Bremen kassiert sieben Tore Tigges überragt bei Heimsieg - Köln führt Werder vor
5:0 nach nur 36 Minuten: Der 1. FC Köln hat in der Fußball-Bundesliga Werder Bremen die Grenzen aufgezeigt. Am Ende gewann der FC am Samstagabend (21.01.2023) 7:1 (5:1). Mann des Abends war Kölns Steffen Tigges, er war an vier Toren beteiligt.
Als Tigges nach knapp einer Stunde ausgewechselt wurde, verabschiedeten ihn die Fans des 1. FC Köln mit Applaus. Zwei Tore hatte Tigges gegen Werder Bremen erzielt (15. Minute, 21.), einmal gar aus 46,7 Metern. Die Tore von Ellyes Skhiri (30.) und Denis Husainbasic (36.) hatte er vorbereitet.
Kein schlechter Auftritt für einen, den man nach dem Transfer von Davie Selke nicht unbedingt in der Startelf erwartet hatte.
Höchster Kölner Sieg seit fast 40 Jahren
Außerdem trafen für Köln der starke Linton Maina (9.), noch einmal Skhiri (54.) und Bremens Marco Friedl mit einem Eigentor (76.). Einmal durften auch die Bremer jubeln, sie taten es aber verhalten. Eigentlich jubelte nur der Torschütze Niclas Füllkrug, als er das zwischenzeitliche 1:5 erzielt hatte (38.).
Für den FC war es der erste Erfolg seit Mitte Oktober. Höher hatte der FC zuletzt im Oktober 1983 gegen Eintracht Frankfurt (7:0) gewonnen. In der Tabelle ist Köln mit nun 20 Punkten Zehnter, Bremen ist Neunter und hat einen Zähler mehr.
Freistoß Bremen, Ballverlust, Tor für Köln
Die frühe Führung resultierte aus einer völlig missglückten Freistoß-Variante der Bremer Marvin Ducksch und Anthony Jung, ehe 17 Sekunden später Maina den eigentlich bereits zweimal vertändelten Konter vollendete. Für den 23-Jährigen, im Sommer aus Hannover gekommen, war es im 24. Pflichtspiel-Einsatz für Köln der zweite Treffer, der erste im heimischen Stadion.
Bremens Weiser patzt, Kölns Tigges trifft
Und die Kölner legten schnell nach: Der Ex-Bremer Florian Kainz, der seinen Vertrag unter der Woche bis 2025 verlängert hatte, eroberte nach Dukschs kapitalem Fehlpass den Ball. Tigges vollendete aus zehn Metern mit links. Sechs Minuten später traf der Stürmer aus so großer Entfernung wie noch kein Bundesliga-Spieler in dieser Saison - und wieder profitierte er von einem kompletten Aussetzer der Bremer.
Mitchell Weiser brachte seinen Torhüter Jiri Pavlenka mit einem Rückpass ins Nichts in Not, der Tscheche rettete den Ball, spielte ihn aber Tigges mittig in den Fuß. Der 24-Jährige ging mit dem Ball noch über die Mittellinie und schoss ihn ins leere Tor.
Skhiri kann auch Seitfallzieher
Die Kölner agierten weiter wie im Rausch: Nach einem Ausrutscher von Maina flog der Ball durch den ganzen Strafraum und Skhiri schob hinten ein. Huseinbaic traf nach Ablage von Tigges, ehe Werder durch das Kopfballtor von Füllkrug ein minimales Zeichen des Aufbäumens setzte. Die Bremer Fans sangen ironisch: "Auswärtssieg, Auswärtssieg!"
Dazu kam es nicht, es war keine Überraschung mehr. Stattdessen sahen die Gästefans noch zwei Kölner Tore, von denen eins ein Eigentor von Friedl war und eins ein Seitfallzieher von Skhiri, der bislang eher nicht für solche Kunstücke bekannt gewesen war.
Köln muss zum Rekordmeister
Der 1. FC Köln kämpft am 17. Spieltag in München beim FC Bayern um Punkte (Dienstag, 24.01.2023 um 20.30 Uhr). Bremen empfängt einen Tag später Union Berlin (20.30 Uhr).