Turn-EM in Antalya Sarah Voss verpasst Top Ten im Mehrkampf
Sarah Voss hat bei den Turn-Europameisterschaften in Antalya nach einem Sturz am Stufenbarren die Top Ten im Mehrkampf verpasst. Die 23 Jahre alte Kölnerin kam auf 49,932 Punkte und belegte den 16. Platz.
Sarah Voss stieg enttäuscht vom Podium. Ein Sturz am Stufenbarren zum Abschluss des Mehrkampfes hat die Kölnerin am Freitag (14.04.2023) bei den Turn-Europameisterschaften in Antalya einen Top-Ten-Platz gekostet. Die 23-Jährige kam so nur auf 49,932 Punkte und belegte den 16. Rang.
In der Qualifikation zwei Tage zuvor hatte sie im Vierkampf aus Boden, Schwebebalken, Sprung und Stufenbarren 49,732 Punkte erturnt und war als 20. in den Endkampf der 24 Besten eingezogen. Den Titel sicherte sich Jessica Gadirova aus Großbritannien mit 55,032 Punkten vor der Ungarin Zsofia Kovacs (54,899). Bronze gewann die Italienerin Alice D'Amato mit 54,500 Zählern.
Stufenbarren wird Voss zum Verhängnis
Wie schon zwei Tage zuvor war der Balken zum Auftakt eine Zitterpartie, bei der ihr der Aufgang misslang. Dennoch bekam die Kölnerin eine höhere Wertung. Am Boden, wo sie in der Ausscheidung in der letzten Akrobatikreihe gestürzt war, verbesserte sie sich deutlich. Nach einem tadellosen Sprung musste Sarah Voss zum Abschluss am Stufenbarren unfreiwillig vom Gerät und vergab dadurch eine bessere Platzierung.
Nach einer hartnäckigen Wadenverletzung ist Sarah Voss nach eigenem Bekunden froh, wieder einen Mehrkampf auf Wettkampf-Niveau bestreiten zu können. Ein Muskelbündelriss hatte die 23-Jährige bereits bei der erfolgreichen Heim-EM mit Team-Bronze vor acht Monaten in München gehandicapt und anschließend zum Verzicht auf die Weltmeisterschaften in Liverpool gezwungen. "Ich bin fit geworden für die EM, was mich extrem stolz macht. Ich bin mehrkampffähig und konkurrenzfähig", sagte sie daher.
Verbesserungen bei Kraft und Schnelligkeit
Die Verletzungspause hat sie genutzt, um mit Krafttraining an ihrem Körper zu arbeiten. "Was Kraft und Schnelligkeit angeht, bin ich sehr, sehr gut wieder da. Ich würde schon fast behaupten, besser denn je", urteilte die deutsche Mehrkampf-Meisterin. "Da, wo ich jetzt stehe, bin ich sehr zufrieden und möchte diese Plattform beibehalten und die letzten Prozentpunkte draufsetzen."
Fernziel sind die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Paris, die Qualifikation dafür findet bei den Weltmeisterschaften im Herbst in Antwerpen statt. "Das Ziel ist, bei der WM das beste Team und auch meinen besten Mehrkampf herauszuholen, damit wir gestärkt nach 2024 blicken können", sagte Sarah Voss. Bis dahin will sie dann auch ihre Übungen wieder mit größeren Schwierigkeiten aufwerten, um mehr Punkte als in Antalya sammeln zu können.