Bob-Weltcup in Altenberg Nolte/Levi mit perfektem Comeback - Friedrich muss Sieg teilen
Das Dream-Team Laura Nolte und Deborah Levi ist zurück. Beim ersten gemeinsamen Rennen seit dem Goldcoup von Peking stand das Duo gleich wieder ganz oben auf dem Podest. In Altenberg fuhren sie am Sonntag (18.02.2024) der Konkurrenz einfach davon. Einen Schreckmoment gab es für Lisa Buckwitz. Und im Viererbob der Männer gab es zwei Sieger.
Laura Nolte hat gemeinsam mit Anschieberin Deborah Levi den Zweierbob-Weltcup in Altenberg gewonnen. Die Olympiasiegerinnen von 2022 dominierten das Rennen auf der schwierigen Bahn im sächsischen Erzgebirge nach Belieben und sicherten sich in ihrem ersten gemeinsamen Rennen seit knapp zwei Jahren den Weltcup-Sieg. Dahinter folgten mit Kim Kalicki und Anabel Galander ein weiteres deutsches Duo auf dem zweiten Platz (+0,64 Sekunden). Rang drei ging an die Rumänin Andreea Grecu (+1,63 sek.).
Richtige Richtung für Nolte
Levi hatte zuletzt lange pausieren müssen, Ende 2022 unterzog sie sich einer Knieoperation wegen eines Knorpelschadens und arbeitete seitdem an ihrem Comeback. Nun ist sie rechtzeitig vor der WM in Winterberg (19. Februar bis zum 3. März) wieder fit geworden und zurück auf dem Eis. Mit der stärksten Anschieberin im Rücken ist Nolte auf ihrer Heimbahn nun die absolute WM-Topfavoritin.
"Es war ein Super-Wochenende, die Fahrten waren wirklich gut und die Startzeiten heute mega. Es geht alles in die richtige Richtung", sagte Nolte nach ihrem vierten Saisonsieg im Zweierbob.
Nolte mit Bahnrekord im ersten Lauf
Den Grundstein für den Sieg legten Nolte/Levi im ersten Durchgang. Nach der besten Startzeit (5,59 sek.) und einer Fahrt wie aus dem Lehrbuch ohne große Rutscher und Bandenberührungen stand am Ende der 1.413 Meter langen Fahrt auch ein neuer Bahnrekord. Die 56,08 Sekunden waren für die Konkurrentinnen nicht erreichbar. Am nächsten kamen noch die beiden weiteren deutschen Duos Kalicki/Galander (+0,43 sek.) und Buckwitz/Siebert (+0,47 sek.).
Ausgang Kreisel sorgt für drei Stürze
Nach den schweren Trainingsstürzen in dieser Woche gab es auch im Zweierbob-Rennen der Frauen mehrere Schreckmomente. Sowohl Buckwitz als auch die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor und Viktoria Cernanska aus der Slowakei kippten jeweils nach dem Kreisel auf die Seite und rutschten kopfüber Richtung Ziel. Auf den ersten Blick schienen alle Stürze aber ohne große Verletzungen ausgegangen zu sein.
Francesco Friedrich schlägt zurück
Doch noch eine gelungene WM-Generalprobe gelang dem im Zweier geschlagenen Olympiasieger Francesco Friedrich. Nachdem er am Samstag "Kronprinz" Adam Ammour gratulieren musste, setzte sich Friedrich im Viererbob durch und übernahm damit auch die Führung im Gesamtweltcup. Den Sieg teilte er sich zeitgleich mit dem Letten Emilis Cipulis.
Johannes Lochner, bis zu den Rennen in Sachsen Spitzenreiter im Zweier und Vierer, fehlte nach einem Trainingssturz. Die Gesamtwertung im Vierer ist damit vor dem Finale in Lake Placid im März so gut wie entschieden, was Friedrich bedauerte.
"Natürlich hätten wir es gerne mit Hansi ausgefochten", sagte er. Bei der WM in Winterberg am letzten Februar- und ersten März-Wochenende wird es wieder zum Dauerduell kommen. Lochner gab nach einer Untersuchung der Halswirbelsäule Entwarnung, am Montag reist der Stuttgarter ins Sauerland.
Sandro Michel außer Lebensgefahr
Die Trainingsstürze am Dienstag hatten den Weltcup in Altenberg überschattet und für eine Sicherheitsdiskussion gesorgt. Kam Lochner glimpflich davon, traf es das Schweizer Team mit Pilot Michael Vogt und Anschieber Sandro Michel schwer. Michel erlitt nach Angaben des Schweizer Verbandes "Swiss Sliding" erhebliche Verletzungen. Der 27-Jährige wurde in Dresden mehrfach operiert, befand sich aber vor dem Wochenende außer Lebensgefahr.