Fußball | 2. Bundesliga "Geiles Gefühl" - FCK springt nach irrem Sieg gegen Fürth vorerst auf Tabellenplatz drei
Der 1. FC Kaiserslautern hat am 19. Spieltag nach Rückstand mit 4:2 (1:1) bei Greuther Fürth gewonnen. Die Fans träumen vom Aufstieg, die Mannschaft will einfach weiter "punkten, punkten, punkten."
Sechs Tore, zwei Platzverweise und wechselnde Führungen. Die Flutlichtpartie am Freitagabend (24.1.) zwischen Greuther Fürth und dem FCK hatte alles, was ein spannendes Spiel - samt Achterbahnfahrt der Gefühle - braucht. "Es ging hoch, runter, hoch, runter. Dann schießen wir Tore, dann kriegen wir wieder welche. Dann ist man sauer, dann ist man wieder froh", beschrieb Ragnar Ache seine Gefühlswelt nach dem 4:2-Erfolg bei den Franken. "Das ist ein schönes Gefühl, ein geiles Gefühl", so der Torschütze weiter.
Enges Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga
Nach Abpfiff feierte die Mannschaft mit den vielen mitgereisten Fans. Die träumen nach dem Sprung auf Platz zwei vom Aufstieg. Ache hingegen blieb gelassen. "Natürlich wäre es schön, wenn es passieren würde. Aber man muss realistisch bleiben in dieser Liga. Man sieht, wie eng alles beieinander ist", sagte der 26-Jährige im Hinblick auf die Tabelle.
In der stehen die Roten Teufel - punktgleich mit Tabellenführer Magdeburg, der gegen die abstiegsbedrohten Braunschweiger nur 1:1 spielte - auf dem zweiten Platz. Nur wegen des um drei Tore schlechteren Torverhältnisses verpassten die Pfälzer die erste Zweitliga-Tabellenführung seit 2014. Aber bereits am Wochenende können Hamburg, Köln und Hannover wieder am FCK vorbeiziehen und das Aufstiegsrennen weiter spannend halten.
Sechs Tore und wechselnde Führungen
Das Aufstiegsrennen in der 2. Liga - spannend und turbulent wie die gesamte Partie zwischen Lautern und Fürth. In einer wilden Anfangsphase erwischte der FCK den besseren Start mit zwei hochkarätigen Chancen. Nach sechs Minuten gelang dann aber den Gastgebern der erste Treffer des Spiels: Erik Wekesser fälschte den Schuss von Philipp Müller unglücklich und unhaltbar für FCK-Keeper Julian Krahl ab - der frühe Rückstand für die Pfälzer. "Wir waren trotzdem gut drin in der Partie", fand FCK-Trainer Markus Anfang, der nach knapp einer halben Stunde den 1:1-Ausgleichstreffer seines Teams durch Marlon Ritter nach Doppelpass mit Filip Kaloc sah (28.).
Nach dem Seitenwechsel konnten die Roten Teufel sogar in Führung gehen: Daisuke Yokota nutzte einen Fehler von Gideon Jung und traf aus rund sechs Metern perfekt in die lange Ecke zum 2:1 (52.). Aber dieses Mal war es Fürth, das eine Antwort fand und durch Branimir Hrgota zum 2:2-Ausgleich kam (68.).
Platzverweise für Müller und Gyamerah
Der FCK ließ sich vom erneuten Gegentreffer aber nicht beirren, spielte weiter mutig nach vorne und ging nach einem sehenswerten Konter, den Kaloc kaltschnäuzig verwandelte, erneut in Führung. Das 3:2 in der 73. Minute. Aber damit nicht genug. Kurz vor dem Ende sah Fürths Torschütze Müller nach einem Foul an Ache die Rote Karte (84.). Kaiserlauterns Jan Gyamerah, der sich wegen des Fouls an seinem Mitspieler beschwert hatte, flog dann mit Gelb-Rot aber ebenfalls vom Platz (86.). "Das war eine komplett unnötige Aktion", bewertete Anfang die Situation, "da brauchst du nicht mehr hingehen. Klar, du willst deinen Mitspieler schützen, aber das Foul ist passiert, der Schiedsrichter hat auch dementsprechend reagiert. Er ist ein sehr erfahrener Spieler, das darf ihm nicht passieren."
Mit Zehn gegen Zehn ging es in die Schlussphase. In der sorgte Ache in der vierten Minute der Nachspielzeit für den 4:2-Schlusspunkt. "Wir haben hart dafür gearbeitet", sagte der Torschütze, "es ist schön, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen können." Und auch Anfang fand: "Wenn du auswärts vier Tore schießt, dann hast du auch verdient gewonnen. Deswegen: Kompliment an meine Jungs. Das sollen sie auch genießen heute." Die Bodenhaftung will sein Team aber nicht verlieren. Stattdessen heißt es für Ache und Co.: "Immer weiter punkten, punkten, punkten."
Sendung am So., 26.1.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR