Frauen-Bundesliga Torfestival zwischen SGS Essen und RB Leipzig endet remis
Was für ein Spektakel in der Fußball-Bundesliga der Frauen: Acht Treffer fielen in einem rasanten Spiel zwischen der SGS Essen und Aufsteiger RB Leipzig.
Am Freitagabend (09.02.2024) trennten sich die SGS Essen und RB Leipzig mit 4:4 (2:4). Essens Laureta Elmazi (3. Minute) leitete den Torreigen im Stadion an der Hafenstraße ein, die blendend aufgelegte Natasha Kowalski schnürte einen Doppelpack (25., 51.) und legte außerdem Annalena Rieke (60.) das vierte SGS-Tor auf. Die Leipziger Treffer erzielten Mimmi Larsson (14.), Vanessa Fudalla (26., 28.) und Frederike Kempe (39.).
Blitzstart für SGS Essen: Elmazi besorgt Führung
Die Partie begann rasant. Leipzig zeigte sich früh ungeordnet, war noch nicht voll da - und nach einem Pass in die Tiefe war Ramona Maier durch, sie nahm den Kopf hoch und legte quer zu Elmazi - die Führung für die Gastgeberinnen. Nur wenig später zog Leipzigs Fudalla einen Freistoß direkt auf das Tor der SGS, Essens 17-jährige Torfrau Pia Lucassen wischte die Kugel mit einer Glanzparade noch gerade so aus dem Winkel (6.).
Sowohl Essen als auch RB liefen zu Beginn hoch an, wollten früh Bälle gewinnen und die Gegnerinnen im Spielaufbau stressen. Doch RB zeigte sich dann spielerisch stärker, löste einige Drucksituationen hervorragend. So war nach einem schnell vorgetragenen Angriff Larsson durch - auch, weil Beke Sterner am Ball vorbeigrätschte - und die Leipzigerin blieb vor Lucassen cool.
Fudalla schockt SGS mit schnellem Doppelpack
Das Tempo blieb hoch, die Fans im Stadion an der Hafenstraße sahen ein Spiel mit offenem Visier. Kowalski bekam Foulelfmeter zugesprochen - in einer Phase, in der die Leipzigerinnen durchaus die Partie bestimmten. Die Gefoulte schoss selbst und verwandelte sicher zur erneuten Führung.
Direkt im Gegenzug aber fälschte Jacqueline Meißner einen Schuss von Fudalla unhaltbar ab. Und Leipzig zeigte sich gnadenlos effizient. Denn kurz darauf fiel der nächste RB-Treffer fast baugleich wie das Leipziger 1:1: Steckpass, Meißner grätschte diesmal knapp vorbei und Fudalla schob im Eins-gegen-Eins mit Lucassen perfekt ein.
Auch Essen trug in Hälfte eins noch was zum Offensivspektakel bei. Zwar war der Schlenzer von Lilli Purtscheller nicht erfolgreich, zwang Elvira Herzog im Leipzig-Tor aber zu einer Glanzparade (42.).
RB Leipzig gnadenlos effizient
Und es ging noch vor dem Halbzeitpfiff munter weiter. Jenny Hipps Freistoß fand am zweiten Pfosten Frederike Kempe, die sich im Luftkampf mit Lena Ostermeier durchsetzte und mit dem fünften Leipziger Abschluss das vierte Tor erzielte.
Besonders bitter für Essen: Ostermeier musste danach angeschlagen runter, sie hatte sich in dieser Szene offenbar am Arm verletzt. Die Linksverteidigerin verschwand vorzeitig in der Kabine, betrat den Platz aber zum zweiten Durchgang mit bandagiertem Unterarm wieder.
Antreiberin Kowalski führt Essen zum Ausgleich
Und SGS-Trainer Markus Högner hatte in der Kabine offenbar die richtigen Worte gewählt. Denn Essen kam mit ordentlich Schaum vor dem Mund wieder aufs Feld und dominierte erstmal das Spiel. Besonders Kowalski wirbelte und ging voran, folgerichtig war ihr Anschlusstreffer: Sterners Flanke wurde von der Leipziger Verteidigung nicht abschließend geklärt, Kowalski traf mit einem überlegten Schuss ins Netz.
Und Kowalski blieb der große Aktivposten der Gastgeberinnen. Kurz nach dem 3:4 zeichnete sie auch für den Ausgleich mitverantwortlich, denn ihr Lupfer wurde auf der Linie von Annalena Rieke mit dem Kopf im Tor untergebracht - unter riesigem Jubel der Essener Fans.
In der Schlussviertelstunde blieb Essen am Drücker und drückte enorm. Maier fand mit einer Flanke die eingewechselte Maike Berentzen am zweiten Pfosten, die den Ball haarscharf vorbei köpfte (82.). Auch Maier scheiterte noch an Herzog (86.). So blieb es am Ende beim spektakulären 4:4.
Schwierige Aufgabe: SGS reist nach München
Am kommenden 14. Spieltag steht der SGS Essen eine echte Herausforderung bevor. Dann reisen die Essenerinnen zum Spitzenteam FC Bayern München (Sonntag, 16 Uhr).