Philipp Hofmann ( Bochum ), links - Lukas Daschner ( Bochum ), rechts - nach dem Spiel

WDR-Sport VfL Bochum - zu schwach für die Bundesliga?

Stand: 27.01.2025 10:59 Uhr

Die Auswärtsniederlage in Mönchengladbach war heftig, die Kritik harsch. Es stellt sich die Frage: Kann der VfL Bochum in der Bundesliga noch mithalten?

Die Bilanz ist erschreckend: In nunmehr zehn Bundesliga-Auswärtsspielen hat der VfL Bochum in dieser Saison einen einzigen Punkt ergattert. Während im heimischen Stadion - wie zuletzt beim 3:3 gegen Leipzig - immer mal wieder die großen Bochumer Kämpfertugenden zu sehen sind, tritt der VfL auswärts ganz anders auf: zurückhaltend, zaudernd, ungefährlich.

"Der Faktor Mentalität ist bei uns natürlich enorm groß. Wir können aber nicht immer nur auf die Heimspiele hoffen. Wir müssen auch in der Fremde mutig und offensiv spielen. Sonst wird es schwer. Nur durch die Heimspiele bleiben wir nicht in der Liga", sagt Angreifer Phlipp Hofmann.

"Nicht bundesligareif"

Trainer Dieter Hecking hatte seinem Team nach dem Tiefschlag in Mönchengladbach (0:3) sogar in Teilen die Liga-Tauglichkeit abgesprochen: "Das war nicht nicht bundesligareif, wie wir die Tore kriegen. So werden wir auswärts wenige Punkte holen. Und dann wird es auch schwierig mit dem Klassenerhalt."

Kapitän Anthony Losilla ging etwas tiefer in die Analyse: "Beim 0:1 kassieren wir viel zu einfach ein Tor nach einer schnell ausgeführten Standardsituation. Das ist zu billig, genauso wie das zweite nach einem schnellen Einwurf. Es hat der letzte Wille gefehlt, unser Tor zu verteidigen."

Gegen Freiburg und in Kiel

Der 38-Jährige schlägt vor dem kommenden Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag (01.02.205) ebenfalls mächtig Alarm: "Jetzt müssen wir nächste Woche wieder zuhause unser Heim-Gesicht zeigen. Doch es wird am Ende nicht reichen, nur zuhause Punkte zu holen. Wir müssen dringend auswärts anfangen zu punkten."

Womöglich noch wichtiger: Das darauf folgende Auswärtsmatch in Kiel. Dort muss der VfL einfach seine Auswärtsschwäche beenden, sonst kann und wird es wohl nichts werden mit dem erneuten Klassenerhalt in der Liga.

Wenig Neues an der Transferbörse

Spekuliert wird, dass der VfL jetzt auch auf dem Transfermarkt noch einmal zuschlagen will. Während Lukas Daschner das Interesse von Hannover 96 geweckt haben soll und als zweiter Winter-Abgang nach Keeper Manuel Riemann (SC Paderborn) werden könnte, halten sich die News in Sachen Zugängen in Grenzen. Kjell Wätjen von Borussia Dortmund wird mit dem VfL in Verbindung gebracht - aber ob der 18-Jährige die Kohlen aus dem Feuer holen würde, erscheint eher fraglich.

Ob und wann wirklich neues Personal kommt, ist fraglich. Zunächst wird der VfL mit dem Vorhandenen klarkommen müssen. Und an Durchhalteparolen wie die von Anthony Losilla glauben müssen. Der sagt: "Wir werden nicht aufgeben. Wir sind immer noch da und müssen weiter an uns arbeiten."