WDR-Sport Chaos beim KFC Uerdingen: Mannschaft schreibt offenen Brief
Beim Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen herrscht Unruhe. Verschiedene Streitigkeiten rund um den Verein machen Schlagzeilen. Nun melden sich die Spieler zu Wort.
Die Mannschaft des KFC Uerdingen hat sich in einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewandt. Das Dokument ist am Freitag (10.01.2025) im Internet veröffentlicht worden. Auf mehr als fünf DIN-A4-Seiten äußern die Spieler unter anderem deutliche Kritik an den Uerdinger Vorstandsmitgliedern Peter Kahstein und Dirk Röthig. Anlass sind insbesondere die schleppenden Gehaltszahlungen des Vereins. Teilweise habe auch Berater Mehmet Eser, der den Verein unterstützt, den Spielern ihre Gehälter gezahlt.
Angesprochen auf ausstehende Gehaltszahlungen soll Kahstein nach Darstellung in dem offenen Brief den Spielern den "Tipp" gegeben haben, sich einen neuen Verein zu suchen, da die Insolvenz bevorstehe.
Kahstein bestätigte der "Rheinischen Post", dass er bei der Mannschaft gewesen sei. Er habe dort aber lediglich gesagt, dass eine Insolvenz bei ausbleibenden Einnahmen wahrscheinlicher werde. Im Raum steht auch, dass Zahlungen von Sozialabgaben für die Spieler noch nicht geleistet worden sind.
Die Mannschaft schreibt im offenen Brief: "Wir haben das Gefühl, uns wurde bereits zweimal gezielt das Thema Insolvenz mitgeteilt, damit wir von uns aus die Entscheidung treffen, nicht mehr auf den Platz zu gehen und zu trainieren." Die Spieler appellieren an Fair Play und Teamgeist: "Wir bitten als Arbeitnehmer dieses Vereins um sofortige Aufklärung dieser Ausnahmesituation und gleichzeitig um Mitwirkung, in der Rückrunde wieder endlich nur noch sportliche Ausrufezeichen zu setzen", heißt es in dem offenen Brief.
Eine offizielle Reaktion des Vereins auf den offenen Brief ist bislang nicht veröffentlicht worden.
Statement des Ehrenrats
Am Mittwoch hatte bereits der Ehrenrat des KFC mit einem ausführlichen Statement auf die "katastrophale Außendarstellung" des Vereins reagiert. Darin heißt es unter anderem: "Wir möchten unmissverständlich ausdrücken, dass der Ehrenrat es sehr bedauert, dass alle Mitglieder des Vorstands in den vergangenen Wochen und Monaten öffentlich gegeneinander oder gegen andere Gremien oder Vereinsinstanzen agieren, anstatt unseren Verein in einer äußerst schwierigen Situation gemeinschaftlich zu führen." Weiter schrieb das Gremium: "Unser Verein befindet sich aktuell in sehr großen finanziellen und auch strukturellen Schwierigkeiten." Man setze Hoffnungen in die Mitgliederversammlung, hieß es weiter.
Am Donnerstag machte dann die Nachricht die Runde, dass die Mitgliederversammlung wegen eines Formfehlers bei der Einladung wohl nicht wie geplant am 22. Januar stattfinden kann. Zudem ist nach Medienberichten der Ehrenratsvorsitzende Sven Hartmann zurückgetreten, unter anderem aus Enttäuschung das Nicht-Stattfinden der Versammlung.
Unsere Quellen: