Zweite Zu-Null-Niederlage Auch Union Berlin besiegt St. Pauli
Auch in Spiel zwei nach der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga bleibt der FC St. Pauli ohne Tor und Punkt. Gegner 1. FC Union Berlin reichte wenig für einen Sieg. Benedict Hollerbach (34.) stellte am Freitagabend (30.08.2024) den ersten Liga-Sieg unter dem neuen Trainer Bo Svensson sicher.
Union hat damit nach dem 1:1 zum Auftakt beim 1. FSV Mainz 05 vier Punkte auf dem Konto. Für St. Pauli wird schon nach zwei Spielen dagegen klar, dass der Kampf um den Klassenerhalt eine harte Nummer wird für die Hamburger. Vor allem was die Offensive angeht, sind die Kiez-Kicker noch nicht in der Bundesliga angekommen. In Berlin gab die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin nur einen Schuss auf das gegnerische Tor ab.
Union-Coach Svensson: "Das war toll!"
"Das war toll, wie wir hier empfangen wurden", sagte Berlins neuer Coach Bo Svensson nach seinem Heimdebüt in Köpenick, "die Stimmung war unfassbar. Das war einzigartig." Zum Spiel seiner Mannschaft sagte der Däne: "Leider haben wir das Spiel nicht so angefangen wie die Fans. Deswegen war es zäh. Insgesamt sind wir sehr glücklich über den Sieg." St.-Pauli-Kollege Blessin lobte sein Team trotz der Niederlage: "Generell haben wir ein gutes Spiel gemacht. Beim Tor hatten wir im Rückraum eine schlechte Besetzung. Jetzt haben wir wieder Lehrgeld bezahlt - das ist schade."
Insgesamt hatten die tiefer gestaffelten Berliner wenig Mühe, die Gäste vom Tor wegzuhalten. Und nach vorne war Union dann eben effektiver. Vor allem bei Standards und Umschaltsituationen bewiesen die Berliner eine größere Reife. Richtig gefährlich wurde es allerdings auch erst nach knapp einer halben Stunde, als Yorbe Vertessen mit einem 22-Meter-Schuss St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj prüfte.
Hollerbach trifft mit abgefälschtem Schuss für Union Berlin
Und wenig später durften die heimischen Fans an der "Alten Försterei" auch schon jubeln. Hollerbach nahm einen abgewehrten Ball an der Strafraumgrenze direkt. St. Paulis Karol Mets lenkte die Flugbahn noch ab und es stand 1:0 für Union. "Es ging vor dem Tor wenig. Aber dann mit dem ersten Schuss aufs Tor - das ist natürlich super, dann freut man sich", sagte Hollerbach nach dem Spiel zur Sportschau. Jordan Siebatcheu (36.) hatte danach sogar das 2:0 auf dem Fuß, kam aber mit seinem Schuss nicht durch.
Die Berliner spielten danach kompakt und stabil weiter - und St. Pauli fehlten eben die Mittel, aus dem tatsächlich größeren Ballbesitzanteil (am Ende 59 Prozent) auch etwas Gefährliches oder sogar Zählbares zu machen. Ein schwacher Schuss von Johannes Eggestein (24.) in die Arme von Frederik Rönnow war in Halbzeit eins das Einzige, was bei St. Pauli zumindest per Definition den Begriff Torschuss verdiente.
St. Paulis Dzwigata spektakulär - aber erfolglos
Auch in Durchgang zwei kontrollierte Union Berlin über weite Strecken die Begegnung, riss allerdings offensiv auch keine Bäume mehr aus. Nach einigen Wechseln und mit mehr Mut zum Risiko kamen die Hamburger Gäste erst in der Schlussviertelstunde einem Treffer etwas näher. Die beste - und auch spektakulärste Chance - hatte der eingewechselte Adam Dzwigata (77.), der im Anschluss an einen Eckball mit einem Fallrückzieher das Tor nur knapp verfehlte. In der Nachspielzeit gab schließlich Oladapo Afolayan (90.+4) noch den zweiten Schuss der Gäste auf das Tor ab, aber auch da musste Torwart Rönnow nicht alles aus sich herausholen, um den Ball zu halten.
Mehr war nicht drin. Union spielte die Partie in der Abwehr insgesamt solide runter, und so blieb nach St. Paulis zweitem Bundesligaspiel nur das Fazit: defensiv ok, offensiv zu wenig. Für Union war an diesem Spieltag zumindest nummerisch der einzige Verlust, dass Robin Gosens den Klub Richtung Italien zu AC Florenz verlässt - sportlich sieht es dagegen gut aus an der "Alten Försterei".
Union muss nach Leipzig, St. Pauli nach Augsburg
Union muss nach der Länderspielpause am nächsten Spieltag nach Leipzig (Samstag, 14.09.2024, 15.30 Uhr), St. Pauli tritt einen Tag später in Augsburg erneut auswärts an (15.30 Uhr).