Carlos Alcaraz

Tennis-Verbände ATP und WTA Alcaraz stellt sich gegen die Klagen der Profi-Vereinigung

Stand: 20.03.2025 07:42 Uhr

Carlos Alcaraz hat sich ablehnend zu den Klagen der Profi-Vereinigung PTPA gegen ATP und WTA geäußert.

"Es gibt einige Dinge, denen ich zustimme. Und es gibt andere Dinge, denen ich nicht zustimme", sagte der Spanier am Rande des Masters-Turniers in Miami. "Aber entscheidend ist, dass ich das nicht unterstütze." Alcaraz erklärte, er sei von den Vorgängen "überrascht" gewesen, niemand habe ihm davon erzählt. "Ich habe es nur in den sozialen Medien gesehen", erklärte der 21-Jährige.

Die Professional Tennis Players Association (PTPA) wirft den Organisationen ATP (Männer) und WTA (Frauen) sowie dem Weltverband ITF vor, ein "Kartell" sowie ein "korruptes, illegales und missbräuchliches System" zu bilden. "Tennis ist kaputt", hieß es in einer Mitteilung.

Vorwurf: Fehlender Wettbewerb führt zu weniger Einnahmen für Profis

Die PTPA hatte mit mehreren Tennisprofis in den USA, im Vereinigten Königreich und in der Europäischen Union Klagen eingereicht. Darunter befindet sich der Australier Nick Kyrgios. "Die ATP hatte einfach so viel Macht", sagte Kyrgios dem britischen Sender Sky. "Sie muss niemandem etwas offenlegen. Jetzt werden sich die Dinge ändern müssen. Die ATP muss erklären, wie die Dinge funktionieren."

Nick Kyrgios

Nick Kyrgios

Der zentrale Vorwurf: Die Organisationen sollen Vereinbarungen getroffen haben, um den Wettbewerb zwischen Turnieren zu unterdrücken. Mögliche Wettbewerber könnten nicht in den Markt eintreten. Die Profi-Vereinigung wünscht sich aber einen stärkeren Wettbewerb zwischen verschiedenen Turnierorganisationen. Denn das könnte zu höheren Preisgeldern für die Spielerinnen und Spieler führen.

Kritik gibt es auch an hohen Belastungen für Profis, einer zu langen Saison und dem Ranglistensystem, durch das Spieler kaum an alternativen Veranstaltungen teilnehmen können.

ATP und WTA widersprechen

Die ATP hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. "Wir halten die Klage für völlig unbegründet und werden unsere Position energisch verteidigen", teilte die Organisation in einer Stellungnahme mit und erhob ihrerseits schwere Vorwürfe gegen die PTPA, die "konsequent auf Spaltung und Ablenkung durch Fehlinformationen statt auf Fortschritt" setze.

Die WTA nannte das Vorgehen der PTPA "bedauerlich und fehlgeleitet".

PTPA-mitbegründer Djokovic "unterstützt die Sache"

Die PTPA hatte Novak Djokovic einst mitbegründet. Er wird namentlich nicht in der PTPA-Mitteilung zu den Klagen genannt. Der Grand-Slam-Rekordsieger sitzt aber im Exekutivkomitee der Gewerkschaft und "unterstützt die Sache" nach Angaben eines PTPA-Sprechers.

Novak Djokovic

Novak Djokovic