Christoph Dabrowski, Trainer von Rot-Weiss Essen, im Gespräch mit Spieler Lucas Brumme

WDR-Sport RW Essen - noch im Bau aber zuversichtlich

Stand: 18.07.2024 08:38 Uhr

Die 3. Liga wird wieder ein Haifischbecken - darin sind sich alle Experten einig. Rot-Weiss Essen will oben mitschwimmen. Der Kader ist aber noch keineswegs komplett.

Kurz bevor es für das Team von Rot-Weiss Essen am Dienstag (16.07.2024) ins Trainingslager nach Arnheim ging, hat der Klub schon den ersten Ärger der Saison hinter sich: Die Fans sind unzufrieden mit der Gestaltung des neuen RWE-Trikots. Jenes ist komplett in Rot gestaltet. Und: Während das Logo des neuen Sponsors gut sichtbar ist, verliert sich das ebenfalls in Rot gehaltene Wappen des Vereins im Nichts. Die Anhänger haben sogar eine Online-Petition gegen das Hemd gestartet.

Enges Feld in der Dritten Liga

Ein Thema, das Christoph Dabrowski vermutlich im Moment eher nur am Rande interessiert. Der Coach des Drittligisten muss seine Konzentration vel eher darauf richten, ein Team zu formen, dass in der Dritten Liga wieder konkurrenzfähig sein kann. Nach Platz sieben im letzten Jahr ist es gar nicht so leicht, ein Saisonziel für die nun kommende Spielzeit zu formulieren.

Elf Spieler haben Rot-Weiss Essen verlassen, darunter mit Vinko Sapina, Felix Götze, Cedric Harenbrock und Marvin Obuz vier Stammkräfte, während auf der anderen Seite erst sechs neue Spieler kamen. Sportdirektor Christian Flüthmann hat bereits mehrfach angekündigt, dass der Kader des Teams noch aufgestockt werden soll.

"Voll im Plan"

"Wir hinken weder hinterher noch sind wir viel weiter als geplant", sagt er in einem Interview mit dem "RevierSport" und betont: "Wir sind voll im Plan in der Kaderplanung."

Gleich mehrere Spieler sollen noch kommen. "Es geht um die offensiven Positionen. Sei es im Zentrum, sei es auf den Flügeln. Auch für den Angriff halten wir Augen und Ohren offen." Trainer Dabrowski pflichtet da nur allzugern bei: "Es ist ja kein Geheimnis, dass wir den Kader noch verstärken wollen. Am liebsten schon gestern oder vorgestern", so Essens Coach.

Trainingslager macht Laune

Mit dem bisherigen Verlauf des Trainingslagers ist der Coach einverstanden: "Wir haben einige Inhalte, die wir angehen werden: Spielaufbau gegen Pressing, Spielaufbau gegen Block, Spiel im letzten Drittel, Umschaltspiel, auch Standardsituationen sind ein Schwerpunkt. Da wollen wir neue Impulse setzen."

All dies wird wichtig sein für die nächsteh Wochen. Schließlich liegen die Teams in der Liga leistungsmäßig sehr eng zusammen - mit entsprechenden kleinen Sieges- oder Niederlagenserien rutscht man genauso schnell in den Aufstiegs- wie in den Abstiegskampf. Daher wird die Dritte Liga in der Branche auch gern als sportliches "Haifischbecken" gesehen, wo es in erster Linie ums nackte Überleben geht.

Favoriten sind andere

Obwohl RWE in der letzten Saison nach starken Leistungen nach der Winterpause zwischenzeitlich am Aufstieg schnupperte, gehört das Dabrowski-Team nun nicht zu den Favoriten. Das sind eher andere, wie eine Umfrage unter den Trainern ergab. Demnach gehen die finanzstärksten Klubs Dynamo Dresden und Hansa Rostock als Topfavoriten ins Rennen. Gefolgt von Vereinen wie Saarbrücken, Bielefeld und 1860 München. RWE wird von keinem einzigen Trainer der Liga im Vorderfeld der Tabelle erwartet.