Ingolstadts Noah Dunham beim Schuss im Spiel gegen die Eisbären | Bild: IMAGO/Fotostand

Vorgeschmack auf DEL-Playoffs Eisbären Berlin verlieren Spitzenspiel in Ingolstadt

Stand: 26.02.2025 22:34 Uhr

Beim DEL-Spitzenspiel der Eisbären in Ingolstadt wabert ein wenig Playoff-Flair durch die Halle. Das ist intensiv und umkämpft, aber weitestgehend torarm.

Im Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) kassieren die Eisbären Berlin eine bittere Niederlage. Am Mittwochabend verlor der aktuelle Tabellenzweite auswärts beim Tabellenführer ERC Ingolstadt mit 1:3 (0:0; 1:2; 0:1). Allen voran die Offensive der Eisbären kam dabei in Abwesenheit des weiterhin verletzt fehlenden Blaine Byron nur selten zur Entfaltung.

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Ausgeglichene Intensität zum Start

Von Beginn an schwebte ein wenig Playoff-Flair über dem Spitzenspiel der DEL. Eigentlich hätte dieses bereits Ende Januar steigen soll, wurde damals allerdings in Folge des einschneidenden Todes von Eisbär Tobias Eder verschoben. Und so wurde die Partie zwischen dem Ersten aus Bayern und dem Zweiten aus Berliner anderthalb Wochen vor dem nahenden Start der Playoffs zu einem Vorboten von ebendiesen. Auf dem Eis äußerte sich die zunächst vor allem darin, dass beide Mannschaften einander höchsten spielerischen Respekt entgegenbrachten.
 
Weder die Eisbären noch ihre Gastgeber verfielen im ersten Drittel dem kompromisslosen Attacke-Modus. Stattdessen entwickelte sich zunächst ein taktisch, aber auch intensives geprägtes Abtasten. Daran änderten auch die beiden Zeitstrafen nichts, die die Eisbären Korbinian Geibel und Leo Pföderl im Drittelverlauf kassierten. Zwar waren die Gastgeber in Überzahl bemüht, Druck auf das Berliner Tor auszubauen, ertragreich war dies allerdings nicht. Und auch das sonst so gefürchtete, weil Liga-weit beste Powerplay der Eisbären blieb Mitte des ersten Drittels erfolglos.

Eisbären führen – aber nur kurz

So ging es mit weitestgehend ausgeglichenen Spielanteilen und Schussstatistiken sowie einem komplett ausgeglichenen und torlosen Spielstand von 0:0 in die erste Drittelpause und kurz darauf auch in den zweiten Abschnitt. In dem nahm die Partie dann Fahrt auf. Das Abtasten wurde spätestens jetzt zu einem Lauern, aus dem heraus die Eisbären als Erste attackierten. In der 27. Minute bediente Jonas Müller den völlig freien Frederik Tiffels im linken Bullykreis. Mit einem abgefälschten Schuss erzielte dieser anschließend das 1:0 für die Eisbären, bescherte sich selbst sein 14. Saisontor und Müller dessen 20. Assist in der aktuellen Spielzeit.
 
Der Rückstand entpuppte sich anschließend als eine Art Weckruf für die gastgebenden Ingolstädter. Die erhöhten defensiv noch einmal ihre Intensität und profitierten Mitte des zweiten Drittels einer Zweiminutenstrafe gegen Eisbär Eric Mik. Wegen Beinstellens wurde dieser in der 30. Minute auf die Strafbank verbannt und musste von dort aus mitansehen, wie Alex Breton für Ingolstadt zum 1:1-Ausgleich traf.

Leo Pföderl (li.) und Ty Ronning von den Eisbären Berlin [Quelle: IMAGO / Matthias Koch]
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Der Kanadier feuerte aus großer Distanz einen wuchtigen Schuss unhaltbar rechts unter die Latte und ließ Jonas Stettmer im Eisbären Tor keine Chance. Kurz darauf kam es für dessen Mannschaft sogar noch schlimmer: Nach einem tückischen Berliner Fehlpass im Angriffsdrittel reagierte Ingolstadts Daniel Pietta am schnellsten, sicherte sich den Puck und skatete kurz darauf in einer 2:1-Überzahl sehr frei auf Stettmer und dessen Tor zu. Einmal mehr war der Berliner Schlussmann chancenlos, einmal mehr jubelten die Gastgeber. Nach 35 Minuten führten hatten sie das Spiel gedreht und führten mit 2:1.

Gastgeber schießen ins freie Berliner Tor

Das Schlussdrittel startete kurz darauf mit einer verpassten Berliner Chance. Nach einem etwas zu unpräzisen Pass von Leo Pföderl auf den direkt vor dem Ingolstädter Tor postierten Marcel Noebels ging ein aufatmendes Raunen über die Ränge. Von dort aus sahen die 4.815 Zuschauerinnen und Zuschauer, wie die beiden Mannschaften vor allem in den Schlussminuten noch einmal alle Kräfte mobilisierten.
 
Zunächst war es Ingolstadts Myles Powell, der fünf Minuten vor dem Ende zwar Eisbären Schlussmann Stettmar überwand, mit seinem Schuss allerdings nur die Latte traf. Aber auch die Eisbären hatten noch Chancen: Die erste vergab der insgesamt etwas glücklose Ty Ronning im Getümmel vor dem Tor der Gastgeber, zahlreiche weitere folgten in einem letzten Powerplay kurz vor dem Ende. Als Eisbären Trainer Serge Aubin nach dessen Ende mit der Herausnahme von Torwart Stettmer erneut eine offensive Überzahl erzeugte, verpuffte dieser Effekt sogleich: Mit einem Schuss aus der neutralen Zone ins freie Berliner Tor zum 3:1 entschieden die Gastgeber das Spiel.

Quasi unaufholbarer Rückstand auf Platz eins

Durch die Niederlage vom Mittwochabend haben die Eisbären in der Tabelle nun elf Punkte Rückstand auf die Ingolstädter Spitzenreiter. Bei noch vier regulären Saisonspielen und somit nur noch maximal zwölf zu vergebenen Punkten ist dieser nur noch theoretisch aufholbar.

Sendung: rbb24, 26.02.2025, 21:45 Uhr