Tennis in Wimbledon Alcaraz gewinnt Duell der Jungstars klar
Carlos Alcaraz hat das Duell der Jungstars gegen Holger Rune gewonnen und trifft im Halbfinale des Tennisturniers von Wimbledon auf Daniil Medwedew. In der Runde der letzten Vier stehen auch Ons Jabeur, Aryna Sabalenka und ein deutsches Doppel.
Der Weltranglisten-Erste Alcaraz aus Spanien behielt am Mittwoch (12.07.2023) überraschend klar in drei Sätzen mit 7:6, 6:4, 6:4 die Oberhand. Den Matchball gegen den Dänen Rune, mit dem er früher Doppel gespielt hat, verwandelte der Spanier nach 2:20 Stunden.
Rune berichtete nach dem Match, er sei nicht im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen. "Ich habe mich nicht gut gefühlt heute Morgen, aber man fühlt sich nicht immer gut, wenn man aufwacht. Ich hatte nicht dieselbe Energie wie sonst", sagte er, ohne näher auf die Probleme einzugehen. Er habe die Zuschauer "nicht enttäuschen wollen", ergänzte er und betonte: "Ich habe mein Bestes gegeben unter den Umständen."
Alcaraz ist der jüngste Halbfinalist in Wimbledon seit dem heute 36 Jahre alten Novak Djokovic im Jahre 2007. Auf den Titelverteidiger und siebenmaligen Wimbledon-Champion kann Alcaraz erst im Finale treffen. Im Halbfinale wartet Daniil Medwedew am Freitag als Gegner.
Medwedew gewinnt nach 1:2-Satzrückstand
Der Russe hatte zuvor nach Djokovic und Jannik Sinner (Italien) das Halbfinale erreicht. Medwedew gewann gegen den überraschend ins Viertelfinale eingezogenen US-Amerikaner Christopher Eubanks mit 6:4, 1:6, 4:6, 7:6 und 6:1.
Zu hohes Risiko bei Eubanks
Gegen Medwedew spielte der Weltranglisten-43. Eubanks wie in den Runden zuvor alles oder nichts. Die Statistik wies neben 74 Gewinnschlägen auch 55 unerzwungene Fehler auf, bei seinem Gegner waren es 52 "winner" und nur 13 "unforced errors". Dem Russen half dabei auch sein Übergewicht bei den Assen (28:17). "Nach dem Tiebreak habe ich großartig gespielt", sagte Medwedew.
Eubanks spielte im festen Glauben an das, was er zuvor betont hatte: "Du musst nur die Big Points besser spielen als die anderen." Das klappte mal mehr, mal weniger gut - und in den wirklich entscheidenden Phasen dann nicht: Den Verlust des vierten Satzes verursachte er mit einem Fehler, danach gab er gleich seinen Aufschlag ab. Medwedew übernahm die Kontrolle - nach 2:57 Stunden unterlief Eubanks beim ersten Matchball ein letzter Fehler.
Jabeur schaltet Titelverteidigerin aus
Im Viertelfinale der Frauen verlor die Tunesierin Ons Jabeur den ersten Satz gegen Titelverteidigerin Jelena Rybakina im Tiebreak. Die folgenden beiden Sätze gingen dann allerdings mit 6:4 und 6:1 an Jabeur, die 2022 das Finale gegen die Kasachin verloren hatte.
Ons Jabeur
Nach 1:53 Stunden verwandelte Jabeur ihren ersten Matchball und zog damit ins Halbfinale ein, in dem sie auf die Aryna Sabalenka trifft. Den zweiten Durchgang hatte die Tunesierin durch ihr entscheidendes Break zum 6:4 gewonnen. Im dritten Durchgang nahm Jabeur der Titelverteidigerin sogar zweimal den Aufschlag ab und erhielt sich somit die Chance, als erste Afrikanerin ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.
Sabalenka in zwei Sätzen durch
Aryna Sabalenka hatte zuvor mit 6:2, 6:4 gegen die US-Amerikanerin Madison Keys gewonnen und war damit als dritte Spielerin ins Halbfinale eingezogen. Die 25 Jahre alte Belarusin, 2021 ebenfalls unter den besten Vier, durfte im vergangenen Jahr wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nicht in Wimbledon spielen. Gegen Keys verwandelte die Australian-Open-Siegerin nach 1:27 Stunden ihren zweiten Matchball.
Bei einem Finaleinzug würde Sabalenka die Polin Iga Swiatek als Nummer eins der Weltrangliste ablösen. Im zweiten Halbfinale bekommen es Elina Switolina aus der Ukraine und Marketa Vondrousova aus Tschechien miteinander zu tun.
Krawietz/Pütz überzeugen und nutzen dritten Matchball
Das an Nummer zehn gesetzte Duo Kevin Krawietz und Tim Pütz setzte sich im Doppel der Männer mit einem überzeugenden 6:4, 6:3-Sieg gegen die an Nummer 13 gesetzte Kombination aus Jamie Murray und dem ehemaligen Pütz-Partner Michael Venus (Großbritannien/Neuseeland) durch.
Kevin Krawietz (l.) und Tim Pütz
Nach 80 Minuten nutzten die Deutschen auf dem gut besuchten Court 2 ihren dritten Matchball. Sie treffen nun im Halbfinale auf die an Nummer 15 gesetzten Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien).
Siegemund scheidet im Doppel aus
Laura Siegemund verpasste im Doppel-Wettbewerb das Halbfinale. Die 35 Jahre alte Tennisspielerin aus Metzingen verlor mit ihrer russischen Partnerin Vera Swonarewa gegen Marie Bouzkova aus Tschechien und Sara Sorribes Tormo aus Spanien mit 6:7 (2:7), 5:7. Siegemund und Swonarewa spielen bereits seit einigen Jahren zusammen und gewannen 2020 gemeinsam die US Open.