Siegtreffer gegen Union in der Nachspielzeit Abstieg vorerst abgewendet - Fußball-Wunder lässt Köln hoffen
Der 1. FC Köln lag in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Union Berlin bis in die Schlussphase zurück - und gewann doch. Den vorzeitigen Abstieg hat der FC gerade noch abgewendet.
Den 3:2 (1:2)-Siegtreffer erzielte Damion Downs, da lief bereits die Nachspielzeit (90.+3 Minute). Fußball-Wunder kann der FC. Dabei hatte zuvor lange wenig für eine solche Wendung gesprochen.
Robin Knoche (15.) und Kevin Volland (19.) hatten Union früh in Führung gebracht, ehe Florian Kainz kurz vor der Pause verkürzte (45.). In der Schlussphase traf für Köln zunächst der eingewechselte Steffen Tigges (87.). Und dann hatte Downs seinen Auftritt.
"Das ist ein unfassbar geiles Gefühl", sagte Kölns Trainer Timo Schultz der Sportschau. Als Tabellen-17. mit 27 Punkten kann seine Mannschaft am letzten Spieltag nun doch noch den Relegationsplatz 16 erreichen.
"Das ist jetzt erstmal kein schönes Gefühl", sagte Union Berlins Interimstrainer Marco Grote. Die Berliner haben auf dem 15. Platz 30 Zähler und müssen weiter um den Klassenverbleib bangen.
Zwei Tore in vier Minuten - Union schockt Köln
Der 1. FC Köln begann mutig und hatte den ersten Abschluss des Spiels, als Rechtsverteidiger Benno Schmitz eine Flanke von der linken Seite direkt aus der Luft nahm. Doch das Tor verfehlte er einigermaßen deutlich. Es sollte trotzdem für lange Zeit Kölns gefährlichster Abschluss bleiben.
Besser zielte wenige Minuten später Union Berlins Abwehrspieler Benjamin Knoche. Nach einer Ecke von der linken Seite kam Knoche freistehend aus kurzer Distanz zum Kopfball. Sein Kopfball war nicht unbedingt platziert, aber er war wuchtig. Kölns Torhüter Marvin Schwäbe war noch mit den Händen dran, konnte den frühen Rückstand aber nicht verhindern.
Als kurz darauf noch ein Tor für die Gäste aus Berlin fiel, war wieder eine Ecke vorausgegangen. Diesmal köpfte Rani Khedira - und Kölns Faride Alidou bekam den Ball an die Hand, die er in die Luft gestreckt hatte. Schiedsrichter Deniz Aytekin bekam ein Signal vom Video-Assistant-Referee, also schaute er sich die Szene noch einmal auf dem Monitor an - dann entschied er auf Strafstoß. Volland trat an und verwandelte sicher.
Kainz macht Köln Hoffnung
Für die Kölner war das ein Problem: Nur mit einem Sieg konnten sie den Abstieg vorerst verhindern. Dafür benötigten sie nun drei Tore. Doch mit dem Toreschießen haben sie beim FC so ihre Probleme: Vor dem 33. Spieltag hatte die gesamte Mannschaft erst 24 Tore erzielt.
Kurz vor der Pause war es dann Kainz, der mit einem verwandelten Strafstoß Kölns Saisontor Nummer 25 erzielte - und damit zumindest für ein wenig Hoffnung bei allen sorgte, die es mit dem 1. FC Köln halten. Elfmeter hatte es gegeben, weil Berlins Khedira Kölns Timo Hübers umgerissen hatte.
Erst Tigges, dann Downs - eine überraschende Wendung
In der zweiten Hälfte mühten sich die Kölner, doch Chancen erspielten sie sich zunächst kaum einmal. Die lange Zeit beste Möglichkeit hatte in der 50. Minute Alidou, doch er schoss aus wenige Metern knapp am Tor vorbei. Und einmal hatte der FC ganz viel Glück, als Unions Robin Gosens mit einem Kopfball nur die Querlatte (67.) traf.
Und dann kam die Schlussphase, und mit ihr eine Wendung, die sich so nicht angedeutet hatte. Erst köpfte der eingewechselte Tigges nach Vorlage von Uth an Torhüter Frederik Rönnow vorbei ins Tor den 2:2-Ausgleich. Dann flankte Linton Maina auf den Kopf von Downs - und der erzielte tatsächlich noch den Siegtreffer.
Für Downs, 19, war es das zweite Saisontor. Nicht nur er wird sich an dieses Tor noch lange erinnern. Es könnte in die Vereinsgeschichte eingehen als das Tor, das dem 1. FC Köln die Hoffnung in aussichtsloser Lage zurückgab.
Köln in Heidenheim, Berlin gegen Freiburg
Am letzten Spieltag fährt Köln nach Heidenheim (Samstag, 18.05.2024, 15:30 Uhr) - und muss dort unbedingt gewinnen. Gleichzeitig empfängt Berlin die Freiburger.