Langlauf in Davos Victoria Carl starke Fünfte über 20 Kilometer
Langläuferin Victoria Carl lag zum Abschluss des Weltcups in Davos (Schweiz) über die 20 Kilometer in der klassischen Technik lange auf Podestkurs, am Ende wurde sie starke Fünfte. Astrid Oeyre Slind holte den Sieg. Friedrich Moch beendete das Wochenende auf Rang 15. Der Norweger Martin Löwström Nyenget feierte seinen zweiten Saisonsieg.
Bis Kilometer elf sah es so aus, als könnte Victoria Carl das Tempo der absoluten Spitzenläuferinnen in Davos mitgehen. Nur fünf Sekunden fehlten ihr auf die zwischenzeitlich Führende Kerttu Niskanen. Dann fiel die DSV-Läuferin aber zurück. Im Ziel fehlte ihr knapp eine Minute auf die Siegerin Astrid Oeyre Slind aus Norwegen.
Auch die fulminante Comebackerin Therese Johaug musste sich auf den letzten Kilometern des Rennens ihrer Teamkollegin geschlagen geben. Drei Kilometer vor dem Ziel lag sie noch hauchdünn in Führung, dann ging aber auch ihr die Kraft aus. Im Ziel fehlten der viermaligen Olympiasiegerin als Dritte 13,5 Sekunden auf den Spitzenplatz. Die Finnin Kerttu Niskanen belegte Rang zwei.
Starke Teamleistung
Das gesamte deutsche Frauen-Team zeigte zum Abschluss in der Schweiz eine starke Leistung: Mit Katharina Hennig auf Rang neun, Pia Fink auf der Zwölf, Platz 14 von Katherina Sauerbrey und 15 von Helen Hoffmann liefen fünf Deutsche in die Top 15. Lisa Lohmann beendete das Rennen auf Platz 24.
Fokus schon auf der Tour de Ski
Victoria Carl ist mit ihrem fünften Platz am Sonntag sehr zufrieden, denn eigentlich liegt ihr eine Strecke wie die in Davos gar nicht: "Es war ein richtig hartes Rennen. Die Diagonalstücke haben etwas gefehlt." Aber die Aussicht auf einen Podestplatz habe sie gepusht. Die aktuell Dritte im Gesamtweltcup wird noch einige Tage in Davos verbringen, um sich in der Höhe optimal auf die Tour de Ski vorzubereiten.
Katharina Hennig hatte in Davos nach einem starken Start zu kämpfen. Nach dem Rennen erklärt sie wieso: "Ich habe leider in der zweiten Runde Seitenstechen des Todes bekommen. Das ist mir im Wettkampf noch nie passiert. Dann hatte ich ziemlich Probleme mit der Luft. Da verliert man natürlich brutal viel Zeit."
Für sie geht es nun zurück in die Heimat, dort will sie vor der Tour de Ski nochmal intensiv trainieren, um ihren Trainings-Rückstand aus dem Herbst aufzuholen. Die 28-Jährige hatte mit mehreren Infekten zu kämpfen.
Moch: "Ganz schön hart"
Bei den Männer gelang nur Friedrich Moch der Sprung unter die besten 15. Moch hatte im Ziel 2:09,7 Minuten Rückstand auf Nyenget. Der Norweger gewann den Wettkampf am Sonntag (15.12.2024) nach 55:37,8 Minuten vor dem Finnen Ivo Niskanen (+ 13,10 Sekunden) und Hugo Lapalus aus Frankreich (+ 35,10 Sekunden).
Moch war nach dem 20-Kilometer-Wettkampf zufrieden. Zum vierten Mal im fünften Weltcuprennen der Saison schaffte er es in die Top 15: "Ich habe versucht, langsam loszulaufen und dann schneller zu werden. Das ist mir auch ganz gut gelungen bis in die letzte Runde, die war dann nochmal ganz schön hart. Da habe ich bestimmt auch wieder was verloren. Alles in allem bin ich sehr zufrieden", sagte der Allgäuer nach dem Wettkampf.
Der 24-Jährige lag nach 14,4 Kilometern als Neunter sogar auf Top-10-Kurs. In dieser Phase des Rennens konnte er sich am Finnen Iivo Niskanen orientieren, der eine Minute nach Moch gestartet war und den Deutschen später überholte: "Ich habe probiert, so lange wie möglich mitzulaufen. Dann musste ich aber reißen lassen. Ich musste meine Kräfte einteilen."
Vierter Weltcupsieg für Nyenget
Das machte auch der bereits 32 Jahre alte Nyenget. Bei Kilometer 7,2 lag er erstmals in Führung und gab diese ab Kilometer 16,5 nicht mehr aus der Hand. Der Norweger unterstrich in Davos seine starke Form. Am vergangenen Wochenende hatte er bereits über die 10 Kilometer im Skiathlon in Lillehammer gewonnen. Nach seinem zweiten Saisonsieg und insgesamt vierten Weltcupsieg seiner Karriere übernimmt er auch das Rote Trikot des Führenden im Distanzweltcup.
Klaebo dieses Mal geschlagen
Auch Johannes Hoesflot Klaebo, der in Davos zuvor bereits im Teamsprint und im Sprint erfolgreich war, konnte am Sieg Nyengets nicht rütteln. Der Langlauf-Dominator der vergangenen Jahre kam mit mehr als einer Minute Rückstand als Fünfter ins Ziel. Noch hinter ihm lag Landsmann Harald Östberg Amundsen (+1:23,6), der im vergangenen Winter den Gesamtweltcup und die Tour de Ski gewonnen hatte.
Kuchler noch in die Top 30
Zweitbester Deutscher wurde Albert Kuchler als 29. (+ 2:51,0 Minuten). Der 26-Jährige eröffnete das Rennen mit der Startnummer 1 und sagte später: "Das war schon besonders, als Erster auf die Strecke zu dürfen."
Florian Notz (+ 3:54,5 Minuten), Lucas Bögl (+ 3:54,8 Minuten), Janosch Brugger (+ 3:56,3 Minuten) und Florian Knopf (+ 4:10,2 Minuten) belegten die Plätze 45, 46, 48 und 53.