French Open Fehler-Festival von Dimitrov - Zverev spaziert in die nächste Runde
Alexander Zverev hat das Achtelfinale bei den French Open überstanden. Der deutsche Tennisprofi gewann am Montag (05.06.2023) locker in drei Sätzen gegen einen desolat aufspielenden Grigor Dimitrov.
Bereits nach 2:52 Stunden verwandelte Zverev seinen ersten Matchball zum 6:1, 6:4, 6:3. Im Viertelfinale trifft der 26-Jährige auf Tomas Martin Etcheverry, der beim 7:6, 6:0, 6:1 gegen Yoshihito Nishioka ähnlich problemlos gewann und im Turnierverlauf noch ohne Satzverlust ist.
Zverev zeigte gegen Dimitrov seine beste Leistung im Turnierverlauf, profitierte aber auch von der Schwäche seines Gegners. Dimitrov machte in nur drei Sätzen 50 unerzwungene Fehler, teils auch sehr einfache in entscheidenden Momenten. So geriet Zverev nur im zweiten Durchgang unter Druck, als der Bulgare mit 4:2 führte - dann versagten Dimitrov jedoch die Nerven. "Die Art und Weise, wie ich gespielt habe, und dass ich wieder im Viertelfinale stehe, das ist schon großartig", sagte Zverev.
Ruud und Rune wieder Rivalen im Viertelfinale
Zuvor hatten Vorjahresfinalist Casper Ruud und Youngster Holger Rune ihre nächsten Aufgaben bei den French Open nervenstark gemeistert und treffen wie im Vorjahr in einem skandinavischen Viertelfinale aufeinander. In einem spektakulären Kampf über knapp vier Stunden setzte sich Rune in Paris mit 7:6 (7:3), 3:6, 6:4, 1:6, 7:6 (10:7) gegen den Argentinier Francisco Cerundolo durch. "Es war so ein großer Spaß", schwärmte der 20-Jährige. "Momente wie dieser bleiben für immer."
Zuvor hatte der vier Jahre ältere Norweger Ruud den stark aufspielenden Nicolas Jarry aus Chile mit 7:6 (7:3), 7:5, 7:5 bezwungen. Schon im Vorjahr waren Ruud und Rune bei den French Open im Viertelfinale aufeinandergetroffen - damals hatte Ruud in vier Sätzen das bessere Ende für sich. Während des Duells war es hoch hergegangen. Ruud, der in vier Sätzen gewann, rüffelte anschließend seinen jungen Kollegen. "Wenn du auf einer großen Bühne stehst, ist es vielleicht an der Zeit, ein bisschen erwachsen zu werden", sagte er damals.
Ruud ist beim Sandplatzklassiker an Position vier gesetzt und hatte im Endspiel des Vorjahrs gegen Rafael Nadal verloren, beim 14. French-Open-Triumph des Spaniers. Nadal fehlt in Paris verletzungsbedingt und fällt nach einer Hüft-Operation noch rund fünf Monate aus.
Haddad Maia schreibt French-Open-Geschichte
Im drittlängsten Spiel der Profi-Ära des Damentennis bei den French Open hatte sich zuvor die Brasilianerin Beatriz Haddad Maia ins Viertelfinale gekämpft. Die 27-Jährige durfte nach 3:51 Stunden über ihren 6:7 (3:7), 6:3, 7:5-Erfolg gegen die Spanierin Sara Sorribes Tormo jubeln und hatte nach dem verwandelten Matchball Tränen in den Augen. Sie ist die erste Brasilianerin in einem Grand-Slam-Viertelfinale seit 1968.
Länger dauerten nach Angaben der Organisatoren seit 1968 nur zwei Partien. Vor dieser Zeit gibt es keine verlässlichen Statistiken der Veranstalter. Der Rekord liegt bei 4:07 Stunden aus dem Jahr 1995 beim Spiel zwischen Virginie Buisson und Noelle van Lottum. Für Haddad Maria ist der Achtelfinalsieg gegen die Nummer 132 der Weltrangliste ihr größter Erfolg bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. Sie hatte in der ersten Runde die Deutsche Tatjana Maria bezwungen.
Jabeur und Swiatek marschieren Richtung Finale
Ihre nächste Gegnerin hatte deutlich weniger Mühe. Titelanwärterin Ons Jabeur aus Tunesien setzte sich in nur 63 Minuten mit 6:3, 6:1 gegen die Amerikanerin Bernarda Pera durch. Die 28 Jahre alte Wimbledon-Finalistin hat damit bei allen vier Grand-Slam-Turnieren das Viertelfinale erreicht. Sie wartet nach Endspielteilnahmen in Wimbledon und bei den US Open im Vorjahr aber noch auf ihren ersten großen Triumph.
Topfavoritin Iga Swiatek ist weiter auf Kurs Titelverteidigung. Die Weltranglistenerste aus Polen, die 2020 und 2022 in Roland Garros triumphiert hatte, profitierte beim Stand von 5:1 im ersten Satz von einer verletzungsbedingten Aufgabe ihrer ukrainischen Gegnerin Lessja Zurenko. Im Viertelfinale kommt es zur Neuauflage des Vorjahresfinals gegen die US-Amerikanerin Coco Gauff, die Anna Karolina Schmiedlova mit 7:5, 6:2 besiegte.
Pütz träumt von zwei Titeln
Der deutsche Tennisprofi Tim Pütz ist derweil nur noch zwei Siege von seinem ersten Titel im Mixed bei einem Grand Slam entfernt. Der 35-Jährige erreichte mit der Japanerin Miyu Kato das Halbfinale. Das Duo bezwang Luisa Stefani und Rafael Matos aus Brasilien mit 7:6 (7:5), 6:2. Pütz verwandelte den Matchball per Vorhandvolley.
Der Frankfurter ist beim Sandplatzklassiker in Paris auch noch im Doppel dabei. Mit Kevin Krawietz steht er im Viertelfinale gegen Ivan Dodig aus Kroatien und den Amerikaner Austin Krajicek vor einer schwierigen Aufgabe. Andreas Mies steht bereits im Halbfinale, an der Seite seines niederländischen Partners Matwe Middelkoop siegte der 32 Jahre alte Kölner im Viertelfinale mit 7:6 (8:6), 6:1 gegen die an Position drei gesetzten Jean-Julien Rojer und Marcelo Arevalo (Niederlande/El Salvador).