Staatsfonds macht Angebot Katar drängt nun auch in den US-Sport
Der katarische Staatsfonds will Anteile an einem Unternehmen kaufen, dem Franchises aus NBA, WNBA und NHL gehören. Die Basketball-Liga kündigte eine Prüfung an.
Der Staatsfonds "Qatar Investment Authority" (QIA) strebt über die Tochtergesellschaft Qatar Sports Investments (QSi) eine eine Beteiligung an der Gruppe an, zu der neben den Basketballern der Washington Wizards auch die Washington Mystics aus der Frauen-Liga WNBA und der Eishockey-NHL-Klub Washington Capitals gehören. Dies bestätigte ein Sprecher der NBA am Donnerstag (22.06.2023, Ortszeit).
Eine Beteiligung wäre ein bahnbrechender Schritt im US-Profimannschaftssport. Die "Washington Post" berichtete unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle, dass der katarische Staatsfonds eine fünfprozentige Beteiligung an Monumental Sports & Entertainment, der Muttergesellschaft der erwähnten Washingtoner Profiklubs, erwerben will. Das Volumen des Deals soll so bei etwa vier Milliarden Euro liegen.
"Nicht an Entscheidungsfindung beteiligt"
"Alle derartigen Investitionen erfordern eine Überprüfung durch die Liga, die Genehmigung des NBA-Vorstands und die Einhaltung der Richtlinien", sagte NBA-Sprecher Mike Bass. Der Funktionär wies darauf hin, dass die NBA ihre Regeln im November 2022 angepasst habe, um "passive, nicht kontrollierende Minderheitsinvestitionen in NBA-Teams durch institutionelle Anleger, darunter Universitätsstiftungen, ausländische und inländische Pensionsfonds und Staatsfonds, vorbehaltlich einer Reihe von Vorschriften zu erlauben".
In Übereinstimmung mit der (NBA-)Richtlinie hätte QIA im Falle einer Genehmigung "eine passive Minderheitsbeteiligung am Team und wäre nicht an dessen Betrieb oder Entscheidungsfindung beteiligt", so Bass.
Eigner von PSG
Qatar Sports Investments gehört bereits der französische Fußball-Meister Paris Saint-Germain. Der Fonds erwägt offenbar auch den Einstieg in die englische Premier League. Angeblich steht die Übernahme von Manchester United bevor. QSi hält zudem 21,67 Prozent der Anteile am portugiesischen Klub Sporting Braga.