WDR-Sport RWO im Derby gegen Duisburg mal wieder "echter Underdog "
Nach 13 Jahren kommt es wieder zum Derby zwischen Rot-Weiß Oberhausen und MSV Duisburg. Mit Moritz Stoppelkamp treffen die Duisburger auf einen alten Bekannten.
Im Stadion Niederrhein wird es voll am Samstagnachmittag: Wenn es im ersten Liga-Vergleich seit 2011 zum Derby zwischen Gastgeber Rot-Weiß Oberhausen und Drittliga-Absteiger MSV Duisburg kommt, werden 14.000 Zuschauer erwartet. Rund 6.000 Karten gingen an die Zebras. Sportlich werden inzwischen kleinere Brötchen gebacken: 2011 fand die Partie noch in der 2. Liga statt (0:0), nun trifft man zwei Spielklassen tiefer aufeinander.
Perfekter MSV-Start nicht selbstverständlich
Der MSV ist perfekt in die neue Saison gestartet. Nach dem 1:0-Erfolg im Auftaktspiel beim FC Gütersloh fegten die Duisburger am letzten Wochenende Aufsteiger Türkspor Dortmund mit 5:0 vom Platz. Der MSV wurde von allen Trainern der Liga im Vorfeld als Aufstiegsfavorit genannt, selbstverständlich war solch ein Auftakt aber nicht.
Denn nach dem bitteren Abstieg aus der 3. Liga wurde der Kader komplett umgekrempelt. Mit Maximilian Braune, Joshua Bitter, Tobias Fleckstein und Jonas Mittelbrink blieben nur vier Spieler aus der letzten Saison, 17 Spieler wurden neu verpflichtet. Trainer Dietmar Hirsch, der in der letzten Spielzeit eine erfolgreiche Saison mit dem 1. FC Bocholt absolvierte und die Liga bestens kennt, wechselte zu den Zebras und formte - zumindest dem ersten Eindruck nach - eine schlagkräftige Einheit.
"Die ersten beiden Spiele waren für uns schon Gänsehaut-Momente. Für mich ist es sowieso etwas ganz Besonderes, beim MSV Trainer zu sein", sagte Hirsch im Vorfeld der Partie. Der 52-Jährige erwartet, dass die Oberhausener sein Team "hoch anlaufen" werden. "Oberhausen ist sehr variabel, sie haben viele Positionswechsel in der Offensive. Das ist schon richtig gut." Personell kann Hirsch aus dem Vollen schöpfen.
Ordentlicher Start von RWO
Auch die Kleeblätter legten einen ordentlichen Start hin. Zwar ging der Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach II mit 2:4 verloren, doch beim Wuppertaler SV überzeugte das Team von Trainer Sebastian Gunkel mit einem 5:0-Erfolg. Im Sommer fand in Oberhausen ein Umbruch statt, auch aus finanziellen Gründen. Gegen den MSV sieht sich RWO daher auch als Außenseiter.
"Wir sind seit langer Zeit mal wieder der echte Underdog", sagte Oberhausens Präsident Hajo Sommers dem "Reviersport". "Die Duisburger haben einen Etat für die Profis, der bestimmt dreimal so hoch ist wie bei uns. Ich hoffe auf einen Sieg, ein Remis würde ich auch nehmen."
Mit Blick auf die Verkehrssituation rund um das Stadion richtete Sommers einen Appel an die Gästefans: "Lauft, nehmt das Fahrrad, den Bus oder schwimmt durch den Kanal. Sonst droht das totale Verkehrschaos."
Wiedersehen mit Stoppelkamp
Ein besonderes Spiel wird es für Oberhausens Routinier Moritz Stoppelkamp. Der 37-Jährige war von 2017 bis 2023 der Spielmacher des MSV und kam in 196 Spielen für die Zebras auf 65 Tore und 54 Vorlagen. Stoppelkamp hatte bei seiner Verabschiedung 2023 Tränen in den Augen und wäre gerne bei seiner Liebe Duisburg geblieben, doch der Klub hatte andere Pläne.
In Oberhausen ist Stoppelkamp weiter Leistungsträger. In den ersten beiden Partien erzielte er zwei Tore und legte zwei auf. In der letzten Spielzeit erzielte er 15 Tore und gab zwölf Vorlagen.