Biathlon-Weltcup Jeanmonnot gewinnt in Oberhof - Grotian überzeugt erneut
Frankreich jubelt in Oberhof: Lou Jeanmonnot hat das Verfolgungsrennen über 10 Kilometer in Oberhof gewonnen. Selina Grotian wurde am Samstag (11.01.2025) starke Fünfte.
Nach dem letzten Schießen war das Podium für Youngster Selina Grotian plötzlich zum Greifen nah. Während die Konkurrenz patzte, räumte die 20-Jährige alle Scheiben ab und ging als Vierte zurück auf die Strecke.
Doch die Konkurrenz war groß und zu schnell. Grotian war zwar flotter unterwegs als die zu diesem Zeitpunkt Drittplatzierte Milena Todorova, musste aber Elvira Oeberg und Océane Michelon vorbeiziehen lassen und beendete das Rennen als Fünfte (+ 33,6 Sekunden/2 Fehler).
"Ich bin in den Birxsteig entspannt rein und hab mich nicht hetzen lassen", sagte Grotian, die begeistert von der Kulisse war: "Man will dann eigentlich noch schneller laufen, aber das geht einfach nicht."
Selina Grotian am Schießstand in Oberhof. 18 der 20 Scheiben räumte die 20-Jährige ab.
Jeanmonnot gewinnt überlegen
Hinter Jeanmonnot, die mit einem Fehlschuss vom siebten Rang zum überlegenen Sieg lief, kamen vor 20.500 Zuschauern in der Rennsteig-Arena Maren Kirkeeide aus Norwegen (+ 18,1 Sekunden) und Oeberg (Schweden/+26,2 Sekunden) auf das Siegerpodest. Bemerkenswert: Oeberg verbesserte sich mit einem Fehler und der besten Laufzeit vom 37. auf den dritten Platz.
Preuß mit drei Fehlern auf Platz 20
Von Bestzeiten war Weltcup-Spitzenreiterin Franziska Preuß weit entfernt. Die 30-Jährige landete auf dem 20. Platz und verbesserte sich immerhin um acht Plätze. Nach dem "Matschrennen" am Donnerstag hätte Preuß für ein Top-Ergebnis ein fehlerfreies Schießen gebraucht, doch das war nicht drin.
Gleich der erste Schuss ging daneben, insgesamt musste Preuß drei Mal in die Strafrunde und hatte damit im Hexenkessel in Thüringen keine Chance auf eine Spitzenplatzierung. Das Gelbe Trikot der Gesamtbesten darf Preuß aber behalten. "Ich habe mir schon mehr vorgenommen. Man braucht einen Übertag, um nach vorne zu kommen. Das wäre auch drin gewesen, aber ich habe am Schießstand zu viele Fehler gebraucht. Es war nicht mein bestes Wochenende", sagte sie enttäuscht.
Tannheimer verpasst Top Ten knapp
Julia Tannheimer, als Neunte beste Deutsche nach dem Sprint, hatte keine schlechte Ausgangslage, ließ aber bei den ersten beiden Schießeinlagen jeweils eine Scheibe stehen und trat damit auf der Stelle. Im Stehendanschlag blieb sie zunächst fehlerfrei, lief dazu technisch wie so oft blitzsauber und hatte vor dem letzten Schießen auch noch die Chance, weit nach vorn zu laufen. Doch anders als Grotian ließ Tannheimer eine Scheiben stehen und musste noch einmal in die Strafrunde. Am Ende stand Platz zwölf zu Buche.
Sophie Schneider musste drei Mal in die Strafrunde einbiegen und landete auf Platz 27, Julia Kink wurde mit ebenfalls drei Strafrunden 32..
Heimspiel für Voigt frühzeitig beendet
Für Vanessa Voigt, die sich als 68. nach dem Sprint ohnehin nicht für die Verfolgung qualifiziert hatte, ist das Biathlon-Heimspiel in Oberhof aus gesundheitlichen Gründen indes vorzeitig beendet. "Leider scheint es so, dass sie die Krankheit über die Feiertage doch deutlich schwerer erwischt hat", sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling und erklärte: "Vanessa wird in Oberhof nicht mehr starten."
Sprintsiegerin Botet verliert 13 Plätze
Paula Botet aus Frankreich, die völlig überraschend am Donnerstag den Sprint gewonnen hatte, konnte nicht nachlegen. Die junge Athletin, die eigentlich im zweitklassigen IBU-Cup startet und in Oberhof ihr Weltcup-Debüt feierte, patzte im Verfolger am Schießstand und wurde mit fünf Fehlern am Ende 13..