Massenstart Grotian vor Preuß - Deutscher Doppelsieg im Biathlon-Massenstart
Nur zwei Deutsche waren am Sonntag im Massenstart von Annecy am Start: und beide liefen am vierten Advent aufs Podest. Vanessa Voigt, am Samstag noch Verfolgungs-Dritte, musste das Rennen aufgrund gesundheitlicher Probleme absagen.
Selina Grotian ist im Biathlon-Massenstart von Annnecy-Le Grand Bornand zum ersten Sieg ihrer Karriere gelaufen. Nach 12,5 Kilometern siegte die 20-Jährige vor Franziska Preuß, die für einen deutschen Doppelsieg sorgte. Mit einer Strafrunde nach Schießfehlern siegte Grotian in 38:35,4 Minuten, Preuß folgte mit 12,7 Sekunden Rückstand. Dritte in einem Fotofinish wurde die Slowakin Paulina Batovska Fialkova (3 Strafrunden / + 35,4 Sekunden), die auf der Ziellinie in einem packenden Finish noch die Französin Jeannne Richad (1 / + 35,5 Sekunden) abfing.
Preuß: Ohne Schießfehler in vier Schießen
Mit Startnummer eins und in der ersten Reihe ging Franziska Preuß in das zweite Massenstartrennen der Saison. Läuferisch hatte die 30-Jährige bei Schneefall in Le Grand Bornand zunächst ihre Schwierigkeiten, verlor in den ersten beiden Runden jeweils rund neun Sekunden auf die Konkurrenz.
Dennoch mischte die Weltcupspitzenreiterin, die mit einem leichten Infekt nach Frankreich gereist war, lange vorn mit. Denn die Ruhpoldingerin überzeugte am Schießstand - . Und sie konnte sich im Laufe des Rennen auf der Strecke verbessern. Zum ersten Schießen kam sie als 15., verließ den Schießstand als Vierte, zum zweiten Schießen kam sie als Neunte und ging als Dritte wieder auf die Strecke. Beim dritten Schießen kam sie als Erste zum Schießstand und verließ das Schießen als Zweite. Hinter der führenden Französin Jeanne Richard kam Preuß als Zweite zum finalen Stehendanschlag. Dort musste Richard einmal in die Strafrunde, während Preuß fehlerfrei blieb.
Grotian überholt Preuß auf letzter Runde
Auch Selina Grotian, die zweite deutsche Starterin im Feld der 30 Athletinnen, kmäpfte lange ums Podest. Nach zwei fehlerfreien Schießen kam die 20-Jährige als Zweite zum ersten Stehendschießen. Dort musste sie nach ihrem ersten Schießfehler in die Strafrunde. Weil sich auch die Konkurrenz Fehler leistete, fiel Grotian nicht groß zurück, reihte sich als Fünfte wieder ins Feld ein. Beim finalen vierten Schießen kam sie rund 11 Sekunden später als Preuß zum Schießen. wie Preuß blieb auch Grotian ohne Fehler, ging 4,2 Sekunden hinter ihrer zehn Jahre älteren Teamkollegin auf die Strecke.
Auf der letzten Runde ging Grotian gleich auf Angriff, hatte Preuß schnell ein- und überholt. Und dann lief sie zu einem umjubelten Sieg.
Voigt nicht am Start: "Risiko gering halten"
Eine weitere deutsche Top-Athletin war nicht am Start: Vanessa Voigt musste einen Tag nach ihrem dritten Platz in der Verfolgung verzichten. Aus gesundheitlichen Gründen, so erklärte Teamärztin Katharina Blume, sei Voigt nicht am Start. "Vanessa hat sich bereits vor Anreise müde und abgeschlagen gefühlt. Es galt von Beginn an, jeden Tag neu zu entscheiden. Letztendlich haben wir uns gemeinsam gegen eine Teilnahme am Massenstart ausgesprochen, um das gesundheitliche Risiko so gering wie möglich zu halten", sagte Mannschaftsärztin Katharina Blume. Der Fokus liege nun bereits auf den Rennen im neuen Jahr.
In der Verfolgung von Samstag war Voigt in der Verfolgung dank vier fehlerfreier Schießeinlagen von Rang sechs aufs Podest vorgelaufen, auf der Strecke kam sie dort aber an ihre Grenzen. "Mir sind sehr die Körner ausgegangen. Ich wusste ganz genau, dass ich am Schießstand rocken muss, weil ich in der Loipe gemerkt habe, dass ich da gerade nicht mithalten kann", sagte die 27-Jährige nach dem Rennen, das Franziska Preuß gewann, im Sportschau-Interview.
Auch Tannheimer nicht am Start
Das letzte Rennen im Jahr 2024 ließ auch Julia Tannheimer aus. Die 19-Jährige war bereits wegen Infektsymptomen in der Verfolgung nicht an den Start gegangen, nachdem sie sich schon im Sprint tags zuvor unwohl gefühlt hatte.