WDR-Sport Verletzte FC-Fans bei Polizeieinsatz in Bochum - DFB ermittelt
Bei einem Polizeieinsatz vor Beginn des Bundesligaspiels zwischen dem VfL Bochum und dem 1. FC Köln am Samstagabend sind Kölner Fans verletzt worden. Der Deutsche Fußball-Bund hat Ermittlungen wegen der Vorfälle in Bochum angekündigt.
Der DFB bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag, dass der DFB-Kontrollausschuss in der neuen Woche "Ermittlungen einleiten und die Vorgänge untersuchen wird". Neben Bochum nannte der DFB auch Vorfälle in Augsburg und in Hamburg-St. Pauli.
Im Rahmen des Abendspiels der Fußball-Bundesliga zwischen dem VfL Bochum und dem 1. FC Köln war es am Samstag zu einem Zwischenfall zwischen Gäste-Fans und der Polizei gekommen. Laut Polizeiangaben haben die Beamten die Ordner beim Einlass ins Stadion unterstützen müssen, weil Anhänger der Kölner "Problemfanszene" großen Druck ausgeübt hätten.
Verletzte Köln-Fans
Bei dem Einsatz wurden nach Angaben des 1. FC Köln auch Fans verletzt. "Nach jetzigem Stand gab es Probleme beim Einlass in den Gästebereich, die einen Polizeieinsatz und verletzte FC-Fans nach sich zogen", hieß es in einer Mitteilung der Kölner.
"Daraufhin hat die Szene entschieden, sich zurückzuziehen", teilte der FC weiter mit und kündigte an, "weitere Informationen" zu sammeln. Die Fans im Gästeblock verfolgten das Spiel ungewohnt schweigsam, zudem war der Block längst nicht gefüllt.
Polizei spricht von "Druck auf Gästeeingang"
Die Polizei Bochum berichtete, die "Kölner Problemfanszene" habe mit Eintreffen gegen 17.50 Uhr "sofort starken Druck auf den Gästeeingang" am Ruhrstadion ausgeübt und wollte diesen "augenscheinlich direkt überlaufen". Kurzfristig sei die Polizei mit Stöcken und Pfefferspray "gegen Personen in der aufgebrachten Menge" vorgegangen. Darauf sei der Entschluss vieler FC-Anhänger erfolgt, das Stadion zu verlassen.
Kölner Fans: Polizeieinsatz "überzogen"
Die Fanhilfe Köln äußerte sich in einem Beitrag bei X, ehemals Twitter, und sprach von einem "überzogenen Polizeieinsatz". Bei der Fanhilfe handelt es sich nach eigenen Angaben um eine Einrichtung "von Fans für Fans".
Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren u.a. wegen Landfriedensbruch, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und Körperverletzungsdelikten ein.