Nordische Kombination Deutsche Kombinierer verpassen Podest in Schonach
Beim Heim-Weltcup in Schonach konnten die deutschen Kombinierer am Samstag nicht jubeln. Julian Schmid war beim Sieg eines Norwegers bester Deutscher.
Beim Heim-Weltcup der Nordischen Kombinierer in Schonach haben die deutschen Männer am Samstag (11.02.2023) die Podestplätze verpasst. Julian Schmid wurde beim Sieg des Norwegers Jens Luraas Oftebro als Fünfter Bester aus dem Team von Bundestrainer Herrmann Weinbuch. Im Ziel hatte er aber einen Rückstand von rund 30 Sekunden auf das Podest.
Schmid nach Springen nur Achter
In Abwesenheit einiger Top-Athleten wie Vinzenz Geiger, Jarl Magnus Riiber oder Franz-Josef Rehrl hatte Schmid als Achter (+ 49 Sekunden) nach dem Springen am Vormittag bereits einen zu großen Rückstand auf die Spitze. Hinter Oftebro, der das 10-Kilometer-Rennen in 23:06,0 Minuten gewann, liefen Johannes Lamparter aus Österreich (+ 8,1 Sekunden) und Kirisjan Ilves aus Estland (+ 16,8 Sekunden) auf das Podest.
Weinbuch: "Über Ziel hinausgeschossen"
"Man sieht, dass man an der Schanze vorn dabei sein muss", sagte Schmid nach dem Rennen etwas enttäuscht im ZDF. "Wir hatten heute gutes Material, daher ist es doppelt schade. Schlussendlich bin ich aber trotzdem zufrieden. Ich werde morgen nochmal speziell auf der Schanze richtig angreifen." Bundestrainer Weinbuch analysierte den Wettkampf des 23-Jährigen so: "Julian hat es die letzten Wochen alleine gerichtet. Heute hat er an der Schanze mal ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen. Aber das darf er machen, er ist ein junger Bursche. Er will sehr viel, und das geht dann manchmal nicht auf. Aber er ist heute super gelaufen, taktisch sehr diszipliniert und hat das Maximale rausgeholt. Ich bin sehr zufrieden."
Führungsgruppe bildet sich schnell
Während die deutschen Starter nach durchwachsenen Sprungleistungen am Vormittag im 10-Kilometer-Rennen einige Zeit auf ihren Start warten mussten, bildete sich bereits kurz nach Rennbeginn ganz vorn eine Vierergruppe mit Lamparter, Oftebro, Ilves und dem Japaner Yoshito Watabe. Die vier lagen bereits nach dem Springen innerhalb von nur 20 Sekunden und fanden sich schnell als Spitzengruppe. Julian Schmid machte mit seinen rund 50 Sekunden Rückstand auf die Spitze zwar viel Tempo in der Verfolgergruppe – deutlich verkürzen konnte er den Abstand nach vorn aber nicht.
Der Sprungbeste des Vormittags, der Japaner Ryota Yamamoto musste bereits nach drei Kilometern reißen lassen und beendete das Rennen später erschöpft und mit Kopfschmerzen ganz.
Oftebro hat die schnellsten Beine
Nach 6,2 Kilometern war das Führungs-Quartett auf die drei Läufer Lamparter, Oftebro und Ilves geschrumpft. Nach 8,7 KIlometern setzten sich Lamparter und Oftebro ab. Lamparter machte vorn das Tempo, konnte sich aber nicht absetzen. So setzte Oftebro die entscheidende Attacke zum Sieg auf den letzten 300 Metern.
Schmid gewinnt Spurt der Verfolger
Kurz darauf gewann Schmid den Zielspurt einer rund zehnköpfigen Verfolgergruppe (+ 44,3 Sekunden). Als zweitbester Deutscher kam Jakob Lange auf Rang zehn (+ 48 Sekunden), er verbesserte sich von Rang 23 nach dem Springen. Im internen Duell um das sechste WM-Ticket punktete Lange damit gegen Terence Weber, der von Platz 14 auf Rang 17 (+ 1:15,7 Minuten) abfiel. Die Entscheidung über die WM-Tickets will Weinbuch nach dem Weltcup am Sonntag in Schonach fällen.
Geiger, Frenzel und Riiber fehlen
In Schonach nicht am Start sind unter anderem die drei deutschen Top-Athleten Vinzenz Geiger, Eric Frenzel und Johannes Rydzek. Das Trio feilt mit Blick auf die Nordische Ski-WM Ende Februar mit einem Extra-Training in Oberstdorf an der Sprungform. Außerdem nicht am Start: Norwegens Top-Kombinierer Jarl Magnus Riiber, der nach einem Trauerfall in der Familie auf die Reise in den Schwarzwald verzichtete. Auch Österreichs Franz-Josef Rehrl macht eine formbedingte Pause.