Uwe Krupp (hintere Reihe in der Mitte) im Gespräch mit seinen Spielern

WDR-Sport Kölner Haie: Raus aus den wechselhaften Zeiten

Stand: 12.03.2024 10:38 Uhr

Den ersten Schritt ins Viertelfinale um den deutschen Eishockey-Titel haben die Kölner Haie überraschend souverän gemacht. Im zweiten Pre-Playoff-Spiel gegen den ERC Ingolstadt kann bereits die Entscheidung zugunsten der Haie fallen.

Von Jörg Strohschein

So ganz dürften die Fans der Kölner Haie ihren Augen nicht getraut haben. Mit einem derart überzeugenden und deutlichen 5:1 im ersten Pre-Playoff-Spiel beim ERC Ingolstadt am vergangenen Sonntag dürfte wohl nicht einmal der treuste KEC-Fan gerechnet haben.

Eben jene Haie, die in der Hauptrunde so wellenförmig gespielt haben - die von starken Partien wieder in unerklärliche sportliche Tiefen gefallen sind. Die Fans reagierten bereits verärgert auf die manchmal lustlos anmutenden Darbietungen. Etwa beim 1:6 in letzten Hauptrundenspiel in Köln gegen die Adler Mannheim. Am Ende sprang lediglich Platz acht in der Tabelle heraus.

"Das richtige Zeichen"

Die Inkonstanz war eines der prägenden Merkmale der bisherigen Saison der Haie. Und nun? Ist die Wende wirklich eingeleitet?

Am Mittwoch (13.3.2024; 19.30 Uhr) geht es bereits in der Kölner Arena mit Spiel zwei weiter. Dort kann sich die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp mit dem zweiten Sieg in der Best-of-three-Serie bereits das Viertelfinale (Best-of-five-Serie) sichern.

"Das war das richtige Zeichen. Aber Vorsicht: Wir spielen immer ein gutes Spiel, dann wieder schlecht", sagte der dreifache Torschütze Jonas Schütz nach der Partie in Ingolstadt. "Nun gilt es das am Mittwoch zu bestätigen und nicht wieder scheiße zu spielen wie den ganzen Rest der Saison."

Kritik an Trainer Krupp

Auch Haie-Verteidiger Moritz Müller traut dem jüngsten Auftritt wohl noch nicht so ganz, will aber den Schwung aus Ingolstadt mitnehmen. "Das Spiel am Sonntag hat gezeigt, dass wir es können. Jetzt gilt es, diese Leistung auch am Mittwoch abzurufen."

Besonders Trainer Uwe Krupp stand zuletzt bei den Haien in der Kritik. Nach dem jüngsten Debakel gegen Mannheim gab es sogar vereinzelte "Krupp raus"-Rufe in der Kölner Arena. Der 58-Jährige wirkt derzeit angefasst, gibt sich zurückhaltend.

Begeisterung der Fans bleibt bestehen

"Ich hoffe, dass das nicht falsch verstanden wird, aber ich möchte mich zu der Serie gar nicht äußern. Wir sind in einer Best-of-three-Serie, und das ist eine schnelle Serie. Es gibt genug Zeit, nach dem letzten Spiel die Sache zu analysieren, wie es gelaufen ist“, sagte Krupp.

Plötzlich, mit einem zweiten Erfolg, kann sich wieder alles ganz schnell in eine positive Richtung für die Kölner Haie drehen. Rund 17.000 Zuschauer werden gegen Ingolstadt dabei sein, die Begeisterung bei den Anhängern ist trotz der vielen Wechselbäder ungebrochen. "Mit unseren Fans im Rücken können wir einen wichtigen Schritt gehen. Das gibt unserer Mannschaft einen Schub", so Müller.