Ski alpin Allround-Talent Emma Aicher ein Glücksfall für den DSV
Wenn am Montag (06.02.2023) die Alpin-Weltmeisterschaften in Méribel/Courchevel in Frankreich beginnen, ist Emma Aicher in der Kombination die Hoffnungsträgerin des DSV. Dabei hätte sie auch für Schweden fahren können. Auf einen speziellen Glücksbringer verzichtet sie nie.
Denn um im Wettkampf optimal abliefern zu können, legt Emma Aicher viel Wert auf eine angenehme Nachtruhe. Deshalb war auch klar, was mit musste nach Frankreich. "Auf jeden Fall mein Schlafkissen. Das habe ich immer und überall dabei", sagte sie, denn: "Ohne kann ich einfach nicht schlafen."
Kombination aus Super G und Slalom
Emma Aicher vermittelt in der Regel den Eindruck, als habe sie die Ruhe weg. Viele Worte sind auch nicht ihr Ding. Emma Aicher ist eine, die sich "in der Lakonie sonnt", wie die Süddeutsche Zeitung über sie geschrieben hat. Und auch sonst hebt sich die 19-Jährige ab: Sie gehört einer nahezu ausgestorbenen Spezies an: Aicher ist Allrounderin.
In den Speed- und Technikdisziplinen zu Hause: Emma Aicher ist Allrounderin
Sie fährt im Weltcup schon drei Disziplinen. Die junge Allesfahrerin ist fraglos das größte Talent, das der Deutsche Skiverband vorzeigen kann in seiner eher spärlich besetzten Alpinsparte.
Von Schweden über die Schweiz nach Deutschland
Dabei hat der DSV auch ein wenig Glück gehabt: Aicher wuchs in Schweden auf, der Heimat der Mutter. Später siedelte die Familie in die Schweiz über, dann nach Deutschland, die Heimat des Vaters. Am Ski-Gymnasium in Berchtesgaden arbeitet Aicher nun an ihrem Abitur.
Weil sie beim DSV schnell erkannt haben, was ihnen da ins Haus geschneit ist, nahmen sie Aicher vor zwei Jahren mit zur WM in Cortina d'Ampezzo. Dort war die damals 17-Jährige gleich mitentscheidend für den Gewinn der Bronzemedaille im Team-Wettbewerb.
Mannschafts-Silber bei Olympia
Ein Jahr später, im vergangenen Februar in Peking, fuhr sie mit der deutschen Mannschaft zu Silber bei den Olympischen Spielen. Weil Aicher zu Saisonbeginn im Slalom schwächelte, schickte sie Cheftrainer Andreas Puelacher auch zu Speedrennen. Mit Erfolg. Die respektablen Ergebnisse wirkten sich förderlich auf die Leistungen im Slalom aus.
Eine Entwicklung, die ihrem Sponsor gefallen dürfte: Der Brausekonzern mit den roten Bullen hat Aicher in seinen Stall geholt. Und der nimmt bekanntlich nur Leute, von denen er sich viel verspricht.