So lief die Saison 2024/25 bisher Winterbilanz SC Freiburg: Neuer Trainer, alter Erfolg
Auf Tabellenrang neun verabschiedet sich der SC Freiburg aus dem Fußball-Jahr 2024. Eine ordentliche Bilanz für den neuen Cheftrainer Julian Schuster.
So lief die Saison bisher
Die Vorzeichen standen gut: Mit voller Kapelle konnte der SC Freiburg in die Saison starten - ganz anders als noch im Vorjahr, als zahlreiche Spieler schon in der Vorbereitung verletzt fehlten. Dementsprechend positiv blickte man im Breisgau auf den Saisonauftakt. Wenn auch mit einer kleinen, ungewissen Komponente: Wie läuft es in der "Nach-Streich"-Ära mit dem neuen Trainer Julian Schuster? Die Antwort kam prompt am ersten Spieltag mit einem deutlichen 3:1-Erfolg gegen die Schwaben aus Stuttgart. Ein neuer Offensivfußball hielt Einzug in Freiburg. Hohes Pressing und ein begeisterndes, schnelles Spiel ließen die Herzen der Freiburg-Fans höher schlagen.
Nach dem ersten Spieltag war man Tabellenführer. An Spieltag sieben immerhin noch auf einem Champions-League-Rang. Doch dann die erste kleine Talsohle: hohe Niederlagen gegen Leipzig und den BVB, zwei torlose Unentschieden gegen Mainz und Union und noch dazu das bittere Aus im DFB-Pokal beim Drittligisten aus Bielefeld.
Aber Julian Schuster und seine Mannschaft meisterten auch diese erste Flaute und können jetzt zufrieden die Winterpause gestalten.
Highlight der bisherigen Saison
Jeder Sieg des SC Freiburg gegen den Erzrivalen aus Stuttgart zählt für die Fans der Badener zu einem der schönsten Momente in einer Spielzeit. Dass es in diesem Jahr das Auftaktmatch für Schuster und noch dazu ein Erfolg gegen den Vizemeister der Vorsaison war, dürfte das i-Tüpfelchen gewesen sein.
Diese Spieler haben überzeugt
Verlass ist, wie so oft, auf die linke Außenbahn des SC Freiburg. Kapitän Christian Günter und Vincenzo Grifo zeigten gute bis sehr gute Leistungen. Vor allem Grifo glänzte in dieser Saison bisher mit vier Toren und legte bereits siebenmal erfolgreich auf. Damit ist er Topscorer beim Sport-Club. Dicht hinter ihm rangiert sein Gegenpart auf der rechten Seite: der Japaner Ritsu Doan. Seine Ballsicherheit und Kreativität machen ihn häufig zum besten Spieler auf dem Platz.
Und: In dieser Saison hat der SC Freiburg mit Noah Atubolu einen gestanden Bundesliga-Keeper zwischen den Pfosten. Nach seiner Debütsaison im vergangenen Jahr, in der er noch einige Unsicherheiten zeigte, ist er in dieser Spielzeit eine echte Bank im SC-Gehäuse. Lautstark, selbstbewusst und vor allem mit einigen Glanzparaden präsentiert er sich seit dem vergangenen Sommer stark verbessert und zählt zu den Top-drei-Keepern der Liga.
Auch der Neuzugang aus der eigenen Jugend, Max Rosenfelder, zeigte starke Spiele in seiner ersten Bundesliga-Saison. Zeitweise erhielt er sogar den Vorzug vor den eigentlich gesetzten Innenverteidigern Matthias Ginter und Philipp Lienhart. Der offensiv denkende, schnelle Defensivmann tut den Freiburgern gut. Kleinere und auch größere Patzer kommen zwar vor - dürfen aber unter Bundesliga-Erfahrungen verbucht werden.
Hier ist noch Luft nach oben
Ein wenig hadert der Sport-Club noch mit seiner Abschlussbilanz. Nur 21 Tore stehen aktuell auf dem Konto, der acht schlechteste Wert der Liga. Dabei kommen die Freiburger zu ihren Chancen, geben die sechst meisten Torschüsse aller Bundesligaclubs ab. Nur im Gehäuse landet der Ball zu selten. Bisher gelangen erst zwei Treffer nach Flanken und auch die etatmäßigen Stürmer Michael Gregoritsch, Lucas Höler und Junior Adamu haben noch Luft nach oben. Toptorschützen sind aktuell die beiden Flügelspieler Doan und Grifo, hinzu kommt der doppelte Doppelpacker Lukas Kübler.
Grifo - ganz anders als in den vergangenen Spielzeiten - ist in der Liga allerdings noch ohne Treffer vom Punkt. So wie die gesamte Mannschaft. Von drei Strafstößen gingen in der Liga alle drei daneben. Im DFB-Pokal sieht die Statistik nur minimal besser aus - einer ging rein, einer nicht.
Ausblick 2025
Obwohl die Pause kurz ist, startet der SC mit einem Trainingslager in Spanien ins neue Jahr. In der vergangenen Saison hatten die Freiburger darauf verzichtet, weil nur wenig Zeit war, bis die Bundesliga wieder startete. Kurioserweise sind es in dieser Spielzeit noch ein paar Tage weniger, aber Trainer Schuster sieht im sonnigen Süden die Chance, dass die Mannschaft noch enger zusammenwächst und er sowie sein Trainerteam noch einmal die entscheidenden Impulse für die restliche Saison geben können.
Die startet am 11. Januar wieder mit einem Spiel gegen Holstein Kiel, einem Gegner, der gegen den Abstieg kämpft und deshalb nicht zu unterschätzen ist, aber trotzdem eine Pflichtaufgabe für den SC darstellt. Ganz anders als der letzte Gegner der Hinrunde: Eintracht Frankfurt (Dienstag, 14.01., 20:30 Uhr).
Sendung am So., 22.12.2024 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR