Weltcup in Beaver Creek Riesenslalom: Tumler verhindert Braathen-Party
Thomas Tumler hat Marco Odermatts Patzer am "Bids of Prey" genutzt und Lucas Braathen die Party verdorben. Beim wilden Riesenslalom-Weltcup im US-amerikanischen Beaver Creek feierte der Schweizer seinen ersten Weltcup-Sieg. Erfreulich: Es gab gleich viermal deutsche Punkte zu bejubeln.
Tumler setzte sich am Sonntag (08.12.2024) auf der anspruchsvollen Strecke "Birds of Prey" hauchdünn vor dem furiosen Lucas Pinheiro Braathen (+0,12 Sekunden) und dem Slowenen Zan Kranjec (+0,58 Sekunden) durch. Vorjahres-"Allesgewinner" Marco Odermatt schied im zweiten Riesenslalom-Rennen der Saison zum zweiten Mal aus.
Der 35-jährige Tumler hatte zur Halbzeit im sonnig-verschneiten Colorado mit 0,56 Sekunden vor Kranjec und dem Norweger Atle Lie McGrath (+1,01 Sekunden) geführt. Direkt dahinter befand sich Weltcup-Rückkehrer Lucas Pinheiro Braathen ebenfalls in Lauerstellung (+1,07 Sekunden).
Braathens historische Freudentränen im Ziel
Der gebürtige Norweger, der seit dieser Saison für das Geburtsland seiner Mutter Brasilien startet, war mit Startnummer 29 überraschend weit nach vorne gefahren und führte auch bis zum Schluss im zweiten Lauf, bis er von Tumler noch vom Thron gestoßen wurde. Es ist das erste alpine Ski-Podest Brasiliens, Braathen vergoss Tränen der Freude im Zielraum.
Schmid überzeugt trotz körperlicher Probleme
Bester Deutscher wurde einmal mehr Alexander Schmid , der auf über 3.000 Metern über dem Meeresspiegel nach zwei sicheren Läufen auf Platz zwölf (+2,11 Sekunden) einkam. Schmid hatte zuletzt immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, konnte keine vollen Umfänge trainieren. Neben Schmid schafften es gleich drei weitere deutsche Fahrer in die Punkte.
Alexander Schmid
Gratz couragiert - Luitz und Stockinger punkten
Mit einer starken Fahrt im zweiten Durchgang fuhr der Altenauer Fabian Gratz von Platz 28 auf 19 nach vorne. Der 32-jährige Stefan Luitz, der nicht im DSV-Team, sondern im "Global Racing Team" fährt, landete am Ende auf Platz 22, der 25-jährige Jonas Stockinger aus Herzogsreut folgte auf 25. Anton Grammel schied als einziger Deutscher im ersten Durchgang aus.
Odermatt enttäuscht und scheidet aus
Nach seinem ersten Saisonsieg im Super-G am Samstag gab es für Marco Odermatt wieder eine Enttäuschung. Mit ebenfalls hoher Startnummer fuhr der Dominator des vergangenen Winters im ersten Durchgang nur auf Platz acht, im zweiten Durchgang rutschte Odermatt am zweiten Tor über eine Welle und am folgenden Tor vorbei.
Vergangene Saison hatte der Schweizer noch alle Riesenslaloms bis auf das Saisonfinale in Saalbach-Hinterglemm gewonnen und zudem im Gesamtweltcup und den Speed-Disziplinen triumphiert. Zum Auftakt in Sölden war Odermatt mit Startnummer eins ausgeschieden.
Auch Sarrazin scheidet aus
Auch Widersacher Cyprien Sarrazin, der wie Odermatt das komplette Programm in Beaver Creak absolviert, musste seinem Pensum Tribut zollen. Der Franzose kam nach zwei zu wilden Fahrten ebenfalls nicht ins Ziel, ebenso wie Österreichs Top-Fahrer Vincent Kriechmayr.