Ski Alpin Streif, Saslong, Lauberhorn - Legendäre Abfahrten im Ski-Weltcup
Streif, Kandahar, Lauberhorn und Saslong gehören zu den spektakulärsten Abfahrtsstrecken im Kalender der Speedspezialisten.
Im alpinen Skiweltcup der Männer rasen die Speedspezialisten die härtesten Pisten hinunter. Die Schlüsselstsellen haben klangvolle Namen wie Mausefalle, Hundschopf, Himmelreich und Hölle.
Die Streif in Kitzbühel
Sie ist mit die spektakulärste Abfahrt im Weltcup. Die Streif in Kitzbühel ist eine der gefährlichsten Rennstrecken der Welt. Länge 3.312 Meter, Höhendifferenz 860 Meter. Und auch die Kulisse ist gigantisch: Im Ziel warten 50.000 Zuschauer auf die Speedfahrer - darunter oft Prominente wie Arnold Schwarzenegger.
Die Schlüsselstellen: 160 Meter lang und 51 Prozent steil ist schon der Starthang. Nach Mausefalle, Steilhang (85% Gefälle), Brückeschuss, Hausbergkante und Traverse wird die Höchstgeschwindigkeit am Zielhang erreicht. Mit bis zu 140 Kilometern pro Stunde rasen die Athleten dem Ziel entgegen.
Besonderes Schmankerl: Der Sieger bekommt eine rote Gondel. Thomas Dreßen hat 2018 einmal gewonnen. Vor ihm waren Ludwig Leitner (1965) und Sepp Ferstl (1978+1979) schon ganz oben gestanden. Rekordsieger ist der Schweizer Didier Cuche (4 x Hahnenkammabfahrt + 1 Zusatzrennen).
Die Kandahar in Garmisch-Partenkirchen
Als eisige Herausforderung präsentiert sich auch die Kandahar in Garmisch-Partenkirchen. Bei den Frauen: Länge 2.920 Meter, Höhenunterschied 720 Metern, Höchstgefälle 85 Prozent. Bei den Männern: 3.330 Meter, Höhenunterschied 920 Meter, Höchstgefälle 92 Prozent.
Die Schlüsselstellen heißen Tröglhang, Himmelreich, Eishang, Krammersprung, Hölle und freier Fall.
Besonderes Schmankerl: Der Sieger bekommt seit 2008 ein Stück Kandahar in Form eines bearbeiteten Felsbrockens als Preis. Mit Thomas Dreßen (2020) und Markus Wasmeier (1992) stehen auch zwei Deutsche auf der Liste der Besten. Den Rekord halten mit je drei Siegen der Kanadier Steve Podborski und der Schweizer Roland Collombin.
Das Lauberhorn in Wengen
Die Lauberhorn-Abfahrt ist mit 4.480 Metern die längste im alpinen Weltcup. Sie hat das größte Gefälle (90%) und es werden Geschwindigkeiten mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde erreicht. Nach mehr als zweieinhalb Minuten höchster Belastung für den gesamten Körper brennen die Oberschenkel.
Der Franzose Luc Alphand soll die Schussfahrt laut der Neuen Zürcher Zeitung einst den "Jurassic Park" des Rennsports genannt haben. Die Aussicht kann er damit nicht gemeint haben, denn die Kulisse ist mit Eiger, Mönch und Jungfrau fantastisch. 1.028 Höhenmeter werden während der Fahrt zurückgelegt.
Die Schlüsselstellen sind der Russisprung, Hundschopf, Kernen-S und der Haneggschuss.
Die Saslong in Gröden
Auch die Saslong in den Dolomiten gehört zu den absoluten Weltcup-Klassikern. Gleich zu Beginn erwartet die Fahrerinnen und Fahrer auf der 3.446 Meter langen Abfahrt ein 100 Meter langes Steilstück. In der Mitte folgt dann die erste Schlüsselstelle. Der Kamelbuckel. Das sind drei Bodenwellen, die nur per Sprung zu überwinden sind. Die Athleten springen hier bis zu 70 Meter weit.
Die nächste Aufgabe ist die Ciaslat-Wiese mit zahlreichen Bodenwellen und vier Kurven. 56,9 % beträgt das Gefälle an der steilsten Stelle. Start und Ziel trennen 839 Höhenmeter. Die Abfahrt in Gröden ist vor allem wegen der viele Sprünge so anspruchsvoll.
Olympia-Abfahrt Cortina d'Ampezzo
Die "Olympia delle Tofane" oder kurz die Tofane darf in der Reihe der legendären Weltcup-Abfahrten natürlich nicht fehlen. Sie gilt aufgrund des Panoramas der Dolomiten als eine der schönsten Strecken im Kalender. Der Start befindet sich in 2.320 Metern Höhe unterhalb des Tofane. Wenig später erreichen die Athleten die spektakulärste Stelle.
Im Tofana Schuss erreichen die Fahrerinnen und Fahrer bei einem Gefälle von 65% Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h. Anschließend folgt ein bis zu 40 Meter weiter Sprung zwischen den Felsmassiven hindurch. Der „Duca d’Aosta“-Sprung, die "Delta"- Kurve und der "Scarpadon" sind drei weitere sehr anspruchsvolle Schlüsselstellen. Im Ziel haben die Athleten 768 Höhenmeter hinter sich gebracht.