Michael Gregoritsch (l.) jubelt mit Merlin Röhl

Joker entscheiden Spiel Gregoritsch löst Freiburgs Knoten gegen dezimierte Kölner

Stand: 18.12.2023 00:00 Uhr

In der Fußball-Bundesliga hat sich der SC Freiburg gegen den 1. FC Köln lange abgemüht, nach einer Gelb-Roten Karte für die Rheinländer aber dank der Joker Michael Gregoritsch und Roland Sallai noch den Sieg eingefahren.

Am Sonntag (17.12.2023) schlugen die Breisgauer auf heimischem Rasen die Kölner mit 2:0 (0:0). Lange ging gar nichts, aber nach einer guten Stunde sah FC-Verteidiger Julian Chabot Gelb-Rot (62. Minute). Freiburgs Stürmer Gregoritsch erzielte dann sieben Minuten nach seiner Einwechselung das Führungstor (72.). Ganz spät trug sich auch noch Sallai als Torschütze ein (90.+5).

Durch den dritten Erfolg in Serie rückt Freiburg vor auf Platz sechs (24 Punkte). Alle drei Siege sind mit Gregoritschs Form verknüpft: Der Österreicher traf schon entscheidend bei den 1:0-Siegen gegen Mainz und Wolfsburg. Der 1. FC Köln hat zehn Zähler auf dem Konto und belegt Rang 16.

Streich stolz, Baumgart lobt Freiburg

"Was für ein Kraftakt, was für eine mentale Leistung", lobte Freiburgs Trainer Christian Streich seine Mannschaft nach der Partie gegenüber der Sportschau. "Wir haben die Gelb-Rote Karte erzwungen und dann richtig gut Fußball gespielt. Wir investieren immer so viel und dann belohnen sich die Jungs am Ende."

"Das Spiel war von der Leistung her in Ordnung", sagte Kölns Trainer Steffen Baumgart nach der Partie am Sportschau-Mikrofon. "Wir haben ein Spiel verloren, gegen eine Mannschaft, die die Qualität hat, von der man durchaus sagen kann: Gegen so eine Mannschaft kann man verlieren."

Schwerfälliger Beginn mit Fanprotest-Unterbrechung

Die Fans im Freiburger Stadion sahen einen schwerfälligen Beginn. Im Mittelfeld schoben die Ketten der Kontrahenten munter hin und her, aber spielerische Glanzlichter waren Mangelware.

Nach zwölf Minuten wurde die Partie unterbrochen. Im Rahmen des Protests der Fankurven gegen den beschlossenen Investorendeal der Deutschen Fußball Liga (DFL) wurden nach dem anfänglichen Stimmungsboykott auch in Freiburg Schmähgesänge laut, es flogen Schokomünzen auf das Feld.

Freiburg zielstrebiger, Köln vorne harmlos

Köln hatte dann etwas mehr Ballbesitz (54 Prozent) und gewann mehr als die Hälfte der Zweikämpfe, zeigte Biss. Allerdings hing Stürmer Davie Selke in der Luft, war bis zur Pause nur gut 15-mal am Ball. Vorne ging nichts.

Zielstrebiger waren die Breisgauer, die bei den Torschüssen schon nach einer halben Stunde klar vorne lagen (7:2). Vincenzo Grifo war Dreh- und Angelpunkt, scheiterte einmal an FC-Torwart Schwäbe (29.) und verzog einen weiteren Schuss knapp (33.).

In der zweiten Halbzeit sorgten aber die Kölner für die erste gefährliche Torraumszene: Dejan Ljubicic legte bei einem Konter quer zu Florian Kainz, dessen Direktabnahme knapp vorbeiging (47.). Doch danach tat sich nicht mehr viel.

Gelb-Rot: Chabots entscheidende Zweikämpfe

Stattdessen rückte Kölns Abwehrmann Chabot in den Fokus. Zunächst ging er im Luftkampf etwas früher hoch als Lucas Höler, traf ihn beim Kopfball dann aber zumindest ungestüm mit dem Arm im Gesicht. Schiedsrichter Harm Osmers pfiff nicht, die Szene wurde durch den VAR überprüft, aber eine Intervention blieb aus - keine klare Fehlentscheidung (49.).

Allerdings musste Chabot später dann mit Gelb-Rot das Feld verlassen. Denn bereits in Hälfte eins hatte er Merlin Röhl bei einem Umschaltmoment am Sprunggelenk getroffen und für seine Gelb-Vorbelastung gesorgt (31.). Weil Chabot nach einer guten Stunde auch gegen Höler zu spät kam, hatte Osmers keine andere Wahl als den Platzverweis.

Zwei Joker sichern Freiburger Sieg

Tatsächlich vergab dann aber erstmal Kölns Mark Uth auf der Gegenseite eine Großchance, weil er den Ball nach Hereingabe von Linton Maina nicht richtig traf (69.).

Doch auf die Führung drückten natürlich vor allem die Hausherren. Zuvor waren Gregoritsch und Sallai in die Partie gekommen (65.) - und sie zeichneten für den Führungstreffer verantwortlich. Sallais Flanke fand Röhl, dessen Kopfball FC-Torwart Marvin Schwäbe noch entschärfen konnte, aber im Chaos danach schob Gregoritsch lässig ein.

Freiburg hatte danach noch einige Großchancen. So parierte etwa Schwäbe noch mal einen Schuss von Gregoritsch (85.), auch gegen Sallai reagierte der FC-Torwart stark (87.), bevor der Freiburger in der Nachspielzeit doch noch traf.

Köln in Berlin gefordert, Freiburg gegen Heidenheim

Das Baumgart-Team trifft in der anstehenden englischen Woche auf den 1. FC Union Berlin (Mittwoch, 20.12.2023, 20.30 Uhr). Die Freiburger sind gleichzeitig auswärts beim 1. FC Heidenheim im Einsatz.