Ruder-EM in Slowenien Deutschland-Achter verpasst EM-Medaille klar
Der deutsche Ruder-Achter hat eine EM-Medaille deutlich verpasst. Einer-Dominator Oliver Zeidler ist nach seinem souveränen Finaleinzug am Sonntag hingegen der große Favorit auf Gold.
Während Oliver Zeidler grinste und zufrieden den Daumen hob, sackte die Achter-Crew um Schlagmann Marc Kammann auf dem malerischen Bleder See nach Überqueren der Ziellinie in ihrem Boot zusammen. Wieder nur Rang vier, wieder keine Medaille für das einstige Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes. Der Achter hatte beim EM-Finale in Slowenien von Beginn an nichts mit dem Kampf um Gold zu tun.
"Über die gesamte Strecke zu harmlos"
"Wir sind zu schnell ins Hintertreffen geraten, da kommt man bei diesem schnellen Feld nicht mehr ran", konstatierte die neue Bundestrainerin Sabine Tschäge: "Zwar konnten wir die Italiener diesmal hinter uns lassen, insgesamt waren wir über die gesamte Strecke aber zu harmlos." In einem Herzschlagfinale samt Fotofinish sicherte sich Großbritannien Gold vor Rumänien, Bronze ging an die Niederlande. Erst sechs Sekunden später kam auch der Deutschland-Achter nach 5:34,39 Minuten über die 2.000 Meter ins Ziel.
"Es war das erste Rennen, das ist unser Startpunkt. Unsere Aufgabe wird nun sein, die Lücke zuzufahren. Es kommen ja auch noch die Überseenationen dazu", sagte Tschäge. Bei der WM vom 3. bis 10. September in Belgrad muss mindestens Rang fünf her, um die Olympia-Teilnahme für Paris zu sichern.
Zeidler souverän im Finale
Kurz zuvor hatte sich Einer-Weltmeister Oliver Zeidler souverän die Finalteilnahme gesichert und greift am Sonntag (13.25 Uhr) nach Gold. Bei der Heim-EM im Vorjahr hatte der 26-Jährige nach einem Einbruch überraschend eine Medaille verpasst, nun gewann er seinen Halbfinallauf mit drei Sekunden Vorsprung auf den Griechen Stefanos Ntouskos.
Im Doppelzweier der Männer scheiterten Marc Weber und Jonas Gelsen hingegen am Einzug in den Endlauf. Im Schlussspurt musste sich das Duo den drittplatzierten Belgiern nach 6:22,19 Minuten um eine Sekunde geschlagen geben. Der Doppelvierer der Frauen um Schlagfrau Tabea Schendekehl hatte im Finale keine Chance und landete beim Überraschungs-Sieg der Ukraine auf Rang fünf. Beim Para-Rudern gab es indes die erste Medaille für den DRV: Weltmeister Marcus Klemp (40/Rostock) holte im Einer Bronze. Manuela Diening landete bei den Frauen auf dem undankbaren vierten Rang.