Auswärtsspiel beim FC St. Pauli Kaiserslautern - Herkulesaufgabe im Abstiegskampf
Kaiserslautern war zuletzt ein Verein in einer sportlichen Krise. Zum Rückrunden-Auftakt der 2. Liga tritt der FCK beim FC St. Pauli an. Es gibt einfachere Aufgaben.
Seit acht Spielen hat der FCK in der 2. Bundesliga nicht mehr gewonnen. Nachdem die Pfälzer zwischenzeitlich nah an den Aufstiegsrängen dran waren, müssen sie nun um den Klassenerhalt kämpfen. Nur ein Punkt trennt die "Roten Teufe"l von Hansa Rostock auf Relegationsplatz 16.
Beim Tabellenzweiten FC St. Pauli will die Mannschaft von Trainer Dimitrios Grammozis die ersten Punkte des neuen Jahres einfahren (Samstag, 20. Januar, 13:00 Uhr). Der Coach blickt optimistisch auf den Rückrundenauftakt: "Die Stimmung ist gut. Wir konnten die Pause und das Trainingslager gut nutzen. Wichtig wird unsere Einstellung sein, wie wir das Spiel annehmen."
Dimitrios Grammozis mit großem Respekt vor St. Pauli
Passt diese, dann stehen die Chancen für Grammozis gut, etwas Zählbares aus Hamburg mitzunehmen. Der FCK-Trainer hat trotzdem großen Respekt vor dem kommenden Gegner: "St. Pauli ist sehr spielstark und versucht, sein Spiel durchzuziehen. Da müssen wir sie stören. Sie sind sehr flexibel und wollen immer wieder Überzahlsituationen schaffen, das müssen wir verhindern. Sie haben eine gut Mischung, bringen auch viel Zielstrebigkeit mit. Dagegen müssen wir kompakt sein."
Boyd nicht mehr im FCK-Kader - neues Quintett dabei
Doch klar ist: Das Spiel bei St. Pauli wird für die "Roten Teufel" maximal schwer. Zumal über die aktuelle Leistungsfähigkeit Unklarheit herrscht, hat der Klub in der Winterpause doch einen personellen Umbruch eingeleitet. Fan-Liebling Terrence Boyd hat die Pfälzer mit Ziel Waldhof Mannheim verlassen. Dagegen sollen insgesamt fünf Neuzugänge das sportliche Niveau anheben.
Angreifer Filip Stojilkovic kam leihweise vom Bundesligisten Darmstadt 98. Angeschlossen hat sich ihm Frank Ronstadt, der auf den Außenbahnen flexibel einsetzbar ist. Filip Kaloc (Barnik Ostrau) ist für das zentrale Mittelfeld eingeplant. Mit Dickson Abiama (SpVgg Greuther Fürth) und Ba-Muaka Simakala (Holstein Kiel) sind zwei weitere Offensivspieler zum Kader gestoßen.
Ragnar Ache auf St. Pauli wohl mit dabei
Personell sieht es also gut aus - das bestätigte auch Grammozis vor dem Gastspiel beim Kiezklub. Der FCK muss demnach sicher nur auf den rotgesperrten Afeez Aremu verzichten, ein Einsatz des zuletzt angeschlagenen Topstürmers Ragnar Ache soll indes möglich sein. Der 25-Jährige befindet sich wieder im Mannschaftstraining.
Marschall: FCK hat bei St. Pauli keinen Druck
Für Olaf Marschall ist der schwere Auftaktgegner nicht unbedingt ein Nachteil. "Du hast schon was zu verlieren. Aber vom Kopf her ist es nicht so, dass du 'auf Teufel komm raus' gewinnen musst", sagte der ehemalige FCK-Torjäger im Gespräch mit SWR Sport. "Sicherlich wollen wir gewinnen. Aber wir haben jetzt keinen Zwang und die Mannschaft kann sich in aller Ruhe vorbereiten."
Ob die Neuen auch schnell zu den gewünschten Verstärkungen werden, ist für Marschall auch eine Typfrage. So könne man auch nicht pauschal sagen, wie lange die Eingewöhnung dauert. "Sie müssen sich mit Sicherheit einbinden. Der eine ist sensibler, der andere sagt: 'Ey komm, ich mache hier mein Ding'", sagte Marschall über die Integration der Profis. FCK-Trainer Grammozis ist zu wünschen, dass unter den Neuen vor allem Spieler der zweiten Sorte sind. Damit es schon beim FC St. Pauli die erhoffte Trendwende zu feiern gibt.