Stuttgart aber weiter die zielstrebigere Mannschaft. Nach einem starken Angriff über die linke Seite zwang Haraguchi per Direktabnahme den Kölner Torhüter Marvin Schwäbe zu einer starken Parade (53.). Kurz darauf war der 27-Jährige jedoch machtlos, als Borna Sosa einen Freistoß aus 18 Metern gefühlvoll an die Unterkante der Latte zum 2:0 schlenzte (59.).
Kölner völlig außer Form
Überhaupt war der kroatische Nationalspieler der überragende Mann auf dem Platz. Im Winter hatte er noch Abwanderungsgedanken, einen Wechsel zu Bayer Leverkusen verhinderte Stuttgart jedoch. Wie sehr Sosa sich dennoch zum VfB bekennt, unterstrich nicht nur seine Lobeshymne unter der Woche auf Labbadia ("der beste Trainer, den ich bislang in meiner Karriere hatte"), sondern eben auch die Darbietung gegen Köln.
In der Heimat feierten die Menschen auf den Straßen und in den Kneipen den Karneval, in Stuttgart gab es jedoch keine FC-Party - dieser Eindruck verfestigte sich mit fortlaufender Dauer, da es dem Baumgart-Team nicht gelang, die Form der Vorwochen abzurufen. Besonders eklatant war dann das Auftreten beim 0:3. Erst ein Ballverlust, dann eine total offene Defensive, dann zu zögerlich - Coulibaly durfte unbedrängt den nächsten VfB-Treffer erzielen (74.) und den ersten Sieg unter Labbadia unter Dach und Fach bringen. "Wir haben die letzten Wochen viel einstecken müssen und ich glaube, das war jetzt extrem wichtig", zeigte sich Stuttgarts Torhüter Fabian Bredlow erleichtert.
Stuttgart gegen Schalke
Am 22. Spieltag geht es für den VfB Stuttgart auf Schalke um wichtige Punkte im Abstiegskampf (Samstag, 25.02.2023 um 18.30 Uhr). Köln empfängt drei Stunden vorher den VfL Wolfsburg.