WDR-Sport Schutz vor Hooligans und Terror: Polizei-Zentrale für EM in Neuss eröffnet
Bundesinnenminister Nancy Faeser und NRW-Innenminister Herbert Reul haben am Montag (10.06.) das Polizei-Hauptquartier in Neuss eröffnet – und dabei hunderte Polizistinnen und Polizisten begrüßt.
"Unsere Sicherheitsbehörden sind seit Jahren in der Vorbereitung", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei der Eröffnung des "International Police Cooperation Center" in Neuss, kurz IPCC. Sie hoffe auf fröhliche Momente, und dass die Polizei wenig zu tun bekomme.
Die Zeremonie fand in der Neusser Stadthalle statt, denn die Verantwortlichen brauchten dafür Platz. Immerhin arbeiten 300 Polizistinnen und Polizisten direkt am Neusser Lagezentrum, 300 weitere im Auftrag des IPCC an den EM-Spielorten.
Internationale Polizeikräfte im IPCC zur EM 2024
Viele von ihnen waren zur Eröffnung in die Stadthalle gekommen. Zu sehen waren Polizeiuniformen unter anderem aus Italien, Spanien und Polen. Faeser bedankte sich bei ihnen und allen anderen Beteiligten.
NRW hat bei EM den Hut auf
Das IPCC bildet während der EM die Polizei-Hauptzentrale für ganz Deutschland. Dass NRW diese federführende Aufgabe bekommt, hatte die Innenministerkonferenz beschlossen. Das liegt nicht nur daran, dass vier der zehn EM-Stadien in dem Bundesland liegen (Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Köln).
Wichtig war vor allem, dass die Verantwortlichen in einem Ausbildungszentrum der Polizei in Neuss ein passendes Gebäude gefunden haben. Der Betrieb in der dortigen Polizeischule kann problemlos während des Turniers ruhen und es gibt genügend Platz und Schlafmöglichkeiten für die Beamten.
Polizei-Hauptquartier zur EM im Neuss
Das IPCC selbst erinnert ein wenig an ein Lagezentrum der NASA. Etliche Beamte sitzen telefonierend vor ihren Computern. Die wichtigsten Informationen werden auf einer 40 Quadratmeter großen Videowand zusammengefasst. Ausländische und inländische Polizisten, BKA, Bundesnachrichtendienst, aber auch Kräfte des Katastrophenschutzes arbeiten hier zusammen.
Reul: Keine hundertprozentige Sicherheit
Gefahren drohen bei der EM vor allem durch randalierende Fans und Anschläge. Was passieren kann, habe auch der Messerangriff und die Tötung des Polizisten in Mannheim gezeigt, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul. "Danke an alle Einsatzkräfte", fügte der CDU-Mann hinzu: "Passen Sie gut auf sich auf."
Innenminister Reul bei der Vorstellung des IPCC in Neuss
Kurz vor der Eröffnungsfeier in der Neusser Stadthalle hatten Reul und Faeser gemeinsam das Lagezentrum in Neuss besucht. Beide betonten, dass die Sicherheitskräfte gut vorbereitet seien und wünschten eine friedliche EM. Eine hundertprozentige Sicherheit könne es aber nicht geben, betonte Reul. Das sei allerdings auch außerhalb von Großveranstaltungen so.
Die mehreren Millionen Kosten für die Umrüstung der Neusser Polizeischule teilen sich der Bund und die Bundesländer.
Quellen:
- Pressekonferenz im IPCC
- NRW-Innenministerium
- Reporter vor Ort