Biathlon in Kontiolahti Vanessa Voigt ist "in der Weltspitze angekommen"
Mit einem starken Auftakt-Einzel bestätigt Vanessa Voigt ihre Rolle als eine der deutschen Biathlon-Führungsfiguren. Gerade in dieser Saison ist das eine gute Nachricht für sie.
Es schneite, doch die Flocken konnten Vanessa Voigt an diesem Nachmittag überhaupt nichts anhaben. Die 25-jährige Biathletin war einfach glücklich, als sie nach dem ersten Einzel der Saison am Mittwoch (30.11.2022) in Kontiolahti über das Erreichte sprach.
Voigt wurde als beste Deutsche etwa eine Minute hinter der Siegerin Hanna Oeberg Vierte über die 15 Kilometer. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Saisoneinstand", sagte sie am Sportschau-Mikrofon.
Läuferisch belegte sie den achtbaren 14. Rang - und beim Schießen traf sie alle 20 Versuche. Nur mit der Geschwindigkeit dabei haderte sie ein wenig: "Mit der Schießzeit war leider nur der Blumentopf drin."
Voigt will Biathlon-Erfolge aus der Vorsaison bestätigen
Voigt debütierte zwar erst 2021 im Biathlon-Weltcup. Seither hat sie jedoch eine steile Karriere hingelegt. Schon in der vergangenen Saison war sie als 13. im Gesamtweltcup zweitbeste Deutsche hinter Denise Herrmann-Wick, am Mittwoch rangierte die Thüringerin Voigt nun zwei Plätze vor der Sächsin.
Mittlerweile gilt Voigt neben Herrmann-Wick und der am Mittwoch erkrankt fehlenden Franziska Preuß als eine der deutschen Führungsfiguren im Weltcup-Team. Als sichere Schützin ist sie immer für vordere Platzierungen gut.
Auch bei den Olympischen Winterspielen im Februar in Peking belegte sie im Einzel den vierten Rang, damals feierte Herrmann-Wick den Sieg. Und mit der deutschen Staffel gewannen die beiden Bronze.
Voigt: Verschwommen gesehen, trotzdem getroffen
"Ich bin inzwischen schon in der Weltspitze angekommen. Aber das zu bestätigen, ist nicht so leicht", sagte Voigt. Der Druck vor dem Start sei daher schon groß gewesen - sie konnte letztlich mit ihm umgehen.
Beispiel dafür war das letzte Schießen, als Voigt vor dem vierten Schuss noch einmal neu ansetzte, eine Weile wartete - und am Ende alle Scheiben traf. Selbst von kleineren Problemen mit den Augen ließ sie sich am Schießstand nicht aufhalten: "Irgendwie war das heute die Luftfeuchtigkeit. Ich hab ein bisschen verschwommen gesehen, aber das soll natürlich keine Ausrede sein."
Heim-WM in Oberhof großes Highlight für Thüringerin Voigt
Dem Druck standzuhalten, das könnte noch wichtig werden in dieser langen Saison. Schließlich ist Voigt neben Juliane Frühwirt (am Mittwoch 23.) eine von zwei Thüringer Lokalmatadorinnen bei der Heim-Weltmeisterschaft der Biathleten in Oberhof im Februar 2023. Natürlich liegt der Fokus dann auch auf Voigt.
So etwas kann hemmen, so etwas kann plötzlich Probleme bereiten. Doch Voigt scheint es dem ersten Anschein nach anzuspornen. Und das ist - wie ihr vierter Platz zum Auftakt - eine gute Nachricht für das deutsche Biathlon-Team.