Fußball | Bundesliga Zivzivadzes prima Debüt in Heidenheim: Noch torlos, aber nicht tatenlos
Heidenheims neuer Torjäger Budu Zivzivadze feierte am Wochenende mit dem 2:0 gegen Union Berlin einen gelungenen Einstand. Für ihn ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen.
Nach seinem Bundesliga-Debüt musste Budu Zivzivadze erst einmal kurz durchatmen und die Szenerie in der ausverkauften Arena auf sich wirken lassen: "Ich bin unglaublich glücklich", gab Heidenheims neuer Mittelstürmer nach dem 2:0 am Wochenende gegen Union Berlin im Gespräch mit SWR Sport einen Blick in sein Seelenleben preis. "Ich spiele in der Bundesliga. Davon habe ich schon als Kind vor dem Fernseher immer geträumt. Jetzt ist es wahr geworden. Und dann gleich noch ein Sieg zum Einstand, einfach toll".
Mit 30 Jahren ein Bundesliga-Spätstarter
Man kann die emotionale Aufgeregtheit von Budu Zivzivadze verstehen, schließlich ist er mit seinen 30 Jahren ein echter Spätstarter im Oberhaus. Mit zwölf Zweitliga-Treffern als Top-Torschütze in der Vorrunde für den Karlsruher SC, hatte sich der Georgier für den Sprung in die Bundesliga empfohlen. Der 1. FC Heidenheim griff für kolportierte 1,5 Millionen Euro dankbar zu, als sich ein Wintertransfer realisieren ließ.
Und schon in seinem ersten Einsatz für den FCH lieferte Budu mächtig ab: Die Pressingmaschine Zivzivadze lief sich über fast zwölf Kilometer Wegstrecke auf dem Rasen die Hacken wund, mit 33 Sprints zog er von allen Heidenheimer Spielern am meisten Tempo an. Und mit der Vorarbeit zum 2:0 von Adrian Beck, als Berlins Keeper Alexander Schwolow Budus Drehschuss prallen ließ, verbuchte Zivzivadze auch gleich seinen ersten Assist für den FCH in der Bundesliga.
Frank Schmidt: "Budu ist ein Arbeiter und Wühler"
Der neue Mittelstürmer blieb zwar noch torlos, aber nicht tatenlos: "Ich war sehr zufrieden mit seiner Leistung", gab es nach dem gelungenen Einstand auch Komplimente von Trainer Frank Schmidt, "er ist ein Arbeiter, ein Wühler. Er fackelt nicht lange, wenn er eine Torabschluss-Chance hat". Budu, groß und kräftig, warf sich in der Tat in jede Aktion im gegnerischen Sechzehner, war überall dort, wo es brannte. Einen Treffer zum Debüt verhinderten mehrfach nur Keeper Schwolow und der Ex-Hoffenheimer Kevin Vogt, der einen Zivzivadze-Schuss auf der Linie klärte.
Zivzivadze: "Alles schneller und intensiver in der Bundesliga"
Genau diesen wuchtigen Typ Angreifer hatte der 1. FC Heidenheim nach dem Weggang von Tim Kleindienst benötigt, um in der Offensive wieder konkurrenzfähig zu sein. Apropos: "Hier ist alles viel schneller und intensiver als in der 2. Liga, die Spieler sind individuell besser", erkannte Budu Zivzivadze schon nach seinen ersten 90 Minuten den enormen Klassenunterschied. "Ich muss hier in Heidenheim auch viel mehr laufen. Das verlangt der Trainer von mir. Aber Frank Schmidt ist ein guter Typ, ich kann viel von ihm lernen".
Die Anpassung an die neue Liga und die neue Umgebung ist Budu Zivzivadze in den wenigen Tagen seit dem Wechsel erstaunlich schnell gelungen. Der Ex-Karlsruher war genauso ein Aktivposten wie der zweite Neue Frans Krätzig, der mit seinem ersten Bundesligator überhaupt zum 1:0 der Türöffner zum ersten Bundesligasieg des FCH seit fast vier Monaten war.
Budu Zivzivadze wohnt noch im Hotel
Es tut sich also wieder was auf dem Schlossberg. Auch Dank Budu Zivzivadze, der von der neuen Wahlheimat Heidenheim seit dem Transfer am 3. Januar ins Brenztal noch nichts gesehen hat, weil er zunächst mit im Trainingslager in Spanien und war und jetzt noch im Hotel wohnt, bis eine Wohnung gefunden ist. Momentan aber zählt sowieso nur das Sportliche. Ein erster Sieg zum Jahresauftakt ist ein guter Anfang, aber längst noch kein Klassenerhalt: "Das war gut für unser Selbstvertrauen", sagt Budu Zivzivadze über das verdiente 2:0 gegen die Köpenicker, "wir müssen jetzt einfach hart weiterarbeiten".
Und in dieser Englischen Woche gibt es gleich noch zweimal Gelegenheit für weitere Punkte: Am Mittwochabend in Bremen und am Samstag (15:30 Uhr, live in SWR1 Stadion) daheim im Kellerduell gegen den FC St. Pauli. Dann könnte schon Budus nächster Fußballertraum wahr werden: Das erste Bundesligator Marke Zivzivadze.
Sendung am So., 12.1.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR