Franjo von Allmen beim Super-G in Wengen

Weltup-Super-G in Wengen Von Allmen stellt Schweizer Hierarchie auf den Kopf

Stand: 17.01.2025 14:29 Uhr

Dritter Super-G, dritter Sieger: Der Schweizer Franjo von Allmen triumphiert in Wengen. Die gehandelten Topfavoriten sind chancenlos.

Von Wolfram Porr

Der dritte Super-G des Winters vor Traumkulisse in Wengen nahm einen unerwarteten Verlauf, denn ein Schweizer stelle die teaminterne Hierarchie kurzerhand auf den Kopf: Franjo von Allmen legte mit der frühen Startnummer drei eine Bestzeit vor, an der sich alle nachfolgenden Fahrer die Zähne ausbissen.

Zwei Schweizer auf dem Podium

Weder der spätere Zweitplatzierte Vincent Kriechmayr (Österreich/+0,10 Sekunden) noch die Routiniers Dominik Paris (Italien/+ 0,63) oder Mattia Casse (+ 0,92), der etwas überraschend den zweiten Super-G des Winters in Gröden gewonnen hatte, kamen an die Zeit des jungen Schweizers heran.

Der 23-Jährige hatte einen Traumlauf erwischt und untermauerte so seinen Nimbus als Shootingstar der Saison. Hinter von Allmen und Kriechmayr fuhr mit Stefan Rogentin (+ 0,58) ein weiterer Schweizer aufs Treppchen.

Marco Odermatt bei den Geschlagenen

Selbst Topfavorit Marco Odermatt konnte die Zeit seines Landsmannes nicht knacken. Und zwar nicht annähernd. Nach gutem Start leistete sich der Weltcupgesamtsieger erst einen Fehler im sogenannten Kernen-S. Danach riskierte er zu viel und fuhr mehrere Male deutlich neben der Ideallinie. Die Quittung: 1,04 Sekunden Rückstand auf von Allmen und in der Endabrechnung ein für ihn enttäuschender siebter Platz.

Als einer von nur zwei Deutschen konnte Romed Baumann mit der Startnummer 34 im oberen Streckanabschnitt noch einigermaßen mit den Besten mithalten. Nach der zweiten Zwischenzeit schlichen sich dann aber immer mehr kleine Fehler ein, die sich am Ende auf einen Rückstand von 2,43 Sekunden auf den Sieger summierten. Für einen Platz in den Top 30 reichte das nicht.

Das gilt auch für Youngster Luis Vogt, der allerdings mit der hohen Nummer 53 keine realistische Chance auf eine gute Platzierung hatte. Im Ziel hatte der Garmischer 3,23 Sekunden Rückstand - und das obwohl er zumindest in einigen Streckenabschnitten durchaus mithalten konnte.

Von Allmen "sprachlos" - Kriechmayr: Formkurve zeigt nach oben

"Das ist wirklich unglaublich. Ich kann es noch nicht ganz realisieren und bin sprachlos", sagte von Allmen nach seinem ersten Weltcupsieg am Sportschau-Mikrofon.

Aber auch Vincent Kriechmayr durfte sich zu den Gewinnern zählen: "Bis zur WM ist noch etwas Zeit. Aber zumindest zeigt die Form ein bisschen nach oben", so der Österreicher. Auf dem Weg zur Heim-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm hat der 33-Jährige noch das Lauberhorn-Abfahrtstrennen am Samstag und das Highlight in Kitzbühel vor der Brust.

Vincent Kriechmayr - "Die Form zeigt nach oben"

Sportschau Wintersport, 17.01.2025 13:19 Uhr

Dominik Paris bilanzierte: „Ich habe probiert, Gas zu geben. Deswegen war das heute ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung und trotz Fehlers nah am Podium.“