Special Olympics "Unsere Athleten blühen hier auf" - Gelungener Auftakt für deutsches Team
Die Special Olympics World Games in Berlin sind in vollem Gange. Die Verantwortlichen des deutschen Teams freuen sich über einen rundum gelungenen Auftakt. Das liegt keineswegs nur an den vielen Medaillen ihrer Schützlinge.
Das deutsche Team hat nach den ersten Tagen bei den Special Olympics World Games in Berlin ein positives Zwischenfazit gezogen. Neben den sportlichen Erfolgen sei es vor allem schön zu sehen, "wie unsere Athleten hier aufblühen und welche Entwicklung sie machen", sagte Franziska Weidner, Bundestrainerin für Leichtathletik, Schwimmen, Radsport und Triathlon: "Es ist für sie ein einzigartiges Ereignis, bei den Weltspielen dabei zu sein. Der Start im eigenen Land ist eine extra große Motivation und gesellschaftlich enorm wichtig, zu zeigen, wer sie sind und was sie drauf haben."
Große Erfolge im Schwimmen
Zuvor hatte sich auch am dritten Wettbewerbstag die deutsche Erfolgsbilanz beispielsweise im Wasser fortgesetzt. Die 21-jährige Elvira Amirov aus Neckarsulm sicherte sich am Dienstagmorgen (20.06.2023) in 45,81 Sekunden Gold über 50 Meter Brust, Kristine Koch aus Mönchengladbach (46,42) gewann Silber.
Elviras Zwillingsschwester Inna strebt in den Freistil- und Rückendisziplinen ebenfalls die Goldmedaille an. Beide werden von Daniela Potocean trainiert, die 1968 als Schwimmerin für Rumänien bei den Olympischen Spielen in Mexiko antrat. Bereits am Vortag hatte es durch Kai-Jürgen Pönisch und Patrizia Spaulding im Freiwasser zwei Goldmedaillen für das deutsche Team gegeben. Insgesamt sprangen am Montag neun Medaillen für die deutsche Delegation heraus.
Annika Meissner holte am Montag die erste deutsche Medaille bei den Special Olympics World Games in Berlin.
"Macht Riesenspaß, bejubelt zu werden"
Die erste davon hatte die Leichtathletin Annika Meissner gewonnen - und zwar Silber über 5.000 Meter. Die 36-Jährige aus Hessen hatte "mit was anderem gerechnet", aber nicht unbedingt mit einer weiteren Silbermedaille nach ihrem zweiten Platz bei den nationalen Spielen im Vorjahr: "Es ist genauso toll wie eine Goldmedaille. Es fühlt sich sehr gut an."
Und Meissner bleibt hungrig. "Einmal Gold holen", ist ihr großer Wunsch, den sie aber auch gleich relativiert: "Wenn nicht, dann ist das nicht so tragisch. Hauptsache, ich konnte etwas zeigen, alles rauszuholen. Es macht einen Riesenspaß, bejubelt zu werden. Ich hebe mir die Kraft für das Finale auf."
Zuschauerresonanz stimmt positiv
Ungeachtet dessen betonte Delegationsleiter Tom Hauthal, dass die Medaillen nicht im Mittelpunkt der Weltspiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung (bis 25. Juni) stünden. Das Ziel sei für jeden, "wirklich sein Bestes zu geben", so Hauthal: "Die Leistung nur anhand der Medaillen zu bewerten, ist nicht der richtige Weg."
Auch die Zuschauerresonanz an den Wettkampfstätten stimmt die Verantwortlichen positiv. Beim 3x3 Basketball seien am Montagabend die Zuschauerränge voll besetzt gewesen. "Wenn mir das jemand vor fünf Jahren gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt", sagte Hauthal. Die Gastgeber bilden mit mehr als 400 Athletinnen und Athleten das größte Team bei den Weltspielen.
Der Zeitplan der Special Olympic World Games in Berlin auf einen Blick.