Jubel VfB Stuttgart nach Sieg gegen Juventus Turin in der Youth League

Fußball So läuft es für den VfB Stuttgart in der Youth League

Stand: 24.10.2024 09:43 Uhr

VfB Stuttgart international: Auch in der Youth League läuft es für die U19 der Schwaben derzeit rund - ähnlich wie in der Bundesliga der A-Junioren. Eine Bestandsaufnahme.

Der VfB Stuttgart bei Juventus Turin: Ein "Spiel für die Geschichtsbücher" hieß es nach dem 1:0-Erfolg der Schwaben am Dienstagabend in der Champions League. Am Dienstagnachmittag hatten es die "Jungen Wilden", die U19 des VfB , den alten Hasen schon mal vorgemacht.

Wie bei den Profis fiel das Stuttgarter Siegtor auch in der Youth League in der Nachspielzeit und besiegelte den 3:2-Erfolg gegen die bis dahin ungeschlagenen Turiner. Ein großer Erfolg für die A-Junioren des VfB, die zum ersten Mal in diesem Wettbewerb stehen. Der Stuttgarter Nachwuchs feierte damit bereits den zweiten Sieg im dritten Youth-League-Spiel.

YouTube-Video von SWR Sport Fußball : "VfB siegt bei Juve! Galavorstellung der Stuttgarter in der CL! - DEIN VfB #128 | SWR Sport"

So funktioniert die Youth League

Seit der Saison 2013/14 gibt es den von der UEFA ausgetragenen Jugendwettbewerb für A-Junioren, quasi der kleiner Bruder der Champions League. Automatisch qualifiziert sind die Jugendmannschaften der aktuellen Teilnehmer in der Königsklasse sowie die 22 nationalen Meister der UEFA-Mitgliedsverbände.

Die A-Junioren treffen dabei in den ersten sechs Spielen auf die gleichen Clubs wie auch die Profis und spielen seit dieser Saison ebenfalls im neuen "Liga-Modus". Allerdings stehen für sie vorerst nur sechs Partien an, statt acht wie bei den Profis, um eine Überbelastung zu verhindern. Ab dem Sechzehntelfinale treffen dann die Mannschaften des sogenannten Champions-League-Wegs auf die nationalen Meister.

Aus Baden-Württemberg sind in dieser Saison die U19 des VfB Stuttgart und die der TSG Hoffenheim vertreten. Letztere hatten sich durch den Gewinn der Deutschen Meisterschaft qualifiziert.

Erfolgreicher VfB-Nachwuchs

Für die A-Junioren der Stuttgarter läuft es aktuell rund. In der Bundesliga stehen sie an der Tabellenspitze der Staffel Süd/Südwest - und zwar ungeschlagen. Mit insgesamt 36 Treffern haben die Schwaben dabei sogar staffelübergreifend die zweitmeisten Tore erzielt. Und auch in der Youth League zeigt die Formkurve nach oben.

Nach einer 0:1-Niederlage gegen Real Madrid feierte der VfB im zweiten Spiel gegen Sparta Prag einen deutlichen 3:0-Erfolg, gefolgt vom Sieg in der Nachspielzeit gegen Juve.

Das sind die "Jungen Wilden"

Mit einem Doppelpack im Spiel gegen Prag machte Mittelfeldmann Lauri Penna auf sich aufmerksam. Der 18-Jährige aus der Stuttgarter Jugend hat unter Coach Nico Willig so etwas wie ein Startelf-Abo und mit mehr als 700 Minuten die meiste Spielzeit aller VfB-Akteure. In der Bundesliga stand er in allen Partien auf dem Platz und sammelte mit vier Toren und zwei Assists ordentlich Scorerpunkte.

In der Youth League kommt er neben seinen zwei Treffern ebenfalls auf zwei Vorlagen in drei Spielen. Nicht verwunderlich also, dass er während einer der vergangenen Länderspielpause sogar erstmals Profiluft beim VfB schnappen durfte. In Abwesenheit vieler Nationalspieler war er Teil der Trainingsgruppe von Sebastian Hoeneß und stand auch beim Testspiel gegen den 1.FC Kaiserslauern im Kader.

Starke Stuttgarter Offensive

Neben Lauri Penna zeigt auch Eliot Bujupi in dieser Saison seine Offensivqualitäten. Mit acht Toren und sechs Assists aus acht Bundesligaspielen sowie einem Treffer in der Youth League ist er aktuell der Topscorer bei den Schwaben.

Der kosovarisch-deutsche Stürmer durchlief in Deutschland die U16- und U17-Nationalmannschaft, entschied sich dann aber für einen Verbandswechsel und gab im September sein Debüt in der kosovarischen A-Nationalmannschaft -und zwar als jüngster je eingesetzter Nationalspieler des Landes. Mit 18 Jahren, zwei Monaten und sechs Tagen war er sogar einen Monat jünger als Florian Wirtz bei dessen Debut im Deutschland-Dress.

So performen Hajdini, Tsigkas, Migalic und Co.

Ebenfalls für Kosovo, allerdings noch für die U19, läuft sein VfB-Mannschaftskollege Deli Hajdini auf. Auch er hat in der Youth League bereits getroffen und sammelt auch in der Bundesliga fleißig Scorerpunkte. Ebenso wie Mattheos Tsigkas, der im Sommer gerade erst 17 wurde, aber bereits fester Bestandteil der A-Junioren des VfB ist.

Bisher kam er in jedem Spiel zum Einsatz und steuerte in der Liga bis auf ein Match in jeder Partie entweder ein Tor oder eine Vorlage bei. Eine positive Entwicklung ist auch bei Dorian Migalic zu sehen. Der kroatische U19-Nationalspieler steigerte sich von einem Tor aus zwölf Spielen in der vergangenen Saison auf mittlerweile vier aus bisher sieben Partien.

Stabilität in Zentrum und Defensive

Aber nicht nur vorne können die Stuttgarter mit ihrem Nachwuchs zufrieden sein. Auch dahinter stehen einige vielversprechende Jungkicker. Neben "Routinier" Elijah Scott, der in dieser Spielzeit bereits eine kurze Einsatzzeit in der Drittliga-Team bekam, ist Yanik Spalt eine wichtige Säule im Abwehrriegel der Schwaben. Der Verteidiger aus Österreich ist nicht nur U18-Nationalmannschaftskapitän, sondern auch der zweitjüngste im Team (im September 17 geworden). Trotzdem steht er fast immer in der Startelf.

Ebenso wie Julian Lüers, der nach einer Bänderdehnung zu Beginn der Saison bei Nico Willig meist über 90 Minuten gesetzt ist und der in der Youth League auch schon einen Treffer auf dem Konto hat. Gleiches gilt für Efe Korkut, Sohn des ehemaligen VfB-Coachs Tayfun Korkut, der bereits in der vergangenen Saison keine Partie verpasste und in dieser Spielzeit bisher nur zwei Matches auslassen musste. Bei einem davon war der Grund ein ganz besonderer: Er war im Trainingslager der Profis mit dabei.

So geht es weiter in der Youth League

Am 6. November geht es für die Junioren zuhause gegen Atalanta Bergamo ins dritte der insgesamt sechs Vorrunden-Spiele. Sollte die U19 des VfB danach unter den besten 22 Teams der Youth League stehen, ziehen sie ins Sechzehntelfinale ein. Aktuell belegt das Team von Nico Willig Rang elf.