WDR-Sport Münster vor dem Zweitliga-Start: Arbeit an vielen Stellen
Preußen Münster ist nach 33 Jahren wieder in die 2. Bundesliga zurückgekehrt. Das sorgt für jede Menge Euphorie, bedeutet aber auch viel Arbeit.
Bei den Adlerträgern wird derzeit an allen Ecken und Enden fleißig gearbeitet. Die Mannschaft schwitzt für das Abenteuer 2. Liga - und das bislang sehr erfolgreich. Drei Testspiele, drei Siege, lautet die Bilanz. Dem 4:0-Erfolg über Oberligist 1. FC Gievenbeck folgte ein 3:2-Sieg gegen Regionalliga-Aufsteiger Kickers Emden. Zuletzt gewann Münster auch sein Testspiel über 120 Minuten gegen Viertligist Sportfreunde Lotte mit 4:0.
Zwar ist die Aussagekraft von Testspielen immer mit Vorsicht zu genießen, doch es war schon sehr ansehnlich, was die Kicker da auf dem Platz veranstalteten. Gegen Lotte zeigte sich dabei auch eine neue Stärke der Preußen: Tore nach langem Einwurf. Vielleicht kann das ja auch in der 2. Liga zu einer echten Waffe werden.
Umbau des Stadions "im Zeitplan"
Sportlich läuft es also rund, und auch am Stadion gehen die Arbeiten zügig voran. Bis zum Heimspielauftakt gegen Hannover 96 Mitte August, muss das Stadion zweitligatauglich sein. Derzeit arbeitet man fieberhaft an der Verlagerung der TV-Produktionsseite auf die Südtribüne, was mit zahlreichen baulichen Maßnahmen einhergeht. Erforderlich sind aber auch technische Weiterentwicklungen, schließlich sind Dinge wie Torlinientechnologie, VAR oder Schiedsrichterfunk zum Videokeller in Köln für den Aufsteiger allesamt Neuland.
Weitere Auflagen, die der Verein erfüllen muss, sind die Vergrößerung der Auswechselbänke von 13 auf 17 Plätze sowie die Schaffung neuer Kameraplattformen und Medienarbeitsplätze. Es ist also noch viel zu tun, ehe das erste Zweitligaspiel seit mehr als drei Jahrzehnten in Münster angepfiffen werden kann. Alle Arbeiten liegen aber im Zeitplan, wie der Verein unlängst mitteilte.
Martel fast so teuer wie der Preußen-Kader
Das Ziel der Preußen in der kommenden Zweitliga-Saison ist ganz klar der Klassenerhalt - sicherlich ein mögliches, aber kein leichtes Unterfangen, wie schon ein Blick auf die aktuelle Marktwert-Tabelle verrät. Mit 7,75 Millionen Euro liegen die Adlerträger weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Spitzenreiter Köln kommt auf satte 69,55 Millionen Euro. Allein FC-Mittelfeldspieler Eric Martel ist 7,5 Millionen Euro wert - und damit fast genauso teuer wie der gesamte Preußen-Kader.
"Selbstverständlich sagen diese Zahlen etwas über die Qualität der einzelnen Spieler aus. Trotzdem entscheiden sie noch lange nicht allein über Auf- und Abstiege. Da gehört viel mehr dazu", sagte der ehemalige Trainer Peter Neururer der "Bild"-Zeitung. Wichtig sei etwa, dass die Preußen "aus dem Viertliga-Absturz 2019 und ihren Fehlern" gelernt hätten.
Das Abenteuer 2. Liga bringt für Preußen Münster einige Veränderungen mit sich. Das Stadion aufgemotzt, statt 20 warten nur noch 17 Gegner auf die Schwarz-Weiß-Grünen. Darunter allerdings zahlreiche Schwergewichte wie der Hamburger SV, Hertha BSC, Schalke oder der 1. FC Köln. Gleichzeitig ist die bundesweite Präsenz ungleich größer, als noch in Liga drei.
Mittwoch gegen Duisburg
Doch bis es soweit ist, vergehen noch ein paar Wochen. Bis dahin arbeitet die Elf von Trainer Sascha Hildmann weiter an ihrer Zweitliga-Form. Dafür findet am Mittwoch ein weiteres Testspiel statt: Unter Ausschluss der Öffentlichkeit geht es gegen Regionalligist MSV Duisburg. Dann gibt es auch ein Wiedersehen mit den Ex-Preußen Gerrit Wegkamp und Alexander Hahn, die seit diesem Sommer das "Zebra"-Trikot tragen.
Ernst wird es dann am Wochenende 3./4. August. Dann meldet sich Münster mit einem Auswärtsspiel bei Greuther Fürth im Bundesliga-Unterhaus zurück.