Tischtennis-EM in Linz Bronze für Kaufmann/Franziska, Youngster Bertelsmeier überrascht
Tischtennis-Senkrechtstarterin Annett Kaufmann hat mit ihrem Mixed-Partner Patrick Franziska bei der EM in Linz das Finale verpasst und die Bronzemedaille gewonnen. Der 18-jährige Andre Bertelsmeier sorgte für die bislang größte Überraschung.
In einem umkämpften Halbfinal-Duell mit den österreichischen Lokalmatadoren Sofia Polcanova und Robert Gardos verlor das deutsche Duo am Freitag (18.10.2024) knapp mit 2:3 (8:11, 12:10, 14:12, 9:11, 14:16).
Ihre erste Medaille bei einer Individual-EM im Erwachsenenbereich hatte die erst 18-jährige Kaufmann durch den Halbfinal-Einzug bereits sicher.
Drei Matchbälle vergeben
Gegen das österreichische Duo mit dem 45 Jahre alten Gardos und Einzel-Europameisterin Polcanova knüpfte Kaufmann gemeinsam mit dem erfahrenen Franziska (32) erst nach einem schwachen Beginn an die starken Vorstellungen im Turnierverlauf an. Im Entscheidungssatz vergaben die beiden DTTB-Hoffnungen allerdings drei Matchbälle.
"Es ist sehr schade und extremst bitter, wenn es so knapp ist", sagte Kaufmann, die kurz zuvor auch im Doppel mit ihrer Nationalmannschafts-Kollegin Nina Mittelham gegen die beiden Schwedinnen Christina Källberg und Linda Bergström (1:3) ausgeschieden war.
Bitterer Tag für Kaufmann
Und der EM-Tag ging für Annett Kaufmann bitter weiter. Auch im Einzelwettbewerb war nach der zweiten Runde Schluss. Die 18-Jährige verlor gegen die favorisierte Rumänin Bernadette Szocs 0:4 (8:11, 2:11, 3:11, 9:11).
"Ich weiß nicht, was passiert ist. Sie hat unfassbar gut gespielt. Ich bin gerade irgendwie sprachlos und gefühllos", sagte Kaufmann.
Nina Mittelham, EM-Zweite von 2022, mühte sich mit einem 4:3 gegen die Italienerin Gaia Monfardini ins Achtelfinale. Auch Yuan Wan durch ein 4:3 gegen Tin-Tin Ho aus England und Sabine Winter durch ein 4:1 im deutschen Duell gegen Franziska Schreiner schafften den Sprung in die nächste Runde am Samstag.
Youngster Bertelsmeier im Achtelfinale
Derweil sorgte der 18-jährige Andre Bertelsmeier für eine Überraschung. Der deutsche Zweitliga-Spieler des 1. FC Köln schlug den ehemaligen EM-Finalisten Ovidiu Ionescu aus Rumänien in 4:2 Sätzen und trifft nun am Samstag im Achtelfinale auf den französischen Topfavoriten und Olympia-Dritten Felix Lebrun.
Andre Bertelsmeier in Aktion bei der Tischtennis-EM
"Es ist unglaublich. Ich hätte nie gedacht, dass ich so weit kommen werde. Ich bin überglücklich", sagte Bertelsmeier. Der 18-Jährige hatte sich in diesem Sommer als Dritter der Junioren-EM einen Startplatz bei diesen Europameisterschaften gesichert. Dort gewann er zunächst zwei Spiele in der Qualifikation und besiegte dann in der ersten Hauptrunde den Franzosen Lilian Bardet mit 4:3.
Ein möglicher Halbfinal-Gegner von Bertelsmeier oder Lebrun ist der frühere Weltranglisten-Erste Dimitrij Ovtcharov (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell). Der zweimalige Einzel-Europameister gewann sein Zweitrunden-Spiel gegen den Belgier Martin Allegro mit 4:0 und zog genau wie Titelverteidiger Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken) und Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt) ins Achtelfinale ein.