Rodel-Weltcup in Winterberg Wendl/Arlt und Taubitz gewinnen die große Kristallkugel
Showdown im Hochsauerland: Beim Rodelweltcup fiel einmal mehr die Entscheidung um die große Kristallkugel zwischen dem bayerischen Duo Tobias Wendl und Tobias Arlt und den Titelverteidigern Toni Eggert und Sascha Benecken aus Thüringen. Im letzten Rennen setzten sich Wendl/Arlt vor den Teamrivalen durch und sicherten sich zum fünften Mal den Gesamtsieg im Doppelsitzer. Julia Taubitz machte zum dritten Mal den Gesamtsieg im Einzel perfekt. Die Doppelsitzer-Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal fuhren beim Saisonfinale noch einen zweiten Platz ein.
Doppelten Grund zum jubeln gab es am Samstag (25.02.2023) beim Weltcupfinale für Tobias Wendl und Tobias Arlt. Sie fuhren zum Sieg und machten auch den Gesamtweltcup perfekt. "Wahnsinns-Abschluss! Als wir durch die Lichtschranke gefahren sind und die Eins oben stand, da ist so viel Druck abgefallen. Es ist ein wahnsinnig geiles Gefühl", sagte Wendl nach dem Erfolg: "Es war echt eine mega geile Saison. Nach so einer langen Zeit mal wieder über eine ganze Saison so konstant zu fahren. Wir können stolz drauf sein. Ich sag mal: Old but gold."
Auch zum Abschluss souverän zum Sieg
Nach zuletzt drei Siegen im Sprint und Weltcup in Folge hatten Wendl/Arlt ihre Führung ausgebaut und lagen vor dem Weltcupfinale mit 914 Punkten vor Eggert/Benecken (870 Pkt.) und Bots/Plume (LAT, 711 Pkt.).
Es blieb aber bis zuletzt spannend: Eggert/Benecken gingen mit einem Vorsprung von 0,063 Sekunden vor dem Österreichern Yannick Müller/Armin Frauscher ins Finale. Wendl/Arlt hatten als Dritte 0,078 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit und damit ideale Vorraussetzungen, um die Kugel sicher nach Hause zu bringen. Der dritte deutsche Schlitten mit Hannes Orlamünder/Paul Gubitz lag auf Rang acht.
Im entscheidenden Durchgang zeigte dann das Duo vom Königssee, dass es verdient an der Spitze der Wertung lagen. Wendl/Arlt sicherten sich den Sieg in der Gesamtzeit von 1:26,90 Minuten vor den Teamkollegen Eggert/Benecken (+0,057 Sek.). Selbst ein siebter Platz hätte den Bayern für den Gesamtsieg gereicht. Platz drei ging an die Österreicher Juri Gatt/Riccardo Schöpf (+0,132). Orlamünder/Gubitz ergänzten das starke Ergebnis als Achte.
Taubitz verteidigt Gesamtweltcup-Titel
Bei den Damen konnte die dreimalige Rodel-Weltmeisterin Julia Taubitz ihren Titel im Gesamtweltcup verteidigen. "Dass ich jetzt den Gesamtweltcup einfahren kann, dass bedeutet mir sehr viel", sagte die glückliche Sächsin nach dem bereits dritten Gesamt-Erfolg ihrer Karriere. Den deutschen Dreifachsieg in der Gesamtwertung machten Sprint-Weltmeisterin Dajana Eitberger und Weltmeisterin Anna Berreiter als Zweite und Dritte perfekt.
Nur Bereiter zum Abschluss auf dem Podest
Vor dem Rennen im Einzel-Schlitten hatte Taubitz mit 892 Punkten vor ihren Teamkolleginnen Dajana Eitberger (802 Punkte) und Anna Berreiter (719) geführt. Mit diesem 90 Punkte-Polster musste sie bei einem möglichen Sieg von Eitberger lediglich ins Ziel kommen.
Doch das Rennen schrieb eine andere Geschichte: In der Eisrinne jagte Taubitz zwar nicht zum Sieg, beendete aber als fünftschnellste den Wettbewerb noch vor Eitberger und machte damit die große Kristallkugel souverän perfekt. Aufs Podest fuhr dagegen Teamkollegin Anna Berreiter. Den Sieg holte sich aber die Österreicherin Madeleine Egle vor ihrer Landsfrau Lisa Schulte. Für Egle war es der vierte Weltcup-Erfolg der Saison.
Degenhardt/Rosenthal im Saisonfinale Zweite
Bei den Frauen war die Titelentscheidung im Gesamtweltcup schon vorher gefallen. Zum Abschluss gab es dann trotzdem noch ein spannendes Rennen zu sehen. Die Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal hatten im ersten Durchgang zwar nur die viertschnellste Zeit in die Eisrinnen gekurvt, doch im Finale ließen sie noch einmal ihre Klasse aufblitzen. In Führung lag das Duo Selina Egle und Lara Kipp aus Österreich. Ihr Vorsprung 0,247 Sekunden auf den deutschen Schlitten.
An den schnellen Österreicherinnen kam das deutsche Duo nicht mehr vorbei. Doch in der Entscheidung schoben sich Degenhardt/Rosenthal (+0,339 Sek.) noch an den Gesamtweltcupsiegerinnen Andrea Vötter/Marion Oberhofer (+0,385) aus Italien vorbei auf Platz zwei vor.
In der Gesamtwertung belegen Degenhardt/Rosenthal (898) Rang drei. Gesamt-Zweite wurden Egle/Kipp (915) hinter den Siegerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer (1.010 Punkte).