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2. Fußball-Bundesliga "Zeichen setzen" ist das Motto beim 1. FC Köln

Stand: 21.11.2024 11:41 Uhr

Es könnten entscheidende Wochen für den 1.FC Köln werden: Mit einem Auswärtssieg in Münster am Freitag und damit dem vierten Pflichtspiel-Erfolg in Serie möchte der FC wichtige Zeichen setzen - an die Konkurrenz und für die eigene Kaderplanung im kommenden Jahr.

Von Michael Buchartz

Nach dem Spiel in Münster gastiert schließlich Ende November Spitzenreiter Hannover in Köln-Müngersdorf. Außerdem hofft der Klub gegen Hertha BSC auf den Einzug ins Pokal-Viertelfinale. Ein erfolgreiches Abschneiden gegen Preußen und Hannover würde die Kölner sportlich in eine gute Lage bringen - man wäre wieder mitten drin im Aufstiegskampf. Finanziell ist vor allem der DFB-Pokal lukrativ.

Sport-Geschäftsführer Keller kündigt Transfers im Winter an

All das dürften zudem Argumente auf dem Transfermarkt sein: Denn im Winter kann der von der Transfersperre belegte Klub endlich wieder neue Spieler registrieren. Köln wird nicht nur, wenn es zum Winter weiter oben mitspielt, personell nachlegen. Sport-Geschäftsführer Christian Keller kündigte gegenüber dem Fanmagazin "Geissblog" bereits an: "Es wird Kaderbewegungen geben. Welche und wie viele genau, ist jetzt verfrüht zu sagen."

Geld genug dürfte vorhanden sein - der Klub hat schließlich im Sommer keine neuen Spieler verpflichtet und durch den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals bereits einige ungeplante Einnahmen erzielt. Keller verringerte zudem die Schuldenlast des Klubs und hatte schon im Sommer betont, dass der FC wieder selber agieren könnte - trotz des Abstiegs aus der Bundesliga.

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Rechtsverteidiger und Stürmer haben Priorität

Seit Wochen ist auch klar, wo Keller im Team Handlungsbedarf ausfindig gemacht hat: Rechts hinten soll ein neuer Spieler gefunden werden. Jan Thielmann ist ein gelernter Offensivspieler, Rasmus Carstensen als einziger Rechtsverteidiger überzeugte bisher kaum. Auch ein neuer Stürmer steht wohl auf dem Wunschzettel.

Bei den Transferverhandlungen wäre die Aussicht, dass man um den Aufstieg mitspielt, als Argument nicht von der Hand zu weisen. Auch wenn Keller betonte, dass Transfers im Winter schwierig seien. "Kein Verein gibt im Winter zum Beispiel gerne seinen Top-Stürmer ab", erklärte er im Interview mit dem Fan-Magazin weiter.

Möglicher Aufstieg ein starkes Argument

Die Kadergröße soll sich übrigens nicht verändern. Keller betonte, dass mit Spielern, die derzeit wenig Einsatzzeit bekommen, zusammen über beispielsweise Leihen nachgedacht werden soll. Doch nicht nur bei neuen und unzufriedenen Spielern ist er gefragt, auch die Stammspieler des FC würden die Perspektive Aufstieg gerne sehen.

Kölns Tim Lemperle (l.) im Duell mit Maximilian Dietz

Kölns Tim Lemperle (l.) im Duell mit Maximilian Dietz

Die Verträge von Tim Lemperle, Dejan Ljubicic und Linton Maina laufen beispielsweise 2025 aus. Für Lemperle und Maina soll es Interesse aus der Bundesliga geben. Kaum vorstellbar, dass der FC seine beiden Top-Scorer halten kann, wenn er nicht wieder aufsteigt. Gespräche über eine Verlängerung gibt es derzeit laut Keller nicht: "Die Vereinbarung ist, dass wir wieder sprechen, wenn besser absehbar ist, in welche Richtung es für uns gehen wird."

Köln mit Sieg wieder oben dabei

Diese Richtung möchte Köln selbst bestimmen. Nach drei Spielen ohne Gegentor fahren die Geißböcke voller Selbstbewusstsein zum Aufsteiger Preußen Münster. Fährt Köln erneut drei Punkte ein, schiebt es sich mit 21 Punkten vorerst mindestens auf den Relegationsplatz. Der FC wäre wieder mitten drin im Aufstiegsrennen - zumal eine Woche später der aktuelle Spitzenreiter Hannover 96 zum direkten Duell in der Domstadt gastiert.

So ganz verwundern daher die Aussagen Kellers nicht, dass man in weiten Teilen mit der Leistung des Teams einverstanden sei. Lizenzfußball-Leiter Thomas Kessler drückte es vor dem Spiel in Münster auf der Pressekonferenz noch etwas passender aus: "Wir haben immer betont, dass wir in der Lage sind, auch mal zwei, drei Spiele zu gewinnen und dann bist du auf Tuchfühlung oben. Das wird bis zum Ende der Saison wahrscheinlich nötig sein. Aber diese Siege nützen nichts, wenn wir gegen Münster keine gute Leistung bringen."